Jetzt war ich schon länger nicht mehr bei den „Theodor Kramer Preisverleihungen für Literatur im Exil und Widerstand“, die jährlich von der „Theodor Kramer Gesellschaft“, sprich Konstantin Kaiser vergeben werden, seit 2001 gibt es den Preis, da wurde er an Stella Rothenberg im „Esra“ dem jüdischen psychosozialen Zentrum verliehen und ab dann im Krems Stein in der Minoritenkirche.
Wir waren öfter da, das letze Mal 2011 wor er schon im niederösterreichischen Literaturhaus an Ruth Klüger verliehen wurde, dann wechselte die Jahreszeit und der Ort und Preisverleihungen fanden in Niederhollabrunn, dem Ort, wo Theodor Kramer, der Arztsohn, dessen Mutter 1942 in Theresienstadt ermordet wurde, geboren wurde.
Was sehr interessant ist, denn da konnte man das Geburtshaus besichtigen, das inzwischen ein Kindergarten geworden oder gewesen, jetzt eine „Theodor Kramer Ausstellung“ barg und ein Niederhollabrunner Harald Maria Höfinger führte durch das kleine Örtchen, las dabei Gedichte und zeigte die Volksschule in die Theordor Kramer gedgangen ist, etc.
Die Preisverleihung fand im Pfarrsaal statt und heuer wurde der Preis an die 1945 in London, als Tochter von Emigranten geborene und in Berlin lebende, Hazel Rosenstrauch, eine Kulturwissenschafttlerin, die Bücher über den Wiener Kongreß etc, geschrieben hat, da habe ich sie schon im Radio gehört, verliehen wurde.
Der Bürgermeister eröffnete, sagte die „Kramer Gesellschaft“ sollte ihn unterstützen, damit das Geburtshaus nicht abgerissen wird, ein Kramer Raum mag ja drinnen bleiben, denn kein Thoedor Kramer ohne Niederhollabrunn, kein Niederhollabrunn ohne Thodor Kramer.
Dann kam Gabriele Eckert in Vertretung des Landeshauptmannes und Karl Müller und Harald Maria Höfinger leiteten ein, der eine stellte glaube ich Kramer, der andere die Preisträgerin vor und einen Sänger der Kramer Vertonungen sang, gab es auch.
Die Laudatio hielt die ehemalige Botschafterin Gabriele Matzner-Holzer.
Dagmar Schwarz las Texte von Hazel Rosenstrauch, nämlich aus dem Buch „Karl Huß der empfindsame Henker“ und aus dem Essayband „Juden, Narren, Deutsche“, dann kam die Dankesrede, wo Hazel Rosenstrauch erklärte, daß sie den Preis in „Schreiben über Exil und Widerstand“ für sich umbenennen würde, weil sie nicht in Exil, sondern in Berlin lebt, sie hat aber auch in Wien an Orten und in Straßen gewohnt, wo auch Theodor Kramer einmal gelebt hat.
Dann gab es ein sehr gutes Heurigenbuffet und ich habe wieder ein sehr interessantes Stück Literaturgeschichte kennengelernt, das ich noch nicht kannte.
Leider gab es am Büchertisch nicht, wie ich eigentlich hoffte, das Longlistenbuch Vladimir Vertlib „Luciar Binatr und die russische Seele“, dafür konnte ich Konstantin Kaisers kleine Tochter kennenlernen, der sich nach Sieglinde Bolbechers Tod wieder verheiratete und Matthias Fallenstein berichtete mir über den Schlaganfall, den Christel Fallenstein im Juni erlitten hat.