Weil der Alfred ja nächste Woche mit dem Karli nach Rußland und nach Japan fährt, sind wir schon Montag Abend nach Wien gefahren, weil er noch etwas vorbereiten wollte und da gibt es ja die Sommerreihe des Lesetheaters im Weinhaus Sittl und da noch dazu da das diesbezügliche Programm ja nicht immer das meine ist, etwas, was mich interessiert, nämlich Antonio Fians und Werner Koflers Hörspiel „Lambroso in Leibnitz“, das irgendwann auch zum Hörspiel des Jahres gewählt wurde und ich zum Teil, glaube ich, auch schon im Radio hörte.
Antonio Fian habe ich vor kurzem erst in der „Alten Schmiede“ gehört und er ist mit seinem „Polykrates-Syndrom“ vor zwei Jahren auch auf der Longlist des dBp gestanden und er scheint mich, weil ich ja regelmäßig zu seinen Lesungen geht, auch zu kennen, jedenfalls hat er mich gegrüßt, als ich im übervollen Weinhaus Sittl, um die Ecke bog und einen freien Platz suchte und der 1947 in Villach geborene Werner Kofler ist vor fünf Jahren gestorben, vorher bin ich mit ihm einmal im Zug nach Klagenfurt gefahren, das heißt mit seinem Koffer, denn er ist gleich am Südbahnhof wahrscheinlich im Speisewagen verschwunden und nicht mehr wiedergekommen.
Das Weinhaus Sittl war sehr voll, als ich es um knapp sieben erreichte, also wieder einen Platz ganz hinten bei dem großen Baum, den mir eigentlich ein sehr freundlicher Herr überleiß.
Susanna C. Schwarz Aschner, die Veranstalterin leitete ein, begrüßte Antonio Fian und erzählte sehr viel und sehr ausführlich den Lebenslauf der beiden und dann wurde mit Thomas Northoff, Maximillian Spielmann, Monika Schmatzberger, Vera Schwarz und anderen gelesen und es ist ein bizarres Stück, das sich um die Verbrecherfamilie Wanz, es gibt ja einen Otto Wanz, der die Telefonbücher zerlegte und die Frage, ob das Verbrechen vererblich ist, eine Behauptung die Lambroso aufstellte, rankt und viele Anspielungen an das literarische Leben, etcetera hat.
Es kommen da die Reporter zu der Verbrecherfamilie, die aus ein paar Onkeln und einigen Brüdern besteht, die alles genau wissen wollen.
Es gibt eine Jack Unterweger Ralley und einen Bruder, der Otto oder eigentlich Albert heißt, der irgendwie aus der Reihe tanzte und nach Afrika ging und dort, statt, die erblich belastete Verbrecherdynastie fortzuführen, ausbrach und Missionar wurde und, als ihn die Reporter für die Talk Show heim zu der Familie holte, von den Brüdern gelyncht wird.
Nachher haben wir uns mit dem Herrn am Tisch noch lange unterhalten, Ottwald John hat seine Zetteln für die nächsten Veranstaltungen, in der nächsten Woche, wo der Alfred, der ja nächsten Dienstag fährt, auch wieder zurückwill, gibt es wieder einen Joe Berger Abend, den Christian Katt organiert, ausgeteilt und viele bekannte Gesichter haben wir an diesem schönen Sommerabend auch getroffen.