Der Open Mike ist eine Literaturveranstaltung, die, glaube ich, aus dem Amerikanischen kommt. Offenes Mikrophon, da heißt jeder kann hingehen, seine Sachen vorlesen und das Publkum johlt oder schreit, so habe ich mir das zuminstesten vorgestellt.
Ich bin damit, glaube ich, in den Neunzigerjahren, wahrscheinlich ziemlich zeitgleich mitdem Poetry Slams in Berührung gekommen, die zumindestens in meiner Wahrnehmung etwas Ähnliches sind.
Mein erster Poetry Slam war der im Cafe Stein, den hat, glaube ich, „Droschl“ veranstalten. Da mußte man sich schriftlich bewerben und wurde ausgewählt. Das wurde ich natürlich nie, war aber einmal in einer Jury und habe dabei auch etwas verwechselt.
Bei denen im Literaturhaus kann, glaube ich, jeder lesen, den das Los erwählt, ich bin aber nie bei einem angetreten, weil ich denke, ich habe den Rhythmus nicht, daß ich da was gewinnen könnte.
Mit dem Open Mike bin ich durch die Bezirkszeitung in Berührung gekommen, da hat damals eine Bezirksrätin oder andere Politikerin solche Veranstaltungen, man konnte hinkommen und wurde ausgewählt oder nicht.
Einmal habe ich da gelesen, war kein besonderer Erfolg und im Cafe Stein gab es auch einmal einensolchen, den, glaube ich, Walter Famler veranstaltete. Da habe ich ein Stück aus den „Wiener Verhältnissen“, die ich damals schrieb, gelesen und kann mich erinnern, daß mich Walter Famler vorzeitig unterbrochen hat.
Einen Literaturslam hat bei der „Anderen Buchmesse“ auch gegeben, wo ich, glaube ich, vier Mal gelesen habe und den es dann, als ich mich darüber beklagte, daß ich da nie was gewonnen habe, nicht mehr gab.
Im Cafe Kafka habe ich auch einmal bei einem gelesen.
Dann oder jetzt gilt der Open Mike, als, die, glaube ich, Berliner Nachwuchsveranstaltung, wo sich Leute unter fünfunddreißíg ohne eigene Veröffentlichung bewerben können. Ein paar werden dann ausgewählt. Es gibt einen Wettbewerb und einen Finalisten und die lesen dann vielleicht später beim „Bachmann-Preis“ oder stehen noch später vielleicht auf den „Buchpreislisten“ und auf den Seiten oder bei „Wikipedia“ kann man die schon bekannten Namen lesen, die so angefangen haben und inzwischen berühmt oder zumindest bekannt geworden sind.
Es gibt da, glaube ich, auch eine Anthologie, der Alfred hat mir einmal eine solche zum Geburtstag geschenkt und einmal habe ich im Literaturhaus eine diesbezüglich Veranstaltung mit der Präsentation der Preisträger, wahrscheinlich, gehört.
Ansonsten ist das etwas, was bisher an mir vorbei gegangen ist. Bin ich ja schon über fünfunddreißig, habe an die fünzig selbstgemachte Bücher, was ja in Literaturkreisen immer noch als gaga und unprofessionell gilt.Aber heute in den Lockdown-Zeiten, wo alles ja digital und nicht mehr persönlich stattfindet, werden die Finalisten natürlich wieder über Livestream ausgewählt und so kann ich mich digtial nach Berlin oder wo immer das auch stattfindet begeben und bei „Fix Poetry“ wurden, glaube ich, auch schon die Finalisten vorgestellt von denen ich nur eine, nämlich Frieda Paris kenne, die mich, glaube ich, einmal bei den O Tönen angesprochen hat und mir glaube ich ein Buch oder Zeitschrift zuschicken wollte. Sie hat an der „Sprachkunst“ studiert oder tut das noch immer, auch Christel Fallenstein, über die ich wahrscheinlich mit ihr in Kontakt gekommen bin, betreut und ich habe sie auch in der „Alten Schmiede“ bei der Präsentation der „Hörstücke“ kurz vor dem der ersten Lockdown ausgebrochen ist, das letzte Mal gesehen.In der Jury sind diesmal Verena Günther, Marica Bodrozic und Peter Waterhouse die ich mehr oder weniger schon kenne.
