Literaturgefluester

Writers Retreat

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So heißt ein Seminar, das das Writersstudio am nächsten Montag anbietet „Schreibmontag auf der urbanen Insel“, wo man sich um neunundsechzig Euro von neun bis siebzehn Uhr treffen kann.

Zuerst gibts ein Frühstücksbuffet, dann das Morgenschreiben, die Schreibziele werden formuliert, dann kann an dem jeweiligen Projekt geschrieben, korrigiert oder konzipiert werden, bis es zum Mittagessen in ein Lokal im Serviettenviertel geht, nicht in der Seminargebühr inbegriffen, danach kann man entweder schlafen oder am Donaukanal spazieren  und danach darüber festlegen, wie das Schreiben bei Kaffee, Tee und Keksen am Nachmittag weitergeht und am Schluß gibts die gemeinsame Seiten-Zählung und tosenden Apllaus von der Gruppe für jede geschriebene Seite.

Man kann sich, wie ich am Freitag auf der Facebookseite sah, vielleicht sogar noch dazu anmelden, ich habe am Montag aber eine Stunde und neunundsechzig Euro will ich eigentlich auch nicht dafür zahlen. Ansonsten ist es eine Idee, die mir gefällt und ich ich seit einigen Tagen auch schon für mich anwende.

Denn ich trödle, wie man an der Weihnachtsdepression sehen konnte, irgendwie mit meinem Veronika-Manuskript so dahin. Das heißt in diesen Jahr ist ohnehin schon sehr viel weitergegangen.

Die Vorschau für das „Miranda Schutzengelchen“, an dem jetzt der Alfred arbeitet gibts und die „Anna“ ist erschienen, da habe ich am Montag vier Bücher in ein oranges Kuvert gepackt, eine Marke draufgeklebt und die Adresse „Alte Schmiede“, „Literaturhaus“, etc darauf geschrieben und am Freitag drei der Bücher zurückbekommen, weil unterfrankiert und auf meine Rezensionsanfragen, die ich am Dienstag wieder einmal sehr zuversichtlich, ausgeschickt habe, ist keine Antwort gekommen.

Das wird und wird nicht besser und da ist es dann nicht leicht, konzentriert in den Korrigiervorgang hineinzugehen und nicht zu denken, „Nützt eh wieder nichts!“, da schau ich mir lieber ein You Tube Filmchen an.

Zu meinen Neujahrsvorsätzen gehört ja auch, so konzentriert wie möglich am „Nanowrimo“ zu korrigieren, da bin ich jetzt beim Szenen für Szenen Durchgang und am Freitag auch schon auf der zweiundsiebzigsten Seite, bzw. Szene zweiunddreißig und wie schon geschrieben, eigentlich gefällt es mir ja gut, aber ich habe keinen Verlag für meine Bücher, mache seit 2000 alles selbst und leide diesbezüglich, da das offenbar niemand zu sehen scheint und anerkennt.

Da ich das aber weder verändern kann, noch mit dem Schreiben aufhören will, bleibt mir ohnehin nichts anderes über, als Weiterzumachen und was das Zukunftsschreiben betrifft, habe ich vor, daß ich nachher, wenn das Korrigieren fertig ist, mir wieder einmal wirklich sehr viel Zeit zu lassen, das heißt die blaue Mappe mit den Kritiken hervorholen, mein bisherigen Ouvre durchgehen und dann so lange „Writer Retreats“ zu machen, bis mir etwas Neues einfällt und da gibt es auch einige Methoden, die ich anwenden könnte.

Durch die Stadt streifen, Szenen schreiben, Geschichten aus Sätze machen und wenn dann die Idee kommt, recherchieren.

Und bis dahin korrigieren, der Alfred hat mir vor ein paar Tagen seine Urlaubspläne vorgestellt, er fährt im Februar nach New Mexiko, wir danach nach Leipzig, im April will er wieder nach Ungarn fahren, dann noch einmal nach Leipzig, zu Utes sechzigsten Geburtstag.

Ein Ehepaar das er auf seiner Chinareise kennenlernte, will er auch einladen und dann wollen wir auch wieder ein Stück die Donau entlang radeln, da bleibt bis zur Sommerfrische wahrscheinlich ohnehin nicht mehr sehr viel Zeit und in der Sommerfrische läßt es sich auch wieder in eine Schreibwerkstatt gehen oder ein bißchen Stadtschreiben. Das sind so die Möglichkeiten, die ich habe und nützen werde und da ich jetzt auch ein paar Tage nicht so viele Stunden habe, läßt sich das herrlich nützen, das mit den Tagesseitenzielen formulieren und sich danach für jede gut korrigierte Seite beklatschen, kann ich auch praktizieren.

Das erste Ziel war mit dem Szene für Szene Korrigieren fertig werden, danach wird das Ganze so lange durchgeschaut, bis es stimmt und zum Alfred gehen kann. Ich schätze bis Anfang oder Ende März werde ich dazu brauchen und dann wirklich vier, fünf, sechs Monate Zeit fürs Schreiben einplanen, während das „Schutzengelchen“ fertig werden wird.

Daß ich dazwischen auch immer wieder einen Lesemarathon einlegen kann, um meine Lesevorsätze zu schaffen, habe ich auch schon geschrieben und bin auch schon eifrig dabei, bwz. ist es mir bis jetzt auch so einigermaßen gelungen, mich bei den Bücherschränken zurückzuhalten, damit es es wirklich nur ein neues Buch pro Woche wird. Als ich mit den drei zurückgeschickten Büchern am Freitag auf die Post gegangen bin, bin ich zwar wieder am „Wortschatz“ vorbeigekommen und habe da zuerst das „Weihnachtsbuch“, ein Buch übers Älterwerden und ein paar Chicklits liegen lassen und  an Brunngrubers „Progrom“, die alte Ausgabe, nicht die vom „Milena-Verlag“ zuerst vorbeigegangen, vielleicht war es auch noch nicht da, am Rückweg habe ich es mir dann mit den „Weihnachtsmanngeschichten“ genommen, denn die sind immer gut und bei dem ersten „Weltkrieg Gewinnspiel des duftenden Doppelpunkt“, habe ich auch ein Buch gewonnen, das noch kommen soll.

Also den tatsächlichen oder eingebildeten mangelnden Erfolg möglichst tapfer ignorieren und schön langsam weiter korrigieren, auch wenn das fertige Manuskript wieder nur an Druckerei gehen wird, es keiner rezensieren will und auch keinen auffällt, trotzdem selbstbewußt weiterschreiben und wenn ich durch die „Writer Retreats“ ein wenig über meine noch vorhandenen Schwächen und vielleicht auf neue Ideen komme, vielleicht auch ein bißchen mehr abgehobener schreibe, kann das auch nicht schaden.

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