Literaturgefluester

2017-09-30

Zwischendurch

Im Herbst ist es bei mir immer etwas hektisch, seit ich Buchpreislese überhaupt, denn war ich 2015 noch nicht so sicher, ob ich die zwanzig Bücher schaffe, kam dann 2016 gleich der österreichische nach dem deutschen, also noch einmal dreizehn Bücher, minus denen, die ich nicht bekommen habe oder den Überschneidungen und als ich 2011 meine Leseliste eingeführt habe, war ich mir ja nicht einmal sicher, ob ich hundert Bücher im Jahr schaffe.

Ich schaffe es, kein Zweifel, bis hundertsechundsiebzig bin ich 2013, glaube ich, gekommen, ab da wars rückläufig. Heuer werden es wahrscheinlich wieder mehr, denn ich übe mich ja jetzt, ich habe es schon geschrieben, im dreifachen lesen und da ist das Bloggerdebut, wo dann im November die Shortlist kommt, noch nicht dabei, was aber noch einmal fünf Bücher bedeutend könnte, im günstigsten Fall habe ich ein paar bis alle dann schon gelesen.

Als Mara Giese 2013 mit dem Buchpreislesen begann und sich die Bücher mit ein paar Bloggern aufteilte, hätte ich das am liebsten auch gemacht, dachte aber an meine Leseliste und dann war ich mir nicht sicher, ob mir die deutschen Verlage, was schicken würden?

Die Österreichischen haben es damals schon gemacht und 2015 habe ich dann angefragt und da hat sich „Aufbau“ bei mir gemeldet, der damals gar kein Buch auf der Liste hatte und hat mir die Vorschauen geschickt oder mir Bücher angeboten.

Im Vorjahr kam dann „Kiwi“ hinzu und da habe ich ja im Frühjahr aus Leipzig eine Liste mit den Bücher mitgebracht, die ich mir angekreuzt habe, nur leider ist die in meinen Regalen verloren gegangen, so daß ich gar nicht mehr so genau weiß, was mich da noch erwarten wird. Aber einige Bücher sind es, glaube ich, noch.

„Wagenbach“ hat sich im Vorjahr auch bei mir gemeldet und heuer ist „Ullstein“ dazugekommen, so daß ich, glaube ich, jetzt schon schauen muß, daß ich das alles zeitgerecht schaffe.

Luxusprobleme ich, weiß und die Verlage bleiben dann auch wieder weg, wie „Residenz“, der mich ja einige Jahre lang mit den Neuerscheinungen versorgte, „Haymon“, der mir 2012, glaube ich, schon die Bücher als E pubs schickte.

Jetzt hat „Otto Müller“ die beiden Buchpreisbücher nicht mehr für mich gehabt, was schade ist, aber nicht so viel macht, denn ich lese mich ja noch immer durch die deutsche Liste, habe da heute das fünfzehnte Buch und das zweite der öst beendet, dann kommen die österreichischen Bücher und die Debuts und wenn man auf meine Leseliste geht, sieht man, da warten noch einige Bücher auf mich, die gelesen werden wollen.

Deshalb habe ich in der Nacht die älteren, die ich wahrscheinlich nicht mehr schaffen werde, daraus entfernt und wenn die Frankfurter Buchmesse kommt, die heuer Frankreich als Gastland hat, werde ich zwar an dem Champagnerempfang, den „Ullstei“n dort veranstaltet, nicht teilnehmen können, aber die beiden vorgestellten Bücher lesen und in meinen Regalen schlummern auch einige Oldies, wie die von der Francoise Sagan, aber da komme ich derzeit wohl nicht dazu.

