Diesesmal wieder eine längere Ferienwoche, manchmal gibt es soviel Diagnostik beziehungsweise anderer Termine, daß ich erst am Gründonnerstagabend nach Harland komme, voriges Jahr war der verpatzte Vortrag im Cafe Benno bei den „Logischen Denkern“, einmal, da habe ich noch nicht gebloggt, habe ich meine nächsten Lesungen vorbereitet und bin am Abend, weil kein anderes Programm zu den musikalischen Veranstaltungen in die „Alte Schmiede“ gegangen, einmal sind wir nach einer Veranstaltung mit Edith West im Republikanischen Club, gefahren, das war der Dienstag, am Mittwoch bin ich dann glaube ich mit dem Rad nach Herzogenburg und als ich zurückkam, habe ich bei Christiane Zintzen vom Tod der Elfriede Gerstl erfahren und vor zwei Jahren gabs die Lesung im El Speta mit dem lieben Rudi.
Die „Osterfrische“ in Harland hat ja auch ihr Programm, die neben Korrigieren und Lesen und eventuell Bärlauchpflücken meistens Radfahren heißt und da habe ich es mir diesmal sehr intensiv gegeben. Obwohl es gar nicht stimmte, daß es, wie ich am Montag glaubte, heuer kein Ostern in der Kälte wird.
Gut Schnee hat es diesmal nicht gegeben, dafür bin ich am Mittwoch in einen Hagelschauer gekommen, als ich auf dem Rad in Richtung Wilhelmsburg saß, saukalt war es auch und die Handschuhe wieder zu Hause gelassen, vor zwei Jahren, habe ich, als wir am Sonntag oder Montag von der Rudolfshöhe kamen, dann welche auf einer Bank gefunden, diesmal mußten die Jackenärmel dienen und der Regen war auch schön lästig.
Aber schön der Reihe nach, 2007, als wir erst am Gründonnerstag nach Harland gekommen sind, habe ich für die Donauradfahrt mit der Ruth Aspöck, die ja gleich nach Ostern, beziehungsweise schon beim Osterspaziergang des ersten Wiener Lesetheaters in einem ehemaligen Kino in der Burggasse startete, geprobt, habe ich Wien verschiedene Leute, wie den Robert und die Christa M. angemailt, ob sie mitmachen, keinen gefunden und bin dann allein am Karfreitag in Richtung Herzogenburg losgefahren, wo ich zum Stift marschierte, dabei auf die Ratschenbuben traf, das wurde dann zur Tradition und so habe ich mir heuer auch das intensive Radfahren vorgenommen.
Die Osterdekorationen waren ja schon hergerichtet, nur die Fenster mußten noch geputzt werden, etwas was ich nicht regelmäßig jedes Jahr zu Ostern mache, sondern eher vor mich herschiebe, so daß es heuer schon sehr sehr nötig war, dann ein schnelles Mittagessen aus dem Kühlschrank, Kartoffel mit Zwiebeln, Eier, Käse und den Rest vom Vogerlsalat und los in Richtung Wilhelmsburg.
Wenn man von Harland an die Traisen fährt, teilen sich die Wege, rechts geht es nach St. Pölten und weiter, links nach Wilhelmsburg und so habe ich heuer damit begonnen, das ist ein eher kleinerer Weg, ich glaube, so an die sechs Kilometer.
Beim Friedhof stelle ich das Fahrrad ab, marschiere dann wenns geht über die geöffneten Bahnschranken vorbei in Richtung Stadt, wo ich von Jahr zu Jahr beobachten kann, wie die Geschäfte an der Hauptstraße schließen und immmer weniger werden.
Früher gabs, bevor man zur Kirche kommt, einen Fleischer und eine Konditorei, einen Libro gab es früher auch und dann sehr lange das Schreibwarengescäft mit der Kiste mit den Büchern im Hof, wo das Geld dem „Roten Kreuz“ oder der Feuerwehr zugute kam, wenn man etwas kaufte. Handkes „Wunschloses Unglück“ stammt von dort, die „Judith Hermann“ und die „Birgit Vanderbeke“, jetzt gibts das Geschäft nicht mehr und auch der „Spar“ am vorderen Platz hat zugesperrt, dafür gibt es ganz hinten ein Einkaufscenter mit einem „Spar“ und einem „Hager“ und da bin ich hin, habe ein Stück Apfelkuchen gekostet und mir beim „Spar“ zwei Osterpinzen zum Preis von einer gekauft und wieder zurückgefahren, dabei gefroren und wurde naß, wie schon erwähnt und mehr an Osterfreude gabs auch nicht zu sehen.
