Literaturgefluester

Fremde Welten

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Heute wieder Entscheidungsvielfalt. In der Hauptbücherei der ukrainische Schriftsteller Serhij Zhadan, der von Frankfurt wohl nach Wien geflogen ist, bei Petra Hartlieb stellte Cornelia Travnicek ihre „Jungen Hunde“ vor und im Literaturhaus gab es auch zwei Neuerscheinungen, nämlich Susanne Gregors bei „Droschl“ erschienene „Territorien“ und Anna Baars „Die Farbe des Granatapfels“.

Brigitte Schwens- Harrant, die im Rahmen der „Buch-Wien“den Staatspreis für Literaturkritik erhält, hat eröffnet und einleitende Worte über die beiden Autorinnen gesprochen.

„Die Klammer“ zwischen beiden Texte“, hat sie gemeint, wäre das Fremde, geht es doch bei  Susanne Gregors neuem Buch, die 1981 in der Slowakei geboren wurde, um eine umgekehrte Emigration.

Eine Wienerin folgt ihrem Mann nach Afrika und erlebt dort das Fremdsein und die 1973 in Zagreb geborene Anna Baar, schildert in ihrem Buch das Aufwachsens eines Kindes zwischen der kroatischen Großmutter und der Mutter in Wien.

Die Ferien verbringt sie in Kroatien, dann kehrt sie ihr Land zurück und die beiden Großmütter zerren sie hin und her, die eine spricht von Faschisten, die andere von Partisanen und das Kind kennt sich nicht aus oder doch vielleicht.

Dann haben die beiden Autorinnen gelesen, die mir nicht unbekannt sind.

Susanne Gregor kenne ich seit ich bei einer Buch-Wien ihr erstes Buch „Kein eigener Ort“, eher durch einen Irrtum bekommen habe, dafür war sie 2012 beim „Alpha“ nominiert, beziehungsweise bei den drei Finalisten.

Das Literaturhaus hat sie dann im Rahmen der „Auftritte“ vorgestellt und jetzt das zweite Buch, wo sie den Beginn, nämlich die Reise der Emma nach Afrika, weil Samuels Vater gestorben ist, gelesen hat und Anna Baar kenne ich, seit sie heuer mit einem Ausschnitt aus eben diesen Buch beim „Bachmannpreis“ nominiert war.

Es hat dann Spekulationen gegeben, ob sie damit auf die Longlist kommt? Sie kam nicht, war aber in Frankfurt bei der Buchmesse und jetzt hat sie drei oder vier Stellen gelesen um die Liebe des Kindes, der kleinen Annuschka, also wieder wahrscheinlich höchst autobiografisch zwischen der Großmutter zu belegen, die eine starke Raucherin ist und um die Liebe der kleinen in Wien aufwachsenden Enkeltochter buhlt, die dann größer geworden, nach Wien studierren geht, als gerade der Jugoslawienkrieg ausgebrochen ist und am Schluß hustet die Großmutter, sie schleppt sie zum Arzt, sie ist aber ganz gesund.

Nur wenig Publikum, aber viel Prominenz, so habe ich beispielsweise Josef Winkler gesehen, der eine Art Weihnachtsmütze trug  und eine sehr extravertierte Dame unterhielt sich mit Brigitte Schwens-Harrant über das neue „Literarische Quartet“, wo ja Ilija Trojanows neuer Roman, den ich ja eigentlich auch nur für durchschnittlich halte, sehr verißen wurde und erzählte dann Susanne Gregor über ihre Erfahrungen in Frankfurt wo sie letzte Woche gewesen ist und in Shanghai war sie auch.

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