Zu Barbara Frischmuth habe ich, glaube ich, eine besondere Beziehung, kenne ich sie so cirka, seit den späten Siebzigerjahren, wo gerade die „Sophie Silber-Trilogie“ erschienen ist, die ich nicht zur Gänze gelesen habe, aber einen der Bände habe ich mir am Tage meiner Promotion gekauft.
Da bin ich ja aus Protest alleine hingegangen, danach ins „Hausboot“ am Schwedenplatz essen und am Abend ins Burgtheater.
„Die Klosterschule“ habe ich gelesen und bei den literarischen Abenden des Balasz Nemeths in der Zwinglikirche hat sie, glaube ich, auch einen ihrer „Amy-Bände“ vorgestellt und ein Herr hat sie gebeten, fleißig zu sein und sie hat geantwortet „Ich bin schon fertig!“
Die meisten der alten „Redisidenz-Bände“ habe ich gelesen und bin irgendwie ein Frischmuth-Fan, soweit man das von mir überhaupt behaupten kann und so habe ich auch ein bißchen ihre literarischen Wandlungen, die sie im Laufe ihres schreibenden Lebens machte, beobachtet.
„Die Frau im Mond“, „Hexenherz“ „Einander Kind“, habe ich gelesen und als wir 1989, das erste Mal in Amerika waren, habe ich, das Taschenbuch-BBändchen „Das Verschwinden des Schattens in der Sonne“ mitgenommen.
Die „Die Schrift des Freundes“, „Die Entschlüsselung“, „Vergiß Ägypten“ sind dann später gekommen und haben mir eine andere Seite der Frischmuth gezeigt. Dazwischen kamen ihre Gartenbücher.
Ist sie ja irgendwann von Wien wieder nach Ausseee zurückgegangen und hat sich neben ihrem Türkei Interesse auch zu einer Gärtnerin entwickelt.
Ein paar der Bücher, die dann im „Aufbau-Verlag“ erschienen sind, habe ich bei Lesungen in der „Alten Schmiede“ mitverfolgt. Die letzten Frischmuth-Bücher habe ich nicht mehr gelesen, habe ich ja irgendwann zu kaufen aufgehört und irgendwie gibt es die Frischmuth in den Bücherschränken nicht zu finden, was vielleicht noch kommen kann. Eines der Gartenbücher, ich glaube, das erste, hätte ich fast dem Alfred zum Geburtstag gekauft und jetzt ist das vierte „Der unwiderstehliche Garten“ erschienen, das heute in der „Alten Schmiede“ vorgestellt wurde.
Daztwischen war ich einmal bei einer Lesung in St. Pölten und auch beim letzten Roman „Woher wir kommen“ bin ich in der „Alten Schmiede“ gewesen und jetzt wieder ein Gartenbuch von Barbara Frischmuth, der 1941 in Altaussee geborenen Autorin, ich glaube ein GAV-Gründungsmitglied, die dann während der Rushdie-Gesichichte ausgetreten ist, da habe ich ihr auch einen Brief geschrieben, den sie beantwortet hat und so bin ich heute wieder ein bißchen unbedarft zu einer Frischmuth-Lesung gegangen, das heißt, ich habe mich nicht sehr genau informiert, was mich erwartet und bin dann eingeleitet von Kurt Neumann und moderiert von Julia Kospach, die sich glaube ich, auch sehr für Gärten interessiert, in die Natur geworfen worden und ich habe ja im Gegensatz zu Barbara Frischmuth kein so grünes Händchen, obwohl es in der Krongasse ein kleines Gärtchen gibt, aber da sitze ich im Sommer lieber mit dem Laptop, um meine Texte zu tippen, als das Unkraut zu vertilgen und so tief in die Natur hineinsinken, wie Barbara Frischmuth ist wohl auch nicht das meine.
Am meisten hat mich aber die Stelle während der fünzig Minuten Lesung, wie Barbara Frischmuth genau ankündigte, interessiert, wo sie vom Aufgeben der Beete, weil ihr mit zunehmenden Alter die Arbeit zuviel wird, geht, womit sie natürlich scheiterte, denn viele Pflanzen kommen ja von selbst und dann steht sie trotz aller Vorsätze wieder vor übervollen Beeten und das ist etwas, was ich und meine Leser auch sehr gut von mir kenne.
Alerdings nicht in Bezug von Blumenbeeten, denn ich setze mich ja über meine überlange Bücherliste auch sehr mit dem Ende meines Lebens auseinander.
Nehme mir immer wieder ganz ehrlich vor, ab nun keine Bücher mehr nach Hause zu tragen, damit ich wirklich alle lesen kann und dann wird die Leseliste immer länger und länger und werde vielleicht diese Welt irgendwann verlassen und noch eine Leseliste von ich weiß nicht wieviel Jahren hinterlassen und damit hat sich Barbara Frischmuth in Behzug auf ihren Garten auch beschäftigt oder tut das wahrscheinlich immer noch.
Dann ging es in den ausgewählten Kapitel über Pilze und das Leben der Pflanzen und die Sprachen, die diese angeblich sprechen.
Barbara Frischmuth scheint sich auch theoretisch sehr viel damit zu beschäftigen und erkkärte im anschließencden Gesüräch mit Julia Kospach sehr genau, was sie an der Pflanzenwelt so fasziniert. Es geht dabei, glaube ich, um wissenschaftliche Geheimnisse dieses Lebens, in das Barbara Frischmuth mit Hilfe ihres Garten durch ein Schlǘßelloch hineinschauen will.
Das ist mir, wie schon erwähnt ein bißchen fremd, da halte ich mich lieber an meine Bücher und bin natürlich sehr gespannt, ob und wann ich eines der Gartenbücher finden werde, obwohl ich ganz ehrlich, lieber ein paar andere lesen würde, denn es gibt ja einige der Frischmuth Romane, die ich noch nicht habe.
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