Um vierzehn Uhr ging es los im „Haus für Poesie“, wo der Leiter, ein Thomas Wohlfahrt, die Bühne betrat, seine Maske abnahm, den Verlauf des Wettbewerb vorstellte, neunnzehn Autorn wurden von den sechshunder Eingesendungen von einer Lektorenschar ausgewählt. Die hatten ihren Textt vorbereitet und per Video geschickt. Es gibt eine TAZ-Jury, die einen Text auswählt und ihn in ihrer Zeitung abdruckt. Die Veranstaltung ist durch eine Verlagskollekte zuistandegekommen und Sina Ahlers, eine der Vorjahrssiegerinnen stellte dann die Autoren vor.
Ein paar Personen waren also doch live anwesend, wie auch einige der Lektoren, die die Texte ausgewählt hatte, die die Autoren dann vorstellten. De erste war Thea Mengerler, 1988 geboren, in Hildesheim studiert. Ihr Text heißt „Connect“ und handelt von einer Ava, die an einem Wochenende an einem Workshop in einem Hangar teilnmmt und sich dort mit einer Teilnehmerin namens marie über das Thema Nähe austauscht, die Angst vordem Wald hat.
Dann kam die ebenfalls 1988 geborene Josefine Sopper mit „Miamar“, eine Mutter-Tochter Geschichte, die in prekären Verhälnisse leben. Der dritte Autor des ersten Leseblogs war der 1990 geborene Felix Reinhuber, der Gedichte las.
In der Pause bin ich dann ebenfalls per Livestream nach Leipzig gegangen, wo am Augustusplatz eine große Demo stattfand, die zuerst am ans Messegelände verlegt werden sollte und ein Hotel- oder Beherbergungsverbot für Demonstrationsteilnehmer soll wegen dem Lockdown, den es ja auch in Deutschland gibt, auch herrschen.
Im zweiten Block ging es dann mit dem 1985 geborenen Sebastian Gaub mit seiner Geschichte „Thomas der Nichtwähler“ weiter, der Kräuter sammelt und viel vom Placeboeffekt hält und auch sonst ein wenig verrückt scheint.
Dann kam das Kollektiv Lynn Takeo Musiol und Eva Tepest mit ihrem Text „Die Reise zum Kap Zizou“, die gemeinsam lasen und den Text offenbar auch gemeinsam geschrieben haben.
Dann kam Nail Dougan, der in seiner Biografie nur geschrieben hat, daß er ein Kind von Gastarbeitern ist, an den Nägeln kaut und sich über Wasser hält, was auch schon mal interessant ist und was er schreibt sind Gedichte, die, wie der Moderator sagte, zwischen Eigen- und Fremdwahrnehmung hin un her switchen.
Dann folgte die 1987 geborene Franziska Gänsler, die in Augsburg geboren wurde, in Wien lebt und Finalisten des letzten Blogbuster-Preises war. ihr Text, offenbar ein Romanauszug heißt „Die Stare“, wo eine Frau offenbar mit ihrem Kind ihren Mann verlassen hat.
Dem dritten Block begann die 1993 in München gebeboren Sophia Klink, die schon einge literarischeErfahrungen hat, mit Gedichten die Namen „Affenzucker“, „Trauermantel“ oder „Seeschmetterlinge“ tragen.
Beeindruckend die Zeile, wo eine Mäusemutter ihren Versuchskindern, wenigstens das Frieren ersparen will.
„Ihr werdet nicht alt werden“, sagt die Mutter.“
Die 1987 in Karl Marx Stadt geborene und als „Kneipenkind“ im Scharzwald aufgewachse Viginia Brunn, die ebenfalls in Hildesheim studerte las, wie moderiert wurde, aus einem politischen Text der den Namen „Sie sagten Tschernobyl“ trägt und recht, autobiografisch klingt.
Die 2001 geborene Rosa Engelhardt ist wohl eine, der jüngsten Autorinnen, sie wurde von Tanja Raich vorgeschlagen und ihr, wie er genannt wurde, sehrpoetischer Text heißt „kälte ohne schnee“.
