2014 war die Schweiz Gastland in Leipzig und da gab es neben vielen anderen, ein Gratisbuch zum Mitnehmen „Auftritt Schweiz Das Lesebuch“ von Scheidegger & Spieß, das raffiniert gestaltet, ein Schweiz ABc von „Alemannisch“ bis zur „Zuwanderung“ auf zweihundert Seiten und dazwischen gibt es immer wieder eingestreute Texte.
Der Erste ist ein Gedicht von Eugen Gomriger dessen „Bewunderer-Gedicht“ auf einer Kunsthochschule kürzlich großes Aufsehen erregte „schwiizer: luege aaluege zueluege nöd rede sicher sii nu luege nüd znäch nu vu wittem ruig bliibe, schwiizer sii schwitzer bliibe nu luege“
Peter Bichsel, auch ein echter Schweizer, von dem ich in meinen Wiener Regalen noch einiges Ungeleses habe, erzählt von „Des Schweizers Schweiz“.
Der 1950 in Zug geborene Thomas Hürlimann hatte in „Himmelsöhi, hilf!“, auch seine einsichten „Über die Schweiz und andere Nester“
Urs Widmer von dem ich noch später etwas schreiben werde erklärt in seinem Text, daß es keine „schweizer Literatur“ gibt.
Es gibt einen Ausschnitt aus Melinda Nadj Abonjis „Tauben fliegen auf“, beim deutschen Österreich- Verleger „Jung und Jung“ erschienen und mit dem deutschen Buchpreis ausgezeichneten, als Beispiel für die Schweizer Migrantenliteratur.
Franz Hohler von dem ich mir ja ein Buch im „Berner Weltbild-Laden“ um einen Franken kaufte, erzählt von seinem „Spaziergängen“ in „Neu-Oerlikon“. Es gibt einen Ausschnitt aus Peter Webers „Wettermacher“, bei „Suhrkamp, 1993, erschienen.
Die 1948 in Schwyz geborene Gertrud Lutenegger behauptet munter „Gleich nach dem Gotthard kommt der Mailänder Dom“. Giovanni Orelli erzählt von einem „Langen Winter“ und, wie schon geschrieben, gibt es auch ein paar Zeilen aus Angelika Overaths „Senter Tagebuch“, das ich in Bern in einem Schrank gefunden habe.
Von Max Frisch, dem großen Doyen gibt es Ausschnitte aus seinem Tagebuch , es gibt das Hugo Loetscher Lesebuch oder natürlich nur einen kleinen Ausschnitt daraus.
Nora Gomringer, die Bachmannpreisträgerin und Jurorin behauptet „Wandern ist eine Lust“ und richtig jetzt hätte ich es fast vergessen, von Tim Krohn gibt es auch ein Stückchen was zu lesen und von dem ist ja jetzt der Dritte teil der Herrn Brechbühl– Bücher herausgekommen, was wahrscheinlich schon in Wien auf mich wartet und sich also als Reiselektüre nicht ausgegangen ist.
Aber Bücher haben ja kein Ablaufdatum und Schweizerisches läßt sich immer lesen, soweit mich das deutsche, das österreichische und das Blogger-Debutpreislesen dazu kommen läßt und in dem Buch gibt es außer dem Schweizer ABC, den Textausschnitten, sowie den dazugehörigen Biografien auch immer wieder schöne Illustrationen, so daß ich das auch optisch sehr schön gestaltete Buch jeden literarischesch interessierten Schweiz-Reisenden nur empfehlen kann. Aber jetzt wird es höchstwahrscheinlich, wie ich befürchte, schon vergriffen sein.
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