Also lesen, lesen lesen und das tue ich ja sehr gern, aber eigentlich wollte ich wieder über mein Schreiben berichten, das ich ja nebenbei auch so bettreibe und eigentlich sollte ich das auch hauptsächlich tun oder vielleicht auch nicht, denn als ich im August mit „Besser spät als nie“ fertig gerworden bin, ein kurzer Text den ich nach Schreibimpulsen geschrieben habe, ein Experiment, das ich sehr empfehlen kann, war ich ja nicht siche,r ob ich jetzt nicht wieder zwei Monate auf Schreibvorbereitung gehen soll, denn ich will ja heuer wieder beim „Nanorimo“ mitmachen. Das wäre mein sechster,  denn ich Vorjahr habe ich damit ausgesetzt.

Dann habe ich bezüglich „Unsichtbarer Frau“ mit dem Schreiben angefangen und zwar anfang September bei der Schreibgruppe, da wollte ich eigentlich „unsichtbar“ als Thema haben, Peter Czak hat sich  aber mit „Muße – Muse“ durchgesetzt und ich habe, macht ja nichts, gedacht, denn man kann ja über alles schreiben.

Was auch stimmt, andererseits hat sich der Tex, der dann entstanden ist, für den Einstieg als nicht so günstig herausgestellt, denn das „Muße-Muse-Taferl“ mit dem die Slavenka dann da gesessen ist, während die Lily zu Jonathan Franzen und Daniel Kehlmann eilte, war ein nicht so guter und eigentlich ist die Lily und Slavenka Schiene ja ein Übelbleibsel aus meinem „Besser spät als nie-Projekt“.

Dann ist aber bald die Amanda Siebenstern als Protagonistin hinzugekommen, ein prekäre Literaturwissenschaftlerin, die statt an Handke oder Thomas Bernhard zu forschen, Deutsch als Fremdsprache-Kurse gibt und am Abend ihre Tarnkappe aufsetzt, um Donald Trump, Wladimir Putin und den anderen Großen dieser Welt die Leviten zu lesen. Das war die Einstiegsidee.

Mit dieser Tarnkappengeschichte bin ich dann auch nicht so glatt weitergekommen, denn ich hindere mich ja manchmal selbst, wenn ich zu schnell einsteige, dann bin ich an der Wand und komme von dort nicht mehr weg, es sind aber zwei Szenen entstanden, die sich um dieses FPÖ-Video „Tu was Hasi!“, rankten, aber dann doch nicht so gut gelungen waren.

Daß ich noch ein paar andere Handlungsstränge außer der Lilli und der Slavenka und ihre Amanda Siebenstern haben will, habe ich auch bald gewußt, denn da gibt es ja einen Alfons Tratschke aus Mecklenburg-Vorpommern, der die beiden beschimpft und selber an der Grenze zum Neonazitum dahinbloggt und weil ich  im Sommer auf einmal sehr viele amerikanische Aufrufe hatte, dachte ich, da sitzt ein vereinsamter Uniprofessor in Ammerika und liest sich durch Lillys Blog.

Dann dachte ich aber, der fällt in New York wahrscheinlich gar nicht so auf und habe ihn nach Stockholm verlegt. Ideen über Ideen und die muß ich nun zusammenfügen und zu einer spannenden Geschichte machen. Da braucht man Zeit und Konzentration und die habe ich in den letzten Wochen nicht so ganz gehabt, weil mich erstens meine Praxis nicht täglich zum Schreiben kommen ließ, zweitens drängt ja die überlange Leseliste, da mehr zu tun und dann kamen in der Vorwoche auch die „Ohrenschmaus-Texte“, das sind diesmal auch fast zweihundert. Ich habe sie aber schon durchgesehen und meine Vorschläge herausgeschrieben und mein Geburtstagsfest kommt auch, da mache ich ja Anfang Oktober immer die Einladungen und sende sie aus und diesmal habe ich sogar einen Gast aus der Schweiz bei den Lesenden, neben den bekannten Namen, wie die Ruth und den Rudi und der Margit Heumann, die ich diesmal auch das erste Mal eingeladen habe.

