Literaturgefluester

Weinverkostung

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Eguisheim

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Auf dem Campingplatz gab es jeden Mittwoch, wie auf der Türe neben der Rezeption angeschlagen stand, zwischen sieben und acht Uhr abends eine Weinverkostung und in unserer ersten Woche hätte es gleich zwei gegeben, beziehungsweise statt, der auf dem Camp, eine am um zwanzig Uhr am Jeanne d`Arc Platz, die von der Gemeinde Eguisheim, beziehungsweise der Winzergemeinschaft dort veranstaltet wurde.
Als wir am Dienstagabend von Straßburg zurückkamen, hat der Alfred einen entsprechenden Zettel überreicht bekommen und die Weinverkostung am Camp, ist dann natürgemäß ins Wasser gefallen.
Daß die am Platz aber stattfand, war schon am Morgen beim Frühstück, die Bäckerei mit dem Teesalon befand sich genau auf den bewußten Platz mit dem Kriegerdenkmal, das das Standbild der heiligen Johanna zu zieren schien, zu bemeken, denn da wurde schon ein Schild aufgestellt, daß auf das abendliche Ereignis hinwies und große Lastautos fuhren auch schon am Morgen auf.

Eguisheim

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Um halb acht am Abend waren dann schon die Tische und die Bänke aufgestellt und der Alfred bedauerte, daß er nichts verstehen würde, wenn die Präsentation auf Französisch stattfinden würde.
Denn es gab auch einen Tisch mit einem Stehpult, das, ich glaube, aus einem Weinfaß bestand und einem Mikrophon etc.
Kurz vor acht fanden sich dann auch die ersten Leute auf den Tischen ein. Eine Liste mit den vorgestellten Weinen und ein Weinglas um zwei Euro fünfzig konnte man sich besorgen und es fing auch leider ein bißchen zu regnen an.
Wir hatten zwar unseren Schirm dabei, aber die Leute flüchteten von den Bänken weg, zu der überdachten Konditorei, die Serviererin wird sich am nächsten Morgen gefreut haben, es hörte aber ohnehin bald zu regnen auf und die Präsentation begann.
Zuerst auf Französisch, später scheinen sich die nicht „french speaking guests“ beschwert zu haben, so daß ein Übersetzer auftauchte das Wichtigste noch einmal auf Englisch erzählte und der erste, der zehn vorgestellten Weine war ein Sylvaner.
Der Winzer, der ihn präsentierte, erklärte, glaube ich in einem Satz zusammenfassen zu können, lang und breit, daß dieser Wein, der allerbeste ist und er konnte auch sogleich verkostet werden.

Eguisheim

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Das Problem für mich an bei den elsäßischen Weinverkostungen war überhaupt, daß nur zwei oder drei Prozent der erzeugten Weine rote sind.
Der sogenannte Pinot Noir. Der Rest setzt sich aus Rieslings, Pinot Blancs, Pinot Gris, Gewürztraminer, Muskat, Cremants, das ist der Schaumwein, der nicht Champagner heißen darf, aber einer ist, wie die Winzer bereitwillig erklärten, zusammen.
Der zweite Wein war dann glaube ich auch ein Pinot Blanc und eigentlich hätte der Alfred auch nur ein Glas holen können und mich den Rotwein trinken lassen, was er aber nicht tat, so habe ich mich tapfer durchgekostet, auf der Buch-Wien hat es einmal auch eine Weißweinverkostung gegeben und in der Wachau bekommt man manchmal auch nur solche.
Der dritte Wein hat dann gepasst und da erklärte der Winzer, die Häuser oder Domains wechselten einander ab, da gibt einen Charles Baur, einen Emil Beyer, einen Leon Baur, einen Joseph Freudenreich und und und, die man alle sehen und ihre Weine kaufen und verkosten konnte, wenn man im Ort spazieren ging, daß die Trauben eine unterschiedliche Färbung hätten.
Den Riesling, einen der berühmtesten elsäßischen Weine gab es auch und den erklärte, wenn ich mich nicht irre, die Weinkönigin Aurelie und erklärt wurde im Wesentlichen, wie die Weine angebaut werden und zu welchen Speisen man sie trinken könne.
Die meisten Weine wie der Cremant und der Gewürztraminer eignen sich sowohl als Aperitiv, als auch zum Dessert und es gibt auch die verschiedenen Geschmacksrichtungen.
Der Gewürztraminer hat, glaube ich, etwas mit dem Tokaier zu tun und so wechselten sich die Winzer ab, die die Vorzüge ihrer Weine präsentiertenn und die freundlichen Frauen teilten dann immer die Weinproben aus. Inzwischen kam ein Paar mit Kind an unseren Tisch, das zu Alfreds Entsetzten die meisten grand crus Proben wegschütteten, die Eltern taten das, das Kind las inzwischen in einem Buch und die kleineren Kinder, einige mit einem Schnuller im Mund tollten am Platz herum.
Also eine angenehme Atmosphäre und eine gute Einführung in die elsäßischen Weine, die man dann, wenn man so wollte, sich am nächsten Tag bei den entsprechenden Winzern abholen konnte.
Das Glas konnte man sich mitnehmen und wenn man mit dem Auto, dem Fahrrad, etc, die Weinstraßen entlang fuhr, konnte man auch die Winzern bei der Arbeit zusehen.
Am Mittwoch darauf gab es dann die Weinverkostung am Campingplatz. Hier präsentierte der Enkelsohn des Charles Baur mit seiner Mutter noch einmal dasselbe Programm. Eklärte auf Englisch und Französisch in einem sehr vollgefüllten Raum und zum Unterschied zu der Weinverkostung auf dem Platz, konnte man die Weine anschließend auch kaufen und sie sich auf den Campingplatz liefern lassen, was der Alfred dann auch mit drei Flaschen Pinot Noir tat, denn den Gewürztraminer und noch einige andere Sorten hatte er sich schon bei dem von seiner Kollegin empfohlenen Emile Beyer besorgt.
Wir haben ja auch unseren entsprechenden Winzer in Nussdorf an der Traisen, wo wir immer zu den Verkostungen gehen und da habe ich auch einmal, angeregt von dem Literatur und Weinfestival, das ich heuer und im letzten Jahr mit dem Alfred in Krems und in Göttweig besuchte, gebloggt und das entsprechende Buch habe ich auch geschrieben.

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