Vom 22. bis 25. November wird die fünfte Buch-Wien stattfinden, ein kleines rundes Jubiläum, wie der HVB-Präseident Gerald Schantin sagte und da gabs wieder einen Info-Abend im Palais Fürstenberg in der Grünangergasse 4.
Gleich daneben in der Grünangergasse 6 in der Galerie Ulrike Hrobsky gab es die Ausstellungseröffnung von Ingrid Walds „Via Visions – Malerei und Sesselobjekte“. Die Einladungskarte dazu habe ich am Montag in der Alten Schmiede gefunden, dachte noch, das läßt sich vielleicht verbinden, dann darauf vergessen, aber Fritz Widhalm auf der Straße stehen sehen, als ich die Grünangergasse hinaufmarschierte.
Es ist der dritte Buch-Wien-Jour-Fixe an dem ich teilnehme. Beim ersten war ich noch ein wenig ängstlich, weil ich dachte, daß ich da niemanden kenne, voriges Jahr war ich schon viel mutiger, jetzt schaue ich auch schon auf ein imposantes Buch-Wien-Archiv zurück und es war wieder sehr voll, als ich die Bibliothek erreichte. Diesmal wurde es zügig abgewickelt. Gerald Schantin begrüßte, wies darauf hin, daß sich schon sehr viele Aussteller, darunter Ungarn und Slowenen angemeldet haben und sich der Platz wieder um 300 km2 erweitern wird. Dann übergab er an Günter Kaindlsdorfer, dem Programmdirektor und der zählte wieder seine Programmhiglights auf. Richard Sennett wird die Lesefestwoche mit einer noch geheimen Diskussionsrunde eröffnen. Carl Djerassi wird das bei Messe am Mittwochabend tun und etwas über sein Wien erzählen, über das Gymnasium und das Burgtheater beispielsweise, das er als Jugendlicher besuchte und das ist interessant, denn der Vater der Pille, von dem man immer sagt, wie viele Frauen er dadurch befreite, hat nach seiner Pensionierung zu schreiben begonnen und das Siemens Forum hat ihn vor zehn bis fünfzehn Jahren nach Wien geholt. Da war ich mit der Elfi bei dem Vortrag, nachher wurde eines seiner bei Haymon erschienenen Bücher verteilt und ich dachte mir, der wird auch nur verlegt, weil er sehr selbstbewußt ist und einen bekannten Namen hat. Jetzt wird er die Buch-Wien eröffnen, dann geht es weiter mit dem Programm zwischen E und U, für alle was, wie Günter Kaindlsdorfer betonte. Also mit Alex Capus, Martin Suter, Eric Emanuel Schmidt und Nele Neuhaus und die ist auch sehr interessant, weil die ihre ersten Bücher selbst verlegte und da hört man ja immer, wenn man das tut, kann man sich gleich umbringen, stimmt im Einzelfall natürlich nicht. Martin Walker wird auch seinen neuen Krimi vorstellen und im Literaturcafe das Who is who der einheimischen Autorenschaft also Clemens J. Setz, Anna Kim, Daniel Glattauer etc.
Der Toleranzpreis des österreichischen Buchhandels wird wieder vergeben werden, wer ihn bekommt ist auch noch geheim, genauso wie das Buch, das die Stadt Wien verteilen wird. Steven Sem Sandberg hat ein Buch über Ulrike Meinhof geschrieben und wird darüber mit Ilija Trojanow diskutieren. Vladimir Sorokin, Tamta Mellaschwilli und andere werden den Osteuropaschwerpunkt bilden. Jetzt lasse ich auch ein paar Programmpunkte aus, die ich so schnell nicht mitschreiben konnte. Der Messedirektor zeigte noch die Bühnen, bei der Messebuchhandlung wird es ein Messecafe geben. Dann durfte man Fragen stellen, es kamen aber keine, so wurde das Buffet eröffnet und Gerald Schantin sprach von einem kleinen Sommerfest. Es gab Tramezini und sehr tolle Fruchtplunder und ich geriet mit dem Herrn, der neben mir gesessen ist, einen Aussteller, der ein Buch über „Krebs, Burnout und Depression“ und dann noch eines, wie er „Gott, die Bibel und die Kirche sieht“ geschrieben hat und bei Novum verlegte, ins Gespräch, beeilte mich dann aber zu gehen, weil ich doch noch in die Ausstellung wollte. Da habe ich dann Gerhard Jaschke begrüßt und lange mit Nilolaus Scheibner geplaudert und vor der Oper wurde Don Carlo, meine Lieblingsoper übertragen, vor zwei Jahren wars der Parsifal und die Zuhörer gerieten aus dem Häuschen, als sich Placido Domingo mit dem scheidenden Direktor am Balkon zeigte. Jetzt hat der Derzeitige dirigiert und als ich als Studentin einmal zufällig in einen Don Carlos kam, hat Eberhard Wächter den Marquis Posa gesungen, geriet ich in eine regelrechte Don Carlos Euphorie und habe das Drama von Schiller fast auswendig gelernt.
So war es wieder ein angenehmes Revival an einem angenehmen Sommerabend, während der Alfred Kirschenkuchen backte und ich freue mich auf die Buch-Wien für die hoffe wieder Karten zu bekommen, so daß ich wieder bloggen kann.
Ja und vorher habe ich noch an „Kerstins Achterln“ weitergeschrieben, halte jetzt bei hundertelf Seiten, einundfünfzig Szenen und 55.689 Worten und weiß, daß es noch zwei Szenen haben wird. Eine, wo Hektor Kerstin erzählt, daß er mit seinen Eltern am Wochenende nach Paris ins Disneyland fährt und eine wo e Kerstin mit Max Winter beim Würstlstand ihr Achterl trinkt und sie sieht Barbara mit Franz vorübergehen. Sie winkt ihnen zu, wünscht Franz alles Gute und nimmt sich vor am nächsten Morgen bei Barbaras Weckruf nicht mehr abzuheben. Ferdinand muß nicht sterben und Hans Richter braucht Kerstin nicht versetzten, weil das Ganze genau drei Wochen später am Donnerstag und nicht erst am Sonntag im Gasthausgarten von Kalksburg enden wird.
Ja, ja ich bin eine Schnelle und habe in meiner Sommerfrische dann genügend Zeit an dem Text zu korrigieren.
2012-06-27
Buch-Wien-Infoabend
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