Die Saison hat angefangen und da bin ich ja in normalen Zeiten, immer in die „Gesellschaft“, ins Lliteraturhaus oder „Alte Schmiede“gegangen, je nachdem,was zuerst angefangen hat und es gibt zu Saisonbeginn auch immer eine Auslandsliteraturtagung, wo mich die Bruni einmal vor langer Zeit hingebracht hat. Da waren die Auslandskulturreferate und Autoren, die dort eingeladen werden wollte, es war recht schwer und ein Geheimtip eine Einladung dazu bekommen. Ich bin ja nicht im Literaturbetrieb. Einmal fand so eine Veranstaltung auch in der „Gesellschaft“ statt und heuer eine Auftaktveranstaltung im Rahmen von „Zukunft schreiben -Digitalisierung und Ökologisierung“, dem 14. Wiener Seminar für Mitarbeiter/innen derÖsterreich-Bibbliotheken des Bundesministeriums für europäische und internationale Angelegenheiten“, so steht es im Programm der Veranstaltung wo Brigit Müller- Wieland ihr neues Buch „Vom Lügen und vom Träumen – Roman in sechs Geschichten“ vorstellte und weil die Zeiten ja immer noch besonders sind und das vielleicht noch viel mehr werden, weil es jetzt schon einen „Schutzlockdown“ für Ungeimpfte geben wird, findet die Veranstaltung zwar wieder live statt, man muß sich aber anmelden, Maske tragen, die drei Gs vorzeigen oder sich das Ganze, wie ich, die ich das alles ja nicht habe oder nicht will, per Stream ansehen.
Manfred Müller leitete ein, sprach von der ungewöhnlichen Situation und den normalen oder unnormalen Zeiten. Auf der Facebookseite habe ich noch gelesen, daß noch Plätze frei wären. Ein paar Köpfe habe ich gesehen und die Leiterin der Österreich Bibliotheken im Außenministerium Sandra Diepenseifen, die begrüßen sollte, trat dann auch mit Maske auf, erzählte auch von den schwierigen Zeiten, die auch die Auslandsbibliotheken hinter sich hatten, da in den letzten eineinhalb Jahren viel weniger Veranstaltungen, als sonst stattfinden konnten. Eine war aber das Schreibart Online Projekt der „Gesellschaft“, wo ich ja auch ein bißchen Stream mitgeschaut habe, beziehungsweise das Gewinnspielrätsel auflösen wollte.
Das war also die Einleitung zu der Veranstaltung, die offenbar den Mitarbeiterinnen der Tagung geboten wurde und dann stellte Manfred Müller die 1962 in Schwanenstadt geborenen Birigt Müller-Wieland vor, die 2017 mitihrem Roman „Flugschnee“ auf der Longlist des deutsches Buchpreises gestanden ist. Ich habe das Buch gelesen, weil es mir der Otto einmal brachte und Manfred Müller erzählte, daß der Roman aus sechs Geschichten besteht, wo immer eine Person zu der nächsten Geschichte führt oder in dieser wieder vorkommt und viele Themen, wie Gewalt, Mißbrauch, Terroranschlag, DDR, etc, darin vorkommen.
So etwas habe ich den „Dreizehn Kapitel“ ja auch einmal gemacht und Birgit Müller Wieland erzählte, daß sie nach „Flugschnee“ nur mehr Kurzgeschichten schreiben wollte. Sie wohnt jetzt in München, vorher hat sie Berlin gelebt und da war sie einmal Zeuge eines Terroranschlages. Darüber hat sie schreiben wollen, das hat aber nicht ganz geklappt und so ist dann dieses Buch mit den sechs Geschichten entstanden, wo Birigit Mühler-Wieland zuerst aus einer gelesen hat, die ein Mahler-Zitat zum Titel hat. Die Geschichte spielt dann in München, wo sich zwei Leute, Ärzte, glaube ich, in in einem Cafe treffen. Der Mann, derder Frau, die keine Kinder wollte und die sich deshalb, glaube ich, trennten, die Wohnung weiter bezahlen wollte, was sie empörte und ein Kätzchen kam dann auch vor.
Manfred Müller lobt im Gespräch dann die kleinen Details aus denen Birgit Müller-Wieland ihre Geschichte macht und dann ging es zu einer anderen Geschichte, die der „Geigenbauer“ heißt und in der DDR spielt und da erzählte Birigit Müller-Wieland, daß in Brandenburg immer Gewehre, Knochen, Helme, aus demzweiten Weltkrieg auf einem Feld gefunden werden. Sie träumte sich Geigen dazu und die Stelle, die sie las, handelte von einem Geigen bauenden Großvater und wieder von einem Kätzchen, das getötet wurde, was man der sensiblen Mutter nicht erzählen konnte. Dann ging es zum Nißbrauch und da um einen offenen Brief, den Birgit Mühler-Wieland einmal über ein Gedicht von Michael Krüger geschrieben hat, man sieht die Veranstaltung war wirklich vielseitig und interessant. Ein interessantes Buch, das ich angesichts meiner überlangen Leseliste höchstwahrscheinlich nicht lesen werde, weil es ja nicht auf den Buchpreislisten steht, trotzdem war es aber schön, wieder wenn auch nur per Livestream wieder in den Literaturbetrieb einzutauchen, um wenigstens ein bißchen mitzubekommen, was da alles passiert.
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