Die erste Veranstaltung im neuen Jahr war wieder einmal ein Dicht–Fest in der Alten Schmiede, diesmal fünf Männer und eine Frau, wie üblich moderiert von Christine Huber und die die Reihen sehr voll.
Herbert J. Wimmer hat mit seiner Lesung aus dem „Grünen Anker“ neunundneuzig Gedichte, die ich schon in der Gesellschaft für Literatur hörte begonnen und Christine Huber erklärte, daß der „Grüne Anker“ ein Lokal in der Grünangergasse war. Herbert J. Wimmer verlas wieder das Vorwort von Elfriede Gerstl und etwas über ihre Kleidersammlung, dann Auszuüge aus dem Langgedicht, das er schon in der Herrengasse gelesen hat, das mit den Geburtstagen, Begräbnissen, nach der Lesung, nach Vernissage, nach dem Kino etc und dann dreizen Minuten aus Gedicht neunundneunzig, das etwas zum Gedächtnis bzw. zum Erinnern zu sagen hatte.
Günther Kaip folgte mit seinem unveröffentlichten „Kiesel“, das heißt Auszüge daraus sind schon in Freiborden erschienen und Gerhard Jaschke war ebenfalls da.
Günther Kaip ist ein mir bekannter Name, ich war sicher schon auf Lesungen, trotzdem war mir der 1960 geborene ziemlich unvertraut und die „Kieselsammlung“ „Kiesel“ 73 bis „Kiesel 16“ etc, reimte sich sogar und die „Kiesel“ waren, wie Christine Huber in ihrer Einleitung erklärte auch ziemlich beweglich, hatten Gestalt und Stimme und sehr viel zu erzählen, was Günther Kaip auch mit kräftiger Stimme tat.
Dagegen war mir Toni Kleinlerchner ziemlich unbekannt, keine Ahnung ob er ein GAV-Kollege ist oder nicht, er brachte Takes aus japanischen Tagen“ aus dem Klever Verlag „Die Obdachlosen lesen Nietsche“. Mitbringsel aus einer Japanreise wie Christine Huber erklärte und dann kamen Tangas in Osttirolerisch, eine Gegend aus der Toni Kleinlerchner zu stammen schien und dann noch Gedichte von der Bachmann, von Hölderlin etc auch auf Tirolerisch übersetzt, originell wie eigentlich alle der Auserwählten, denn nach der Pause folgte Helwig Brunner und den Grazer habe ich auch schon in der Herrengasse gehört. Jetzt hatte er Rätselgedichte, die er zweimal las.
Man mußte den Gegenstand, die Zwiebel, die Brille, die Glatze, etc erraten und beim zweiten Mal, hörte man es ganz anders, wie der Autor sagte, stimmt wirklich, ausprobieren, war sehr klar und deutlich und einfach originell, während das, wie ich meine bei der mir unbekannten Angela Flam viel komplizierter war, obwohl ihr in der Bibliothek der Provinz erschienener Band den relativ einfachen Namen „seismo/gaphie“ oder auch „Ein Reigen“ trug und dann ging es rund mit „dem Reis und dem Eis, dem Schwein ohne Ohren“ und dem Fräulein, das immer wieder dieselbe Frage stellte.
Ein Gedicht, ich weiß nicht recht, sehr lange jedenfalls, wie Herbert J. Wimmer, aber ungewöhnlich auch in der Art des Vortrags und Jörg Zemmler den letzten Leser kannte ich ebenfalls.
Hat der mir 2009 bei laut lauter Lyrik ja auch einen Text geschrieben, dann hörte ich ihn einmal bei den „Wilden Worten“ und habe seine Stimme bzw. Tonaufnahme auch gleich am Anfang gehört. Wollte er ja seinen Text nur per Band präsentieren und selbst Gitarre spielen, dann schien mit der Technik etwas nicht zu klappen, so las er abwechselnd mit Christine Huber und sang am Schluß ein Lied und sein Text „Quert, recht- schreib- und denkfehler“ scheint auch recht originell zu sein, ist es doch im Eigenverlag erschienen.
Die Alte Schmiede war, wie beschrieben sehr voll. Ralph Klever, der Verleger war zu sehen, wie sehr oft Gabriele Petricek, aber auch Maria Gorniciewicz, die sich wieder einmal über mein Bloggen wunderte und mich fragte, wieviel ich schlafe? Nicht sehr viel und ich blogge sehr genau, aber auch ein paar mir unbekannte junge Frauen und Männer, Fritz Widhalm, Armin Baumgartner etc.
Es gab wie bei den Dicht-Festen üblich wieder Wein und was zu Knabbern für die Gespräche und natürlich auch den Büchertisch.
Dicht-Fest ins neue Jahr
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