Literaturgefluester

Der Menschheit Würde und Dramatik

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April im MUSA, mittlerweile eine etablierte Veranstaltung, obwohl diesmal weniger Besucher waren, vielleicht lag es an den Lesenden Michaela Falkner und Thomas Nash beides Dramatikerstipendianten oder Preisträger der Stadt Wien und im Museum auf Abruf gabs auch wieder eine neue Austellung.
„Der Menschheit Würde“, heißt sie und beschäftigt sich mit Menschenrechtsverletzungen. Da passt ja Michaela Falkner gut dazu und es geht, wie Julia Danileczyck erklärte, um den ersten, den zweiten Weltkrieg und den Fall der Berliner Mauer.
Hinter mir ist Susanne Ayoub in das Museum hineingegangen, die ich noch nie bei den Veranstaltungen sah, vielleicht eine Kanditatin für die nächste Staffel?
Wenn ich mich nicht irre hat Julia Danielczyk Gabriele Petricek nach der Veranstaltung als eine solche begrüßt und sie hat auch verraten, was mich mir schon dachte, daß im Oktober die Veza Canetti-Preisträgerin bekanntgegeben wird und im Juni hält Marlene Streeruwitz eine Rede und diesmal kam der Schauspieler und Drehbuchschreiber Thomas Nash an die Reihe, von dem ich noch nie etwas gehört habe.
Er las die ersten dreizehn Seiten aus dem Drehbuch seines Films „Acht“, der in Wien und in Mistelbach spielt und eine Mischung zwischen Science Fiction und Sozialdrama ist, denn in Mistelbach wird eine Monster gesichtet. Der Bürgermeister dementiert, der Herausgeber einer Wissenschaftszeitung schickt einen Journalisten hin, es gibt einen Banküberfall, eine Ärztin mit einem autistischen Sohn und die Namen der Helden die der junge Dramatiker vorab genau verlas, klingen sehr international Brigitte Boulet oder so ähnlich, Mike Weitflur etc und die Dame neben mir hat schallend gelacht.
Karin Rick fragte nach und Susanne Aujoub wollte wissen, was es mit dem Titel des Stücks zu tun hat und Michaela Falkner oder FALKNER, wie sie sich nennt um nicht zuviel von ihrem Privatleben zu verraten ist eine radikale Surrealistin, die mir schon von „laut lauter lyrik“ bekannt ist.
„Du blutetes, du blutest“ habe ich gelesen. Jetzt hat sie sich dem Hörspiel zugewandt und das, ihr zweiundvierzigstes Manifest „Herz Rauben, wo die Liebe ausbleibt“, wurde am 22. März als Hörspiel gesendet und es geht um Revolution beziehungsweise, um junge Männer denen an ihrem zweiundzwanzigsten Geburtstag ihr Herz herausgeschnitten und durch Kirschenkuchen ersetzt wird. Sie tragen ein Hirschgeweih und kämpfen gegen die Väter.
Alles schön abstrakt und nicht wirklich nachzuvollziehen. Michaela Falkner scheint es aber ernst zu meinen und hat schon einige Hörspiele gemacht, das nächste wird im Ö1 gesendet.
„Wo bleiben die Frauen?“, lautete eine Frage aus dem Publikum. Die gibt es in diesem Stück nicht, im nächsten wird es zwei Frauenstimmen geben.
Eine Frau fasste die beiden Texte gekonnt zusammen, für ein Dreiergespräch war dann keine Zeit, Julia Danielczyck ist hier ja sehr streng.
Gespräche also bei Brot und Wein, ich habe lange mit Wolfgang Helmhart gesprochen und vorher mit Anton Blitzstein, der mich eingeladen hat, für seine Zeitung einen Text zu spenden.
Dieter Sperl war auch da und hat die Sondernummer der Zeitschrift „Flugschrift“ verteilt, die er mit Barbara Zwiegfelhofer vom Literaturhaus kuratierte.
Das nächste Mal gibts am Tag der Integration Sandra Gugic und Irmard Fuchs zu hören, dann gibts eine längere Pause. Danach Saisoneröffnung mit der Veza-Canetti-Preisträgerin. Wer die sein wird, ist ja auch sehr spannend. Ich tippe auf Friederike Mayröcker oder Marlene Streeruwitz, aber es gibt ja noch sehr viele andere schreibende Wienerinnen und Marlene Streeruwitz kommt ja auch aus Baden.

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