Literaturgefluester

Korrigierretreat

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Nach zwei mehr oder weniger intensiven Praxistagen, hatte ich den Freitag zum Korrigieren der „Magdalena Kirchberg“ für mich, mein, nach dem es die „Unsichtbare Frau“ jetzt als  fünfundvierzigstes selbstgemachtes Buch ist, mein sechsundvierzigstes werden wird.

Die Geschichte von der Physiotherapeutin, die nachdem sie sich plötzlich in Pension befindet, ein Auto auf der Straße sieht und beschließt über die drei Personen, die drinnen sitzen, einen Roman zu schreiben. Zwei davon erinnern sie an den Gynäkologen und die Hebamme, die sie bei der Geburt ihrer Tochter Magda betreuten, aus dem dritten wird ein Psychiater, den der Gynäkologe damals zu ihr schickte, weil er eine postnatale Depression bei ihr vermutete.

Es gibt dann einen Handlungsstrang zur Tochter Magda, die mit Freund und Hund in Graz lebt und von Beruf Flüchtlingsbetreuerin ist und Magdalenas Nachbar ist ein syrischer Flüchtling und Heimhelfer namens Momo, der eine demente erfolglose Dichterin betreut, die plötzlich mit experimentellen Texten erfolgreich wird, obwohl sie das nicht will und die Liebe einer Supermarktkassiererin, zu der Magdalena einkaufen geht, gibt es auch.

Ein typischer Eva Jancak könnte man so meinen, nicht wirklich Neues, sondern schon bekannte Elemente, die Idee ist mir ja, glaube ich, schon vor mehr als einem Jahr gekommen und ich habe die Geschichte, das Auto habe ich wirklich gesehen, zuerst auf einerPsychiatrie spielen lassen wollen. Dann ist Magdalenas Erinnerung an ihre Geburt und die Schwierigkeiten zu ihrer Tochter daraus geworden und am Schluß meldet sich sowohl der verschwundene Vater wieder und Magda, die wieder zu ihrer Mutter findet, wird schwanger.

So weit so what und das hatte ich schon geschrieben, ich habe ja im August, noch bevor wir in die Schweiz gefahren sind, mit dem Rohtext angefangen und ihn am ersten November, als ich noch so halb überlegte, ob ich einen „Nanowrimo“ daraus machen soll, beendet, als ich erfuhr, daß ich ein Enkelkind bekomme und den fünfundsechzigsten Geburtstag habe ich ja auch gefeiert und meinen Kassenvertrag für Psychodiagnostik beendet.

Sehr viel Autobiografischen könnte man sagen und darüber munkeln, ob das professionell ist oder nicht, denn das Auto habe ich ja wirklich, als ich wahrscheinlich vom Literaturhaus nach Hause gegangen bin, auf der Ecke Hofmühlgasse-Wienzeile stehen gesehen und da gibt es das Kinderhaus, wo sowohl, die Anna als auch die Magda in der Kindergruppe, als auch in der freien Schule war.

Ich hatte aber eine Hausgeburt und der verschwundene Vater ist eine Erfindung, obwohl  es den schon in „Besser spät als nie“ gibt.

Für den Momo und die Nastasja gibt es reale Vorbilder und den Konflikt zwischen der Magdalena und der Magda, habe ich wohl nicht wirklich ausgearbeitet, beziehungsweise ist er mir irgendwie verschwunden und dann in den Weihnachtsferien in der realen Form vielleicht wiedergekommen und ja der Roman wird nicht wirklich geschrieben.

Damit kommt die Magdalena nicht weiter, es bleibt bei der Begegnung im Auto beziehunsweise dabei, daß der Gynäkologe, den Psychiater zu ihr schickte, was ja eigentlich ein sehr harmloser Konflikt ist. Der Psychiater taucht allerdings, als schon verstorbener Jugendfreund der Maria Mattuschek auf und das Ganze endet wieder im Literaturhaus, wo ihre von der Nichte Ruth so gehypten „Traumseqeunezen“ vorgestellt werden sollte.

So weit so what. Es gibt jetzt, weil sich inzwischen  etwas  an der Schriftgröße geändert hat, fast neunundneunzig Seiten, derzeit 46 861 Wörter und  zweiunddreißig Szenen und ich habe schon vor Weihnachten damit angefangen, das Ganze Szene für Szene durchzukorrigen.

Da bin ich aber nur bis zur zweiten Szene gekommen, da hat sich dann auch die Seitenzahl verändert, so daß ich es nochmals ausdrucken wollte und in der Woche wo ich in Harland war, konnte ich, weil mir da  ja der Drucker fehlt, das auch nicht so machen, so daß ich am Freitag wieder neu damit begonnen habe und bis Szene fünf damit gekommen bin.

Die Zweifel, die ich meistens bei meinen Texten, „Da wird niemanden interessieren! Das ist nicht gelungen, weil viel zu oberflächlich!“, habe, sind auch jetzt da, obwohl es mir eigentlich  gefällt, ich aber auch überlege, was ich noch verändern könnte?

Das gelingt mir zwar nie sehr gut, aber weil ich ja zwischen Weihnachten und Silvester auch den Miniworkshop bei Jurenka Jurk gemacht habe und im November ein Webinar zur „Heldenreise“ und mir vor ein paar Tagen auch noch das Video mit den anderen Kursteilnehmern angeschaut habe, denke ich schon darüber nach, ob ich es vielleicht doch noch ändern und von der Pike auf nochmals schreiben oder überhaupt lassen sollte, weil mir ja auch das Leben  irgendwie dazwischen gekommen ist, um das jetzt so geheimnisvoll auszudrücken?

Wahrscheinlich werde ich es wieder so belassen  das mit der „Heldenreise“ und dem spannenden großartigen Roman beim nächsten Mal wieder probieren.

Dazwischen habe ich vor ein paar Tagen entschloßen, wird noch ein zweites „Literaturgeflüsterbuch“ mit den Texten über meine Bücher kommen und da kann ich schon verraten, daß die diesbezügliche Vorschau morgen erscheint.

Ideen für das Buch siebenundvierzig kann ich ja inzwischen auch sammeln. Das ist ja auch immer ein Vorsatz, das mit dem Notizbuch und dem Aufschreiben genauer zu nehmen und mich inzwischen auf die Leserunde bezüglich der „Unsichtbaren Frau“ freuen.

Da vergebe ich ja für die, die  mitmachen wollen, bis zu fünf Bücher und freue mich über eine angeregte Diskussion über das politische Buch, das die Wahlkampfsituation von 2017 beschreibt, die „Magdalena Kirchberg“ ist ja nicht so sehr politisch, obwohl die drei im Auto, könnte ich jetzt oder habe ich schon gespoilert, entpuppen sich ja als ein FPÖ-Funktionär und ein Greenpeace-Aktivist.

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