Heute ging es wiedermal zur „Ohrenschnmaus-Jurysitzung“, dem Literaturpreis für und mit Menschen mit Lernbehinderung, der 2007 von Franz Joseph Huainigg intitiert wurde.
Ich war von Anfang an dabei, Otto Lambauer, mein zeitweiliger literarischer Verstärker, der mir nach einer langen Pause, jetzt wieder Kommentare schreibt, hat mich hineingebracht, beziehungsweise bei mir angefragt, wie man zu der Preisverleihung ins Literaturhaus kommt?
Das war die Zeit, wo ich für meine „Mittleren-Lesung“ ausgeladen, bzw. nicht mehr zugelassen wurde. So kam ich bei der ersten Preisverleihung zu einer schönen Lesung von schönen Siegertexten.
Ab 2008 fand die Preisverleihung dann im Museumsquartier statt und ab da habe ich auch darüber berichtet.
Schöne Texte, schöne Preisverleihungen, schöne Siegertexte und immer wieder neue Talente.
So zum Beispiel Renate Gradwohl die 2007 mit „Küssen lernen“ gewonnen hat, ein Text der auf die Schokolade kam und der mich an Ernst Jandl erinnerte.
Es gab auch einen kleinen Plagiatsskandal, beziehungsweise Mißverständnisse wer da jetzt einreichen darf? Nur Menschen mit Downsyndrom oder vielleicht auch Legastheniker oder depressive Akademiker?
Anton Blitzsteins literarische Texte, den ich ja von seinen Katzenbildern kenne, habe ich dadurch kennengelernt.
Michaela König, die glaube ich, nie gewonnen hat, mich aber zu der „Mimi“ anregte und die inzwischen, obwohl noch recht jung, genauso gestorben ist, wie Sahrah Lutschaunig, deren „Wilde Kirschen“ mich 2009 begeistert haben, Gewinnerin der Prosakategorien, bei den Lebensberichten gab es 1928 in Vorarlberg geborene Autorin nämlich Josefine Bitschnau, die wie andere Autoren, immer wieder einreichte und auch immer wieder auf die sogenannte Ehrenliste kam, die, glaube ich, von der Anfangs Jurorin Friedl Hofbauer, die ja heuer gestorben ist, initieert wurde.
Sonst ist Barbara Rett in der Jury, Felix Mitterer hat den Ehrenschutz, Kurt Palm war dabei und soll wieder hineinkommen, Niki Glattauer, Andrea Stift und Ludwig Laher habe ich hineingebracht, Heinz Janisch war schon von Anfang an drinnen.
Es gab oder gibt die Kategorien Prosa, Lyrik, Lebensbericht, voriges Jahr wurde, glaube ich, mit neuen Kategorien experimentiert und immer wieder sehr viele schöne Texte.
2010 war David Sylvester Marek Preisträger, der immer wieder sehr seltsame Texte mit Figuren wie „David Bergretter“ und „Lena Raubkatze“ hat und den Oberösterreicher Peter Gstöttmeier, der mit dem handgeschriebenen Mundart Text „Söbständi“, 20011 gewonnen hat, habe ich auch dort kennengelernt, im Vorjahr brachte er, glaube ich, einige Kochrezepte und stand immer wieder auf der Ehrenliste und die Preisverleihungen waren auch immer sehr prominent besetzt, der Herr Minister Töchterle, die Frau Minister Schmidt, beide sind nicht mehr in dieser Funktion, haben immer schöne Reden gehalten, ein künstlerisches Programm gab es auch und die „Ohrenschmaus-CD“, das „Ohrenschmaus-Buch“ zum Fünfjahresjubiläum in der „Edition der Provinz“ erschienen und immer wieder die gute „Zotter Schokolade“ mit einem Preisgedicht auf der Schleife.
Eva Singer hat das früher organisiert, jetzt tut es Evelyn Pammer und die Jurysitzungen fanden meistens im Oktober, entweder im Albert Schweitzer Haus oder im Parlament statt. Heute war wieder das Parlament an der Reihe und die heurigen Texte sind, glaube ich, vor zwei oder drei Wochen gekommen.
178 Einreichungen, die meistens eher kurz, ein paar lange waren auch dabei und dann die Qual der Wahl und dann geht esmeistens sehr schnell.
2008 wurde von der genannten Jury nur eine Vorwahl getroffen, die Endentscheidung lag dann bei den Vorjahres-Preisträgern, das scheint nicht ganz geklappt zu haben, jetzt gibt es wieder nur eine Jury und zu den Kategorien sind wir heute auch wieder irgendwie zurückgekommen. Haben drei schöne Texte ausgewählt und ein Gedicht für die Schokolade.
Welche wird natürlich nicht verraten, dafür aber Ort und Datum der Preisverleihung: Museumsquartier Ovalhalle, erster Dezember, ich glaube um achtzehn Uhr oder achtzehn Uhr dreißig und verrate, daß ich da die Laudatio für einen der Siegertexte halten werde.
Die anderen Laudatoren werden Felix Mitterer, Ludwig Laher, der immer sehr schöne Preisreden hält und Heinz Janisch sein.
Hinkommen, wenn man sich für die vielleicht ein bißchen andere Literatur, die nicht auf den Buchpreislisten und in Klagenfurt zu finden ist, interessiert!
Man wird staunen, wie spannend Menschen mit sogenannter geistiger oder intellektueller Behinderung schreiben können und welche Talente immer wieder zu finden sind.
Es gibt auch eine „Ohrenschmaus-facebook-Seite“ und eine Website, wo man sich weiter informieren kann.
Wieder Ohrenschmaus-Jurysitzung
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