Literaturgefluester

Bibliotheksübergabe, Hoteleröffnung und anderes Geschehen

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Da der Alfred auf der Maillist der österreichischen Bibliothekare steht, hat er mich auf den Festakt zur Übergabe der Lebenshilfebibliothek an die Universität Wien, beziehungsweise dem Institut für Bildungswissenschaft, aufmerksam gemacht.
„Inklusion über die Lebensspanne“ war die Veranstaltung übertitelt und Bücher, beziehungsweise Bibliotheken interessieren mich einmal und die der „Lebenshilfe“ vielleicht ganz besonders, habe ich doch im Jahr 1982, vier Monate als Betreuerin in zwei Wohnhäusern gearbeitet und bin auch „Jurymitglied“ beim Ohrenschmaus, wo ich Alois Brandtstätter und Germain Weber, den derzeitigen Lebenshilfe-Präsidenten, der auch Ordinarius am Psychologischen Institut ist, regelmäßig treffe und Dr.Bruckmüller, die Ehrenpräsidentin, die mich damals eingestellt hat, wollte ich auch gern wiedersehen. Also bin ich am frühen Morgen in das Institut für Bildungswissenschaften in die Sensengasse, das auch neu ist und ich noch nicht kannte, gegangen und ließ mich überraschen, denn der Festakt war in ein dichtes Programm eingeteilt.
Der Vizedekan eröffnete, indem er in seiner Moderation erzählte, daß er einmal Zivildiener in einem Wohnhaus der Lebenshilfe gewesen sei und da Frau Dr. Bruckmüller, die ich gar nicht mehr erkannt hätte, kennengelernt hat.
Dann hielten Germain Weber und die Ehrenpräsidentin ihre Statements und erzählten von der siebentausendbändigen Bibliothek, die seit 1985 von der Lebenshilfe aufgebaut worden war, damit sich die Mitarbeiter weiterbilden konnten und die schon seit 2010 an die Universät übergeben wurde.
Jetzt sind die Bücher in das neue Haus eingegliedert und zwar so, daß man sie sofort finden und erkennen kann, wie die Bibliotheksleiterin erklärte, die nach weiteren Festreden und einem Buffet durch die Bibliothek führte, wobei wieder öfter betont wurde, daß man Bücher trotz Internet noch immer brauchen würde, weil man sie ja anfassen, mit ihnen arbeiten und sinnlich erleben kann.
Über Inklusion, der Eingliederung von Menschen mit Beeinträchtigung in den Regelbetrieb, die in Österreich noch nicht so umgesetzt ist und die Lehrerfortbildung wurde auch referiert und ich habe wieder ein interessantes Deja vue Erlebnis gehabt und dabei möglicherweise die „Ohrenschmaus-Texte 2013“, die gerade verschickt werden sollen, versäumt.
So daß ich nur hoffen kann, daß sie bis zu Jurysitzung, am 15. Oktober zu mir kommen werden und am Abend gibt es noch ein vielleicht nicht ganz literarisches Event, zu dem ich mich angemeldet habe, nämlich die Eröffnung eines neuen Hotels am Margaretengürtel, wo ich zu einem Aperitif und einem Festakt eingeladen wurde und ich nehme solche Events ganz gerne an, noch dazu, wo ich bezüglich meines „Romanprojekts“ schon in den Startlöchern stecke und gerne meine Recherchetage machen würde und mir das sogar im Kalender schon angestrichen habe.
Ich bin aber noch nicht mit meinen „Dreizehn Kapiteln“ fertig, da korrigiere ich immer noch herum, es zieht sich in die Länge und die „Ohrenschmaustexte“ werden demnächst anzusehen sein und dann geht es auch daran, die Aussendung für mein literarisches Geburtstagsfest zu machen und im Oktober sollte ich auch auf die PVA gehen und meinen Pensionsantrag stellen, so daß ich das Ganze vielleicht doch noch etwas hinziehen wird. Habe in den letzten Tagen ja wieder ein wenig herumgetrödelt, beziehungsweise mir einige Filme und Videos zum Tod des deutschen Literaturpapstes Marcel Reich Ranicki angesehen, der mich, als ich vorige Woche, die Nachricht gelesen haben, sehr betroffen hat, denn das war ja schon auf Grund seiner Lebensgeschichte, ein sehr beeindruckender Mann, wenn ich auch seine Ansichten über Literaturkritik, daß man da hart sein muß, nicht so gefällt und ich denke, daß das, was da im literarischen Quartett, beim Bachmannpreis, etc verbreitet wurde, ja eigentlich höchst subjektive Meinungen waren, die sehr treffen und verletzen konnten und meiner Meinung nach nicht nötig sind. Heute kritisiert man, glaube ich, allgemein auch etwas milder und wertschätzender. Es war aber ein sehr imposanter Mann, der eine laute Stimme hatte und sehr brillant artikulieren konnte.
So habe ich mich durch die im Internet vorhandenen Vidos gesurft, den Film „Mein Leben“, nach seiner Buchvorlage, die mich, als ich sie um 2000 gelesen habe, ebenfals sehr beeindruckt hat, gesehen und auch seine Ablehnung des deutschen Fernsehpreises, weil das Fernsehen so schlecht ist, 2008, die mir in seiner Imposanz imponierte, obwohl Elke Heidenreich dadurch ja, glaube ich, ihre Sendung „Lesen“ verloren hat.
Ein sehr imponierender Literaturkritiker und ein starkes Stück Zeitgeschichte und so habe ich mich ein bißchen in den Diskussionen und den Nachrufen verloren. Bin dabei mit dem eigenen Lesen, ich lese immer noch Franz Michael Felders Lebensgeschichte, nicht recht weitergekommen, obwohl ich jetzt meine Leseliste umgestellt und zwei Bücher vorgezogen habe, die ich für die Neuaufnahmediskussion der GAV-GV am 19. Oktober brauchen könnte, so daß ich gar nicht sicher bin, ob ich meine lange Leseliste, mit den zum Teil sehr dicken Büchern, die 2013 noch auf mich warten, auch schaffen werde.
Es gibt ja sehr viele Bücher und sie sind wichtig, wie ich sowohl gestern bei der E-Book Diskussion, als auch heute von Frau Dr. Bruckmüller und anderen hören konnte und das habe ich, als ich zu Mittag an der Buchhandlung „Kuppitsch“ vorbei am neuen kleinen Bücherschrank gegangen bin, wieder merken können.
Denn es scheint tatsächlich so zu sein, daß die Buchhandlung ihre unverkäuflichen Bücher bzw. Leseexemplare hineinlegt und so gab es dort einen Lukas Hartmann „Abschied von Sansibar“, den man nicht vor dem 28. 8. 2013 besprechen soll und einen William Boyd „Eine große Zeit“, ein Bestseller, auch aus dem Jahr 2013, zu finden.
Wer soll das alles lesen? Ich bemühe mich ja redlich und wenn mir von der Literaturgewalt des großen Literaturkritikers, dessen Tod mich wirklich sehr betroffen hat, obwohl er meine Sachen wahrscheinlich auch nicht gelesen oder mit erhobenen Finger als Schwachsinn bezeichnet hätte, der Kopf raucht, trödle ich herum und komme mit dem Lesen und dem Schreiben nicht recht weiter.
Was aber wahrscheinlich, da ich ohnehin immer höre, daß ich so schnell bin, nicht wirklich etwas macht und ich mir ja die Zeit lassen kann, die ich brauche, um die „Dreizehn Kapiteln“ fertig zu korrigieren und dann irgendwann in aller Ruhe mit dem Neuen zu beginnen.

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