Er würde kein solches haben, meinte vor ein paar Tagen bei einer neuerlichen Diskussion mein Kritiker Uli, obwohl er, glaube ich, gerade an einer Geschichte schreibt und er hat „Einen Scheiss muß ich!“, als Motto auf seinen Blog stehen, regt sich aber über die anderen auf, die nicht auf ihn hören und „uneinsichtig“ sind.
Damit versteht er es prächtig mich zu provozieren und im Kreis zu laufen, obwohl es mir ja egal sein sollte, ich stehe ja eigentlich zu meinen Rechtschreibfehlern, obwohl ich dann bei meinen „Werken“ korrigiere und korrigiere, während ich im Blog, wo die Flüchtlingkeitsfehler passieren, wenn ich in einer Stunde drei Artikel schreiben will und mit der Maus meines neuen Computers auch ständig hängen bleibe und mir in letzter Zeit, wenn ich schnell hinuntertippe auch ständig „Legasthenisches“ passiert, das eher aufgegeben habe.
Aber natürlich korrigiere ich, wenn ich einen Fehler merke und da war ich Ende Juni ja mit meinen „Marathon-Fortsetzungsgeschichten“ sehr beschäftigt, habe da bis zu fünf an einem Tag geschrieben, das Ganze, als ich damit fertig war, auch nochmal durchkorrigert. Aber natürlich sind da noch Fehler drinnen und die Reihenfolge und die Handlung wird auch noch nicht ganz stimmen.
Es war aber ein sehr interessantes Projekt, das ich da im Mai und im Juni, dank Annika Bühnemanns Hilfe, als ich da Material für meinen neuen Text suchte, gelungen ist.
Denn da habe ich zwar auch den Rohtext für mein neues Projekt: eine deprressive Frau sitzt Abend für Abend in einer Pizzeria und trinkt ein Glas Wein, in cirka zwei Monaten geschrieben, bin aber erst Ende Juni darauf gekommen, daß das so ist.
Denn da habe ich mir ja Annika Bühnemanns Schreibimpulse, die sie, glaube ich, für ihr „Zehn Geschichten-Projekt“ gegeben hat, genommen und zu den Sätzen einfach losgeschrieben, von der Mathalilde, der Nataalie, dem Moritz Lchtenstern, der Tochter Lily, eine Slavenka Jagoda ist auch irgendwie dazugekommen.
Geplant war wieder einen langen Roman über die vernachläßigte Zwillingsschwester, die vertauschte Braut, aber auch über Lilies Blogroman, Moritz Angst vor der Demenz, der morgens aufwacht und kitschige Gedichte geträumt hat, obwohl er doch ein anspruchsvoller Verleger war, dem budhistischen Hausmeister, den kurdischen Kellner Giovanni in der Pizzeria, etcetera, zu schreiben.
Herausgekommen sind achtzehn Fortsetzungsgeschichten mit derzeit 20 410 Worten oder sechsundfünfzig Seiten, also nicht einmal ein halber Nanowrimo, der sich thematisch in verschiedenen Perspektiven und in verschiedenen Zeiten mit Moritz Verwechslung beschäftigt und vieles andere ist nur angedeutet, wie Moritz Angst vor der Demenz oder Lilies Blogroman oder kommt überhaupt kaum vor. So wird Mehmet-Giovanni nur namentlich erwähnt und der Hausmeister hat einen kurzen Auftritt in der Abschlußszene.
So weit war ich ja schon einmal.
„Das Haus“ hätte eine große Studie über hundert Jahre Steinhof werden sollen und ist sehr kurz geworden, bei „Paul und Paula“ beziehungsweise „Claire-Klara–Clarisse“ meiner Kroatiengeschichte ist das ebenfalls so geworden.
Da habe ich große Pläne dann wird es kurz und knapp und ich denke während des Korrigieren, das und das muß noch hinein soll ich das jetzt neu und umschreiben und lasse es dann meistens mit ein paar knappen Veränderungen so.
Das scheint auch diesmal so zu sein, wo mir der Alfred meine achtzehn Geschichten jetzt als Text kopiert hat, die von der Slavenka Jagoda muß ich noch adaptieren, beziehungsweise sie nach New York schicken und habe in den letzten Tagen damit begonnen, das im Text zu korrigieren.