Zuletzt kam am Samstag der1988 in Leningrad geborene Daniel Jurew, der 1990 nach Deutschland übersiedelt ist, dessen Text „Borges und Eis“ heißt, den ich aber wegen eines Telefonanruf von Hilde Schmölzer, die von mir wissen wollte, welche Bücher ich noch nicht habe? Am Sonntag gind es dann mit der Zusammenfassung des gestrigen Nachmittag und im ersten Block mit Marie Lucienne Verse, die von Tanja Raich ausgesucht wurde, Dominik Haitz, David Frühauf und Rebecca Gürtler weiter.
Der Text der 1994 geborenen Marie Lucienne Verse, die in Leipzig studierte, heißt „Wohnungen“.
Der nächste war dann der 1985 Domink geborene Markus Haintz mit seinem Text „Meister Lamprecht“ oder so. Da habe ich gerade noch die Anmoderation gehört, weil es dann bei uns geläutet hat und die Ruth und Hilde Schmölzer sozusagen zum geburtstäglichen Mittagessen gekommen sind.
Es hat Eierschwammerlsalat, Zucchiniröllchen, Ente mit Rotkraut und Knödel und dann auf meinen Wunsch eine gute „Fruth-Geburtstagstorte“ gegeben, so daß ich auch den zweiten Block versäumte und mich erst wieder zur Preisverleihung einklinken kann.
Dazwischen um zwölf wurde der Schweizer Buchpreis diesmal auch nur Online oder per Presseaussendung vergeben und da Überraschung, da hätte ich ja auf Charles Lewinskys „Halbbart“ getippt und siehe da, eine für mich absolute Außenseiterin, weil sie ja mit ihrer Klagenfurter-Lesung schon Schweirigkeiten hatte, nämlich Anna Stern hat gewonnen. Ein Buch das ich erst lesen muß, wenn ich mit der österreichischen Liste fertig bin.
Um vier war es dann so weit, der Leiter des „Hauses für Poesie“ kam auf die Bühne und seine Stellvertreterin. Eine Rede der die Texte ausgesucht habenden Autoren wurde verlesen und der Gewinner des TAZ-Publikumspreises, der eine Veröffentlichung ist, bekanntgegeben. Es war der türkischstämmige Nail Dogan, der dann auf der Bildwand erschien und noch einmal ein Stück aus den auch mich beeindruckenden Gedichten verlas.
Dann kamen die Jurorinnen Verena Güntner und Marica Bodrozic und verlasen ihre Laudatien, die Schweizerin Rebecca Gisler, die ich ja versäumte, hat da den ersten Preis bekommen, vielleicht kann ich ihre Lesung nachhören und dann Josefine Soppa mit dem Text „Miamar,“ wo es um prekäre Verhältnisse und auch, wie die Jurorin sagte, um das gespenstische Ausgliedern der Alten auf eine Insel geht.
Dann wurde der Rede Peter Waterhouse vorgelesen, der offenbar für den Lyrikpreis-Preis zuständig war, ich habe ihn ja, glaube ich, einmal als Juror beim „Priessnitz-Preis“ erlebt und war von seinen „Auswandernden“ sehr begeistert und der Winner war natürlich Nail Dogan noch einmal, obwohl mir die Gedichte mi tdem „Affenzucker“ eigentlich auch sehr gefallen haben.
„Ein hoch auf die „Kanaken- und Hartz vier Kinder“, die Literatur gehört auch euch sagte der zugeschaltete Doppelpreisträger dann noch.
Jeder Preisträger bekam einen symbolischen Blumenstrauß der dann im „Haus der Poesie“ stehengeblieben ist und Thomas Wohfahrt betonte in seiner Abschiedsrede, was für eine seltsame Veranstaltung das gewesen, ist die er hofft, niemals wieder so zu erleben, obwohl es trotzdem sehr beeindruckend war und ich auf diese Art und Weise zum mindestens teilweise zuschauen konnte und es tut mir natürlich leid Frieda Paris versäumt zu haben, aber vielleicht werde ich sie life einmal wiedersehen und dann kann ich ihr das erzählen und jetzt kann ich mich weiter meinem Text und dem achten „Nanowrimo“ widmen und hoffen, daß ich damit auch erfolgreich sein werde.