Literaturgefluester

Studentenlesung

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Für den Hochschullehrgang der Sprachkunst habe ich mich ja seit Herbst 2009 interessiert, als Cornelia Travnicek auf ihren Blog beschrieb, daß sie als überqualifizierte Autorin dort nicht aufgenommen wurde, dann habe ich mir die Namensliste aus dem Internet ausgedruckt, Sandra Gugic als einzige gekannt, hat die doch mit „Einer kurzen Geschichte über eine lange Fahrt“, 2008 den 2. Exil-Literaturpreis gewonnen und war 2009 Stipendiatin beim Klagenfurter Literaturkurs, also auch ganz schön prominent, vielleicht hatte sie aber noch nicht so viele Veröffentlichungen, wie Cornelia Travnicek von der ja im Herbst 2009 schon das vierte Buch erschien. Im November 2009 habe ich mich im Rahmen des NANOWRIMO in meiner Phantasie mit dem Hochschullehrgang für Sprachkunst und den dort Aufgenommenen und Abgelehnten beschäftigt, eine Diskussionsrunde im Literaturhaus gab es aber vorher auch noch.
Hingekommen bin ich genau vor einem Jahr, zum Tag der offenen Tür am 28. Jänner 2010, wo Robert Schindel das Studium vorstellte und es eine Lesung der Studierenden des damaligen ersten Jahrgangs gab. Da habe ich Jan Braun, Elisabeth Mundt und Rhea Krcmarova gehört. Sandra Gugic hat im Mai bei den Textvorstellungen in der Alten Schmiede gelesen. Die Namen der Studierenden, die 2010 für den Lehrgang aufgenommen wurden, habe ich mir nicht mehr ausgedruckt oder im Internet nicht mehr gefunden. Im September gabs eine Diskussion mit Robert Schindel zum Thema „Lehrjahre“ in der Werkstätte für Kunstberufe und die Lesarten der Sprachkunst im Literaturhaus, wo bisher Gerhard Rühm, Therezia Mora und Wilhelm Genazino lasen, bei den beiden letzteren war ich, habe die Studenten beim Gläschen Wein stehen sehen, immer nur Sandra Gugic gekannt und vorige Woche gab es das Symposium, wo ich die Studenten weiter kennenlernte und sie auch den Abschlußabend gestalteten. Jetzt gab es eine eigene Lesung der Studierenden, wo zwölf vom Jahrgang II, das heißt, die 2009 aufgenommenen, ihre Texte, die wie Robert Schindel in seiner Einleitung betonte, im Rahmen des Lehrgangs entstanden sind, vortrugen.
Ich habe vorher nach den Namen Barbara Dunst, Rosemarie Pilz, Nina Lucia Groß, Jakob Kraner, Jan Braun, Anna Gschnitzer, Irmgard Fuchs, Elisabeth Mundt, Rhea Krcmarova, Raphaela Edelbauer, Sandra Gugic und Matthias Vieida gegooglet und einige Überraschungen erlebt.
Bei Wikipedia konnte ich zwar keinen der zwölf finden, aber von Rhea Krcmarova habe ich schon außer, daß sie mich im Vorjahr in das Institut für Sprachkunst geleitete und dort las, etwas gehört, hat sie doch 2006 mit ihrem Stück „Staatenlos – Willkürliche Szenen zur Entwurzelung“, den Exil-Literaturpreis gewonnen und dort gehe ich ja meistens hin und wenn man im Internet nachschaut, findet man viel bei den Wiener Wortstätten von ihr. Rhea Krcmarova weiß ich jetzt, wurde 1975 in Prag geboren, kam mit 6 Jahren nach Wien hat Theaterwissenschaften, Schauspiel und Gesang studiert und bei den Wiener Wortstätten mehrere Texte erarbeitet. Heute hat sie im vollen Literaturhaus aus ihrem Gedichtzyklus „Kuchelböhmisch“ gelesen, aber ich habe noch etwas anderes gefunden, nämlich, daß