Das heißt, ich habe die achtzehn Geschichten in eine chronologische Reihenfolge gebracht, wo ich auch noch nicht ganz sicher bin, ob die stimmt und denke mir beim Durchgehen derzeit immer, das und das muß noch hinein und wieder ist der Gedanke da, wenn ich mit dem ersten Durchgang fertig bin, das Ganze noch einmal zu schreiben und einen zwei- bis dreihundert Seiten Roman daraus zu machen.
Meistens entscheide ich mich dann bei der knappen Version zu bleiben. Mal sehen, wie das diesmal wird und die Idee über die Lili und die Slavenka und deren Blogromanprojekt, das sie gemeinsam schreiben könnten, im „Nanowrimo“ eine eigene Geschichte zu schreiben, ist auch schon da.
Ich bin gespannt und noch mittendrin im Work on Progress oder habe damit überhaupt erst in meinen Sommerfrischenwochenenden damit angefangen, aus den Fortsetzungsgeschichten einen Roman zu machen.
Interessant ist dazu auch, daß vor langer langer Zeit, als es noch den „Arbeitskreis schreibernder Frauen“ gegeben hat und ich die „Schicksalssonate“ oder wie der Text geheißen hat, ich weiß es gar nicht so genau, eine Geschichte von einer Frau die sich ein Kind aber keinen Mann dazu wünscht und von ihrem Vater die Geschichte von „Trixi und Traci“, ein autobiografisches Element, als Kind erzählt bekommen hat, geschrieben und die dann dort vorgelesen habe, auch geraten bekommen habe, das nochmals zu schreiben.
Damals habe ich so gar nichts damit anfangen können, jetzt juckt es schon in mir, endlich einmal ein langer Roman mit vier unterschiedlichen Handlungsstränge, wo außer der Verwechslungs- und Vernachläßigungsgeschichte, auch der Moritz seine Stimme hat, die Lili mit ihren Roman auf Reisen geht und der Mehmet und der der Hausmeister intensiver vorkommen.
Das würde ich dann wieder traditioneller angehen. Das einfach eine Geschichte zu einem Thema schreiben, was ich ja auch in der Schreibgruppe praktiziere, war aber sehr spannend, weil mir damit, das habe ich, glaube ich, schon geschrieben, das „Show and not tell“ besser und spannender gelungen ist, als es sonst der Fall wäre.
Jetzt habe ich ja wieder zwei Sommerwochenendmonate Zeit dazu und dann bleiben wieder zwei Monate bis zum „Nanowrimo“ und da muß ich nicht mitmachen, wenn ich inzwischen mit dem Roman zu beschäftigt bin oder ich schreibe da die Liliy-Slavenka-Geschichte und verbinde nachher beides miteinander, das würde dann aber vieleicht auch nur ein halber Nanowrimo werden oder ich schummle und paste hinein.
Ich finde das ganze äußerst spannend und meine Fortsetzungsgeschichten gefallen mir auch, obwohl die Kritikerin in mir natürlich wieder sagt, sie sind zu konventionell, nicht schon wieder alte Frauen und das mit dem vernachläßigten Kind und der vertauschten Hochzeit ist vielleicht zu chicklitmäßig kitischig.
Man sieht, ich bin selbst mein besterKritiker und in den sechsundfünfzig Rohseiten, die ich jetzt habe, sind sicher noch zu viele Wiederholungen, aber ich bin beim ersten Druchgang im Text erst auf Seite dreiundzwanzig und der „Unerwarteten Aufforderung“, was, glaube ich, die zweite Szene war, die ich im Mai geschrieben habe.
Für alle, die jetzt neugierig sind, die achtzehn Geschichten kann man im Blog nachlesen. Sie sind, wie schon geschrieben noch ziemlich fehlerhaft und sollten auch noch im Blog korrigiert werden. Ich bin aber nicht ganz sicher, ob ich dazukommen und mir die Zeit dazunehmen werde.
Spätestens im Buch wird man da die korrigierte Form, wenn es so bleiben sollte und nicht vielleicht doch ein anderer Text wird, nachlesen können.
Für konstruktives Feedback und Rückmeldungen bin ich dankabar und werde über mein Work on Progress natürlich weiter berichten.