Literaturgefluester

Wilde Theorien

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Jetzt kommt wieder ein Kunststück, nämlich ein Buch ohne Plot „Sie möchten sich von einem Roman verzaubern lassen? Literarische Figuren kennenlernen, die zu guten Freunden werden? In „Wilde Theorien“ gibt es nichts davon – nur intellektuelle Trolle mit empathiefreiem Weltzugang, grenzenloser Lust an der Provokation und dem unstillbaren Wunsch, zu dominieren. Eine philosophische Komödie über Macht, Verführung und die Schönheit der Niedertracht – barock, brillant-verrückt, erbarmungslos“, steht auf dem Buchrücken von Pola Oloixarac „Wilden Theorien“ dem im Original 2008 erschienen Debut der Autorin, die 1977 in Buenos Airen geborenen wurde und von der ich schon „Kryptozän“ gelesen waren.

Klingt eigentlich nicht nach dem was ich unter Literatur verstehe, Struktur, Handlung und ein wenig Sozialkritik, aber ich lese, wie meine Leser wissen eigentlich alles und gerne über den Tellerrand, gehe oder ging immer wieder in die „Alte Schmiede“ oder in die „Gesellschaft“, wenn dort „Ritter-Bücher“ vorgestellt werden, die wohl ähnliche Ansprüche haben und auf dieses Buch wurde ich Anfang März durch das „Morgenjournal“ aufmerksam gemacht und kann meinen Kritikern jetzt schreiben, wieder ein Buch das ich nicht verstanden habe und es daher nur mehr oder weniger schnell durchgelesen habe. Trotzdem finde ich es interessant, was andere Leute schreiben und was von der hehren Literaturkritik hochgelobt und mit Preisen bestückt wird?

Nun zum Inhalt, Kritiker freut euch weiter, hier kann ich nicht viel spoilern, sondern nur mehr oder weniger das wiedergeben, was am Klappentext steht. Es geht um eine wunderschöne Erzählerin, sie ist oder gibt an achtundzwanzig und hat schwarze Haare. Fotos oder Illustrationen gibt es auch immer wieder, studiert Philosophie. Am Klappentext steht noch was, daß sie immer eine dreisprachige Aristotelausgabe mit sich führt. Das habe ich offensichtlich überlesen und ist mir entgangen. Sie geht aber mit einem Augusto essen, das ist offenbar ihr Professor. Dann gibt es noch die kleine Kamtchowsky mit ihrem Freund Papst. Was sie aber nicht daran hindert zum Mac Donaldś zu gehen und sich von einem Downsyndrommitarbeiter sich durch das Lokal führen zu lassen und Spekulationen darüber zu machen, ob Behinderte besseren Sex machen? Was in Zeiten, wie diesen eigentlich als nicht mehr korrekt gelten sollte. Aber vielleicht war das 2008 anders?

Einen dritten Strang gibt es auch. Da beforscht ein genialer niederländischerAnthopologe 1917 den Urwaldund verschwindet dort.

Diese Handlungsstränge und vieles anderes werden, wie der Titel schon besagt, in wilden Theorien, frei philosophisch oder intellektuell assozierend aneinandergereiht. Psychoanalytische Theorien tauche auf, aber dann geht es gleich auf Klo und auch woanders hin.

„Pola Oloixarac ist eine derbesten Schriftstellerin des Internets, dem einzigenLand, das größer ist als Argentienien“, schreibt Joshua Cohen und über dessen „Buch der Zahlen“ bin ich ja auch gestolpert und habe es nicht verstanden. Aber trotzdem Kritiker, hört und merkt es euch, habe ich es zu Ende gelesen. Denn ich breche selten Bücher ab, auch wenn ich sie nicht verstehe. Füge interessant hinzu, würde aber wieder gerne wissen, wie viele Leser Pola Oloixarac wirklich hat? Und kann auch noch „Amazon“ anführen, wo LutziFutzi schreibt. „Sorry, nichts für den Durchschnittseuropaier. Meiner Meinung nach nur verständlich, wenn man sich mit der Geschichte Argeniniens auskennt. Weitere Kritikpunkte sind die verschachtelnten Sätze mit bedeutungsvollen Wörtern, die nur erahnen lassen, was gemeint ist. Man könnte auch sagen, einfaches kompliziert ausgedrückt. Das hemmt den Lesefluß ungemein und man kommt nicht wirklich in die Geschichte hinein und den handelnden Personen nahe. Bin dann nach der Hälfte ausgestiegen.“

Das bin ich, wie schon erwähnt nicht. Kann mich aber trotzdem im Großen und Ganzen anschließen. Die Literaturkritiker, wie etwa bei „Spiegel Online“: Oloixaracs Sprache könnte schärfer nicht sein“ oder „Ohne Zweifel einer derersten spanischsprachigen Klassiker des 21. Jahhunderts“, „El Mundo“, sehen es wohl anders.

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