Im Jänner gabs ja diese Brunngraber-Veranstaltung in der Gesellschaft für Literatur bezüglich der beiden bei Milena erschienenen Neuauflagen seiner Bücher und ich bin ja irgendwie ein Brunngraber-Fan, bzw. bin ich mit den Büchern des „vergessenen Superstars“ im Bücherkasten meiner Eltern aufgewachsen und war dann natürlich sehr alamiert, als mir Ruth Aspöck einmal erzählte, daß sie mit der Brunngraber Tochter befreundet sei, bzw. mit ihr, da sie in ihrer Editon die Donau hinunter den „Zucker aus Cuba“ verlegte, sich jährlich mit ihr einmal treffe, um die Tantiemen mit ihr abzurechnen..
2007 habe ich Erika Brunngraber persönlich kennengelernt, ist sie mit Hund und Auto ja ein Stück bei der Radkarawane von Wien nach Bamberg mitgefahren und in Ybbs gabs ja auch einen Brunngraber-Abend im Rathaus und ich habe sie dann auch bei Festen der Ruth bzw. bei ihrer Lesung in Krems vor eineinhalb Jahren getroffen.
Zu der Veranstaltung in die Gesellschaft der Literatur bin ich gegangen, obwohl es zuerst nicht sicher war, ob ich das könnte, habe ich ja Donnerstag meistens eine Abensstunde, es ist sich aber ausgegangen und ich habe mich auch ein bißchen gewundert, weder die Ruth noch Erika Brunngraber dort zu treffen und habe die Ruth ein paar Tage später angerufen, weil ich von ihr noch einiges wissen wollte, sind die Brunngraber Angaben, die man bei Wikipedia findet, ja ein bißchen lückenhaft, Klaus Kastberger wußte bei der Veranstaltung aber einiges zu erzählen und war über den Charme der Fünfzigerjahre, die die Bücher ausstrahlen, auch sehr begeistert.
„Lesen Sie „Radium!“, hat er empfohlen, bzw. dem Verlag vorgeschlagen, das ebenfalls neu aufzulegen.
Die Ruth ist dann auf die Idee gekommen sich zum Kaffee zu treffen und mit Erika Brunngraber darüber zu plaudern, die uns schließlich heute in ihre Gemeindebauwohnung in die Innenstadt eingeladen hat, so daß ich wieder ein Stückchen Literaturgeschichte hautnah erleben konnte und das sind ja immer sehr faszinierende Aha-Erlebnisse, abseits der offiziellen Veranstaltungen, die man hin und wieder hat.
Mit Erika Mitterer habe ich mich beispielsweise ein paar Wochen vor ihrem Tod bei einer Lesung unterhalten, Helmut Zenker hat uns einmal beim Autostoppen von Salzburg nach Wien mitgenommen und die Nachmittage bei Kaffee und Kuchen in einer anderen Gemeindewohnung nahe des Grinzinger Friedhofs, wo sowohl Thomas Bernhard als jetzt auch Andreas Okopenko begraben liegen, waren eine schöne Arbeitskreistradition.
Lang, lang ists her, hat uns doch die Valerie, die Witwe Wilhelm Szabos dort regelmäßig eingeladen, wo wir einander unsere Texte vorlasen und über Literatur geplaudert haben und Wilhelm Szabo, bzw. die Valerie, hat Erika Brunngraber auch erwähnt, bzw. berichtet, daß ihr Papa während des Krieges sich öfter in Weitra aufgehalten hat.
Ruth Aspöck hat mir eine Werkliste der Brunngraber-Bücher mitgebracht, aber die sind eigentlich recht schwer zu bekommen, obwohl ich in den Bücherkästen immer danach Ausschau halte.
„Zucker aus Cuba“, „Heroin“ und „Radium“, habe ich von meinen Eltern geerbt.
„Karl und das zwanzigste Jahrhundert“, habe ich mir von der Valerie einmal ausgeborgt und als ich es für die „Sophie Hungers“ nochmals lesen wollte, hat es mir der Alfred autiquarisch besorgt. Dann habe ich das Filmdrehbuch vom „1.April 2000“, aber sonst nicht sehr viel. Auf der Liste gibt es aber noch einige Werke, die recht interessant klingen und dann habe ich im Internet, als ich nach der Lesung nachgegooglet habe, einen recht interessanten Artikel von Lisa Spalt gefunden, den auch die Ruth mitgebracht hat, so daß es eigentlich eine sehr interessante Arbeitssitzung war, bei Aperitif, Kaffee und Kuchen, nachher gab es noch ein Gläschen Sekt, so daß sich die literaturgeschichtlichen Aspekte sehr gut mit der geselligen Unterhaltung verbunden haben.
Kaffee bei Erika Brunngraber
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