Guido Rohm : Der Wortbruchstellenverursacher

Remus ist unzufrieden. So ein Blogroman benötigt mehr Spannung. Es muss knistern, als würde ein Kind die Silberfolie von einer Schokolade wickeln. Seht mal, könnte das Kind schreien. Ich habe Silber gefunden. Aufgeregt wirft es die Schokolade zur Seite. Dort liegt sie dann. Vergessen, bis sich eine fürsorgliche Seele ihrer erbarmt und sie in seine Magentasche steckt. Dort kann sie dann schmelzen vor Liebe und Freude, während das Kind sich noch immer reich wähnt. Gold wäre besser. Das weiß auch das Kind. Also zieht es mit seinem treuen Klepper los, mit seinem Pferd, das mit ihm verwachsen ist. Man kann keinen Unterschied zwischen Kind und Pferd ausmachen. Das Pferdekind sattelt sich selbst. Es hält die Zügel. Sieht sich, in den Satteltaschen das Silberpapier, verwegen um und gibt dann seinem Pferd, das den Namen Ramirez tragen könnte, die Sporen.

Foto: Guido Rohm

Zum Wochenende ein wenig vorgestellten Lesestoff. “Der Wortbruchstellenverursacher” heißt die Textablagestelle eines Blogromanes von Autor Guido Rohm gemeinsam mit W.Remus von dem man nicht so recht weiß ob er nur ein nett erdachter Wortwitz ist, der sich verselbstständigt hat, oder der Mitbewohner des Herrn Rohm. Die beiden bewegen sich thematisch irgendwo zwischen Träumen, Albträumen und wirrem Alltag.

Die Blogtexte sind nicht immer kurz und nicht immer einfach zu lesen, auch wegen der völligen Verweigerung der Autoren gegenüber Absätzen oder Textteilung irgendeiner Art. Aber das machen die Texte an sich wieder wett und nun da es wieder kühler wird, hat der ein oder andere sicher Lust auf ständig frischen Lesestoff.

Guido Rohm ist Autor des Romanes “Blutschneise” und einiger Sammlungen.  HIER geht es zum Blogroman!

Ein Gedanke zu “Guido Rohm : Der Wortbruchstellenverursacher

  1. “auch wegen der völligen Verweigerung der Autoren gegenüber Absätzen oder Textteilung irgendeiner Art. ”

    Ich frag mich immer schon, warum eigentlich Leute, die daran gehen, “Literatur zu machen”, stets meinen, ab jetzt die Leser mit massiv unergonomischen Textgestalten quälen zu dürfen.

    Bei Thomas Bernhard hab ich’s noch eingesehen, da stimmte auch der Inhalt mit der Form zusammen. Aber das ist die Ausnahme… und mittlerweile tu ich mir das einfach nicht mehr an.

    “Aber das machen die Texte an sich wieder wett”….

    Es gibt mittlerweile so viele interessante Texte, die ansprechender zur Ansicht gebracht werden. Vielleicht motiviert das ja auf Dauer die Autoren, die aus den Zwängen der alten Printwelt überkommene literarische Mode der “Bleiwüste” hinter sich zu lassen.

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