Denn da hat sich vorigen Woche eine Schweizer Psychiaterin bei mir gemeldet und mir geschrieben, ich solle sie zu einer Lesung mit Musik einladen. Das war ein Irrtum, denn ich vermittle ja keine Lesungen, aber dann hat sie geschrieben, sie ist vom 9. bis 11. 11. in Wien und da ist ja die“ Buch Wien“ und am 11. ist diesmal das Fest, das ist ein Samstag, weil am zehnten, den Freitag den ich sonst immer gern nehme, ja die „Poet Night“ ist, wo ichauch lese. Also habe ich sie gefragt, ob sie auf meinen Geburtstagsfest rein privast lesen will und habe jetzt die Leserliste und schicke nächste Woche, die Einladungen aus.

Vorige Woche waren wieder die beiden Tage der offenen Tür mit den Gratisworkshops des „Writersstudios“ und da hatte ich  geplant da an meinem Text weiterzuschreiben. Entstanden sind einige Texte, die dann zur Szene sechs, die Amanda steht endlich in Minister Bastis Zimmer und spricht ihn auf ihre Schülerinnen an, die jetzt wegen des Vermummungsverbotes nicht mehr in den Kurs kommen können und den Beginn der Szene sieben, das ist die mit den depressiven Mitglied der schwedischen Akademie, habe ich im Krimi Schnupperworkshop auch geschrieben.

Man sieht, ich habe mich da an die Anweisungen ja nicht so gehalten, sondern an mein Projekt gedacht. Diese Woche habe ich  aus den verschiedenen Texten zur Szene sechs, die ich hatte, eine neu geschrieben und gestern dachte ich dann, ich werde, bevor ich weitermache, das Ganze nochmals neu schreiben.

Damit tue ich mich ja immer etwas schwer, mit dem Korrigieren und Zurückfahren, wenn ich wo festgefahren bin. Habe aber gestern ursprünglich alles neu schreiben wollen. Ich hatte da an die  achtzehn Seiten. Habe das dann nur mit der ersten Szene gemacht, das „Muße-Muse“ist jetzt gelöscht und ich habe das mit dem Blog der Lily und Slavenkas Stipendium etwas genauer ausgeführt und halte jetzt bei siebentausendsechshundertsiebzehn Worten und weiß auch, wie ich weiter mache.

Das nächste ist dann der Jonathan Larsen, Moritz Lichtenstern, auch aus „Besser spät als nie bekannt“, kannn auch nach New York kommen und sich um seine Tochter beziehungsweiseihren Blog kümmern und Don Qucho reitet gegen rechts und die beiden halten ihn ein bißchen auf, etcetera.

Ich bin jakeine so unbedingte Freundin des Freewriting und das mit dem inneren Zensor ist bei mir auch so stark vertreten, daß ich den beim besten Willen nicht aus dem Kopf bekommen kann, denn egal wieviel und, wie gut ich schreibe und da ist  schon einiges bei mir weitergegangen, ist es ja nie gut genug und die Kritiker, wie die JuSophie oder der Uli regen sich auf, beziehungsweise meldet sich bei meinen Gewinnspielen nie jemand, der mein Buch gewinnen will.

Das stört mich schon ein bißchen, mache aber weiter und werde bei dem“ Bibliotheksgespenst“, das ja jetzt bald fertig werden wird, eine Leserunde ausrufen. Das heißt fünf Bücher an die verschicken, die dann auf den Blog mit mir darüber diskutieren wollen.

Wäre schade, wenn sich da niemand meldet, probieren werde ich es aber und was den inneren Zensor betrifft, ist es bei mir manchmal so, daß ich zwischen zwei Termine  nur wenig Zeit habe und dann denke, ich muß jetzt was schreiben, bin ich aber nicht in der richtigen Stimmung und es wird dann nichts.

