Das Podium hat seit einigen Jahren im Cafe Prückl die sogenannte Sommerlesereihe, die zuerst Claudia Erdheim und jetzt Christa Nebenführ organisiert, die, wo ich auch gern lesen würde, aber kein Mitglied des Literaturkreises und auch nicht dem Geschmack Christa Nebenführs entspreche, wie sie mir einmal, ich glaube, es war 2007 auf dem Geburtstagsfest von Hilde Schmölzer im Literaturhaus sehr direkt sagte und dann noch einmal zwei Jahre später, als sie die Veranstaltung in den GAV Nachrichten ausgeschrieben hatte. Damals ist es zum Thema Schlaf gewesen, voriges Jahr ging es um die Zahl Vierzig und heuer um die Unsterblichkeit.
Es gab da immer eine Schlußveranstaltung in der Alten Schmiede, die ich regelmäßig besuche, diesmal war sie zwischendrin, hat die Reihe, wie ich jetzt erst merkte, am 26. Juni im Bestattungsmuseum begonnen, dann waren schon einige Abende im Cafe Prückl mit Mike Markart und Peter Paul Wipplinger beispielsweise und jetzt hochkarätig besetzt mit Marianne Gruber und Mathias Mander in der Alten Schmiede. Christa Nebenfuhr moderierte und erzählte, daß es gleichzeitig zur Sommerlesereihe ein Podidum Heft von Barbara Neuwirth gestaltet, zu diesem Thema erschienen ist. Die las dann ihren Essay zur Unsterblichkeit vor und sagte, daß dieses Thema eigentlich nicht das ihre wäre, hatte dann aber eine Geschichte zu diesem Thema, „Das wertvolle Geschenk“ die sowohl etwas makaber als auch beeindruckend war. Ein zehnjähriges Mädchen wird statt vom Vater von einer Frau im Auto von der Schule abgeholt, sie wiederholt das Einmaleins, bis ihr die Frau erklärt, der Vater ist gestorben, wenn sie ihr ihre Stärke gibt, bekommt sie ihn zurück und siehe das Mädchen will nicht, es macht ihr nichts aus, daß der Vater gestorben ist und erfreut sich ihrer Kraft. Sehr beklemmend, da hätte man wohl noch genauer diskutieren müßen, wie das gemeint ist, aber Barbara Neuwirth ist ja eine Meisterin der surrealen Geschichten.
Die Christa Nebenführ Einleitung habe ich jetzt vergessen, nämlich, daß der Suhrkamp Verlag eine Facebook Seite hat, wo man Hermann Hesse Fragen stellen kann und der Meister antwortet, aber das ist wohl eher eine Marketingstrategie als ein Zeichen der Unsterblichkeit und als nächstes folgte Marianne Gruber, die einmal Präsidentin des Podiums war, da hatte ich, glaube ich, einige Texte in dieser Zeitschrift und Alois Vogel hat auch etwas von mir gebracht. Jetzt ist Marianne Gruber Präsidentin der Gesellschaft für Literatur und Professor ist sie unlängst auch geworden, hat auch das Ehrendoktorat einer russischen Universität und zwei Bücher bei Haymon herausgebracht, aus dem letzten „Erinnerungen eines Narren“ hat sie dann gelesen. Ich hab nicht ganz verstanden worum es in dem Buch, das ich bei Gerlinde Tamerl angefragt habe, geht, aber in etwa scheint der Narr einer zu sein, der nicht sterben kann und daher die Geschichte neu interpretiert, dann kam Matthias Manders mit dem dritten Teil seiner Garanas Trilogie und das ist interessant, denn die erste habe ich, noch immer ungelesen und einmal bei den Büchertürmen bekommen, die zweite, wo es um den Einsturz der Reichsbrücke geht, wurden einmal zu den Tagen der Literatur in der Galerie Heinrich vorgestellt und jetzt, Jahre später wird der dritte Teil erscheinen. Mathias Mander, 1933 in Graz geboren, las ein Stück daraus. Dann gabs eine Diskussion und Christa Nebenfuhr erkundigte sich bei jeden, wie er zur Unsterblichkeit steht.
Marianne Gruber hält, glaube ich, nicht viel davon und Barbara Neuwirth will durch ihre Werke auch nicht unsterblich werden. Matthias Manders hielt aber einen fulminanten Vortrag, daß wir das ohnehin alle sind, weil ein kleiner Teil des Universum, worauf ihn ein Herr im Publikum unterbrach und einen ebenso fulminanten Vortrag hielt und auf die Philosophie Martin Heideggers verwies, interessant, obwohl für mich nicht ganz nachvollziehbar, aber ich habe ja ebenfalls weder mit der Sterblichkeit noch mit der Unsterblichkeit ein großes Problem, obwohl ich schon schreibe, um mich zu verwirklichen und wahrscheinlich auch um Spuren zu hinterlassen, aber das, was über den Tod hinaus geht, ist mir eigentlich auch egal.
Ein paar Veranstaltungen gibt es noch im Cafe Prückl eine mit Ditha Brickwell, Gerhard Ruiss und Elisabeth Steinkellner, wäre sogar nächsten Montag, so daß ich mir, wenn ich wollte, dort ein Achterl leisten könnte und dann ist es gleich weitergegangen im Kino unter Sternen mit dem berühmten Kultfilm „Kassbach“ von Peter Pazak nach dem Roman von Helmut Zenker aus dem Jahr 1979 und Helmut Zenker von dem es vor kurzem ein paar neue „Die Mann im Mond“- EXemplare im Bücherschrank am Hegerplatz gab, obwohl es den Europaverlag, in dem die Krimireihe erschienen ist, schon lange nicht mehr gibt, ist ja auch schon gestorben. Ich habe den Film, glaube ich, damals im Kino gesehen, jetzt erscheint er veraltet, was ja irgendwie auch zum Thema Unsterblichkeit passt.
2012-07-17
Sommerlesereihe „Unsterblich“ und Film von Helmut Zenker
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