Der Bärlauch war ja schon gepflückt und Blumen, den gelben Löwenzahn, gabs erst am nächsten Tag, als das Wetter etwas schöner war und man keine Handschuhe mehr brauchte, da hatte ich mir, obwohl erst Gründonnerstag den Weg nach Herzogenburg vorgenommen, aber schön der Reihe nach, einmal rechts, einmal links und Herzogenburg ist auch ein längerer Weg, da gibt es nach dem neuen brauen Steg beim Stattersdorfersee, erst kurz vor der Stadt eine Überquerung und dieser Steg war, wie ich in Erinnerung hatte, schon etwas desolat, so daß ich während der Fahrt dachte, was wäre, wenn sie ihn abgerissen hätten und ich nicht über die Traisen könne?
Dann könnte ich nicht zur Stadt hinüber und dabei wollte ich mir diesmal in einem Gasthaus zu Mittag Spinat mit Spiegelei gönnen, weil der Bärlauch ja schon vorüber ist.
Die Brücke war dann erneuert worden und schön hellorange glänzend, aber als ich von der Traisen in die Stadt abbiegen wollte, gab es eine Überraschung, nämlich eine Baustelle und gesperrt. Ich habe keinen Zugang gefunden und bin, weil ich keinen Umweg durch die Dörfer fahren wollte, zurückgefahren, das heißt zum „Lidl“ bei St. Pölten, einkaufen, ich brauchte Brot, einen WC-Spüler und auch ein bißchen Gemüse und habe mir beim „Merkur“, der kein Bistro mehr hatte, eine Leberkäsesemmel gekauft, ich bin ja nicht katholisch.
Beim Radabstellplatz vor dem „Lidl“ gab es auch keinen Platz, weil sich da ein großes Motrrad hinstellen mußte und als ich mich dann mit dem Fläschchen Cafe Latte und dem Schokodonut, das ich mir auch kaufte, auf ein Bankerl setzte, wo man auf den Parkplatz des alten „Merkusrs“ hinuntersehen konnte, der jetzt ein Autoübungsplatz ist, wo die Motorradfahrer aufgereiht standen.
Am Nachmittag war es dann so schön, daß ich meinen Blogeintrag übers Selberpublizieren auf der Terrasse schreiben konnte. Meine vorgenommenen neun Szenen von der „Anna“ habe ich dann im Wohnzimmer korrigiert und als ich in der Badewanne, Badewannenlesen gehört auch zu den Osterfreuden, die Judith Zander las, kam der Alfred aus Wien zurück und brachte zwei neue Bücher.
Der war dann am Karfreitag da und ließ vor sieben den Wecker läuten, obwohl das gar nicht so nötig gewesen wäre oder doch, denn ich hatte mir ja die längste Tour vorgenommen, an Wilhelmsburg vorbei und weit weg von der Traisen durch die Wiesen und der Bahn entlang nach Traisen und das ist etwas, was ich noch weniger oft mache, als die Fahrt nach Herzogenburg mit dem Stiftspaziergang.
In Herzogenburg gibt es ja einen Hauptplatz mit ein paar Geschäfte, Restaurants und einen „Hager“, Traisen hat das nicht, sondern nur ein Kircherl an der Straße und ein Stück vorher ein Einkaufszentrum. Dort bin ich hin, ein bißchen zum „Hofer“ und zum „Spar“ gegangen, hab geschaut, ob es wieder verbilligte Pinzen gibt und dann zurück zum Broccoli und Champignonessen, statt dem Spinat, weil ich mir kein Tiefkühlpackerl kaufen wollte.
Drei schöne lange Radtouren mit mehr oder weniger österlichen Flair, die Ratschenbuben laufen ja, glaube ich, nicht mehr herum, zumindest habe ich keine gesehen, nur ein paar Radfahrer, ein Traktor ist auch ziemlich lang hinter mir hergefahren und dann natürlich die Einkäufer beim Einkaufszentrum.
Morgen gehts dann wieder auf den Markt zum schon traditionellen Würstelessen. Burger gibt es jetzt, glaube ich, auch und dann um drei zum Osterspaziergang, das ist ja auch schon Tradition und ich werde sicher berichten.
Jetzt wieder meinen Eintrag schreiben, korrigeren, dann vielleicht wieder ein paar Alzheimer-Videos schauen, bevor es zum Lesen in die Badewanne geht, ja und ein paar Todefälle habe ich diesmal auch zu berichten.
So hat mir gestern Konstantin Kaiser gemailt, daß Friedl Hofbauer, die Kinderbuchautorin, die ich einmal für meine Dissertation interviewte und die auch die ersten Jahre in der Jury des „Ohrenschmaus“ war und die schon am 22. März gestorben ist, am Dienstag am Zentralfriedhof in einem Ehrengrab bestattet wird und im Morgenjournal heute, konnte ich vom Tod des Nobelpreisträger Gabriel Garica Marquez hören, dessen „Liebe in den Zeiten der Cholera“, ich auf meine Leseliste setzen werde.
Am Karfreitag gehört das wohl irgendwie dazu, obwohl wir da schon einmal bei einem Poetry Slam im Cinema Paradiso waren.
Wilhelmsburg, Herzogenburg, Traisen
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