Da habe ich vorige Woche bei den Gratisworkshops mir, glaube ich, eine gute Idee mitgenommen, nämlich bei den Szenen, wo ich nicht so sicher bin, wirklich mit einem Freewirting zu beginnen, nämlich aufnotieren, über was ich da schreiben will. Denn das Schwierigste ist bei mir die Hemmung, daß ich ja immer noch glaube, daß ich nicht schreiben darf,  es dann justament probiere und dann wird es nicht gut. JuSophie hat das einmal, daß ich mein Schreiben mit Zähnen und Klauen verteidigen würde, genannt und ich habe mir „No na!“, gedacht.

Das mit der Hemmung ist aber durch das kontinuierliche Bloggen und meine kontinuierlichen Schreibberichte besser geworden. Denn ich schreibe ja, auch wenn es niemanden interessiert, sehr viel darüber, wie es mir dabei geht und das hilft mir sehr. Das Schreiben nach Impuslsen hat mich weitergebracht und auch, daß ich in der Schreibgruppe, auch wenn die Ilse, der Fritz und die Ruth das nicht wollten,  an meinen Romanenprojekt weiterschreibe.

„Ich will das nicht, daß du da an einem Roman schreibst!“, hat es die Ruth einmal genannt. Ich denke aber, es kann ihr ja egal sein, denn ein zwanzig Minutenteext ist ja sowieso immer nur eine Seite lang, auch wenn es eigentlich schon die Szene fünfzehn ist, da muß ich dann halt vielleicht was zum Veständis erklären, aber das hilft mir sehr und der „Nanowrimo“ ist ja auch soetwas, wie man seine Hemmungen überwinden und einen Text fertig schreiben kann, auch wenn der Zensor schreit „Schon wieder nicht gut genug!“, und da habe ich ja 2009 mit dem ersten angefangen und dann 2012, 2013, 2014 und 2015 wieder mitgeschrieben. Ein paar mal habe ich dabei geschummelt, das heißt am ersten November, wenn man starten soll, schon ein paar tausen Worte gehabt und bin dann  schon nach einwer Woche mit dem Rohtext fertiggewesen.

Aber das ist auch egal, weil ich es ja für mich selber mache und selber meinen Schreibprozeß bestimme. So werde ich im Oktober trotz Lesestreß, Frankfurter Buchmesse, Einladungen aussenden, GAV-GV etcetera, an meinem Projekt weiterschreiben und dann höchstwahrscheinlich, das heißt, wenn nich nicht doch schon mit dem Rohtext fertig sein sollte, im November mit dem was ich habe, einsteigen und weitermachen.

Notfalls wirds halt wieder ein Korrigiermonat, denn heuer kommt ja noch etwas anderes hinzu, nämlich das „Writersstudio“ wird 15 und da bieten sie fünfzehn Tage einen Schreibmarathon an. Man kann dort hinkommen und an seinem Projekt weiterschreiben. Sie machen, glaube ich, auch beim „Nanowrimo“ mit und  dort habe ich auch das erste Mal davon gehört. Also habe ich vor, wann immer mich meine Praxis läßt, dort mit meinen Laptop hinzugehen und an der „Unsichtbaren Frau“ weiterzuschreiben.

Das heißt, ich werde das, die erste Woche so tun. Denn in der zweiten ist ja die „Buch Wien“ und dort gehe ich natürlich auch hin und mache eine Nano-Pause, wie gehabt.

ich glaube aber, daß ich jetzt ein bißchen freier geschrieben bin und an mein Projekt glaube und da hat mir auch Robert Menasses „Hauptstadt“ sehr geholfen, die ich gerade ausgelesen habe. Denn das ist auch ein sehr politisches Buch, das mit der Wirklichkeit spielt. Warum darf ich also nicht meine unsichtbare Tarnkappenfrau zu Minister Basti in sein Schlafzimmer schicken? Und wenn ich das auch lerne, wäre das ja fein. Also so gesehen in den Herbst und neben dem Lesemarathon auch einen solchen beim Schreiben betreiben, das wäre fein und ist auch nicht ganz so neu.

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