Matthias Vieider ein ziemlich bekannter Poetry Slamer ist, der schon einige Slampreise gewonnen hat. Im Literaturhaus hat er als letzter gelesen und zwar einen Text mit Weihnachtsstimmung, der „Ein Blick aus dem Fenster“ heißt, dann noch zwei „Zuggedichte“ und ein Elisabeth Mundt gewidmetes Tiergedicht. Von Elisabeth Mundt habe ich im Internet nicht viel gefunden, sie aber schon im Vorjahr lesen gehört, diesmal las sie etwas von einem „Ursprungszauber“, das mit „sich fallen lassen“ begann und auch damit endete.
Begonnen hat Barbara Dunst, die Lesungen mit einigen Gedichten, von ihr weiß ich immer noch nicht sehr viel, hat Robert Schindel in seiner Einleitung ja nur die Namen erwähnt und die Biografien weggelassen, das gleiche gilt für Rosemarie Pilz, die mich mit einer sehr poetischen Geschichte von Hunden, Fallschirmspringplätzen und Infantinnen in schönen Kostümen sehr beeidruckt hat. Von Nina Lucia Groß habe ich im Internet mehr gefunden, wenn es diese Nina Lucia Groß, ist, die in der „Dorfzeitung“ schreibt, in Wien liebt, lebt, studiert und feiert und davon in ihrem „Groß-Stadt-Blog“ erzählt. Nach fünf Lesungen gab es eine Pause.
Da habe ich dann meine neue Leserin JuSophie kennengelernt, die einen ähnlichen Beruf, wie ich auszuüben scheint, literarisch aber, wie ich schon an ihren Kommentaren merkte, einen ganz anderen Zugang hat, über den wir lange sprachen. Ich habe über das Literaturgefüster schon einige Bekanntschaften gemacht, Cornelia Travnicek, Herwig Bitsche, Andrea Stift, E. A. Richter, Elisabeth von Leselustfrust, beispielsweise und das ist immer spannend und interessant.
Nach der Pause lasen außer den schon Erwähnten Irmgard Fuchs und Raphaela Edelbauer, die zum Einlesen eine Hommage aus ihrer Lieblingskronenzeitung „In den Wind gereimt“ brachte und zum Auslesen auch noch sehr aktuell und politisch war, vorher habe ich noch Jakob Kraner, Jan Braun und Anna Gschnitzer gehört. Jan Braun hat schon im Vorjahr gelesen, diesmal erheiterte er das Publikum mit seiner Einleitung, daß er im Stehen lesen würde, weil er dann besser atmen kann und überraschte mit seiner Kurzprosa, die ein Haus vom Dach in den Keller und in den Garten beschreibt.
Nachher gabs Brötchen und Wein, interessant ist, was ich noch vom Hochschullehrgang der Sprachkunst, in dem offenbar sehr viele Gedichtzyklen geschrieben werden, hören werde und wann wer beim Bachmannwettbewerb liest. Den FM4 Preis hat noch keiner gewonnen, Anna Gschnitzer, die Scheibengedichte gelesen hat, hat, habe ich ergooglet, einen Südtiroler Studentenpreis gewonnen. Ebenfalls interessant, daß einige der Aufgenommenen Exil-Preisgewinnerinnen waren, ob die Studenten schon Texte in Literaturzeitschriften, wie Kolik haben, weiß ich nicht. Eine eigene Sprachkunst Literaturzeitung hat Sabine Scholl beim Symposium mitgeteilt mit Texten der Unterrichtenden und der Studenten soll es bald gaben. In Leipzig geben die Studenten jedes Jahr eine Anthologie namens „Tippgemeinschaft“ selbst heraus und die Lesereihe „Hausdurchsuchung“ gibt es auch. Die Lesarten der Sprachkunst mit berühmten Dichtern im Literaturhaus, soll, hat Robert Schindel angekündigt, weitergehen.

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