Bei “Shelter” handelt es sich um ein Natur-Adventure rund um eine Dachsmutter, die ihre Jungen in Sicherheit bringen will. Eines ist nach der ersten Runde Spielen bereits klar, es ist eine unmögliche Aufgabe, alle Jungen durchzufüttern und vor anderen Tieren zu beschützen. Dafür sorgt allein schon die Nahrungsknappheit auf Reisen und nicht zuletzt der ein oder andere Raubvogel, der seine Kreise über uns zieht.
Die Grafik von Shelter lässt sich am ehesten als minimalistisch beschreiben. Technisch vielleicht. Zwar bewegen wir uns im Wald in 3D voran, aber irgendwie auch in 2D, da die Landschaft vor uns eher wie eine russische Birkentapete wirkt. Und hier sollen wir uns zurechtfinden? Doch bevor der Spieler, die Mutter, überhaupt die Landschaft betreten kann, muss er herausfinden was es mit dem verletzten Jungen in der Höhle auf sich hat. Hier ein Tipp von uns: Ihr habt eine Frühlingszwiebel und ein verhungerndes Kind. Entweder ihr kocht beides, oder ihr tut was ihr im Rest des Spieles noch oft tun werdet und kümmert euch. Der eigentliche szenische Vorspann folgt erst, wenn diese erste kleine Aufgabe gemeistert ist und dann gibt es auch Steuerungshinweise.
Die Steuerung ist simpel gehalten. WASD und die linke Mousetaste steuern so ziemlich alles im Spiel. Der Weg ist da, wo keine Felsen und Gras sind und das Gras macht, was es auch in der Natur macht, dich und deine Jungen verstecken. Eigentlich alles recht einfach. Trotzdem ist “Shelter” frustrierend schwer. Beeilst du dich, um alle satt zu halten, kommen die Kleinen nicht hinterher und werden weggefangen. Trottest du gemächlich vor dich hin, verhungert ihr einfach.
Mit “Shelter” ist den Developern von “Might&Delight” etwas Neues gelungen. Sowohl grafisch, als auch innerhalb des Spielprinzips. Natur kommt am besten zur Geltung, wenn man sie als Ganzes sieht, steht unsichtbar über dem Spiel geschrieben. Mit jedoch nur etwa 2 Stunden Spiellänge und einer nicht wirklich open world ist “Shelter” eher etwas für Spieler, die es unbedingt schaffen wollen, alle Schäfchen, pardon Dachse, ins Trockene zu bringen, als solche die immer wieder neue Herausforderungen suchen.
Der szenische und dezente Wald-Soundtrack kommt von “Retro Family”, die auch schon zu den anderen Might&Delight-Veröffentlichungen komponiert haben.
Das Spiel gibt es direkt bei den Entwicklern für 9,99$ als Vollversion mit Steamkey oder auf Steam direkt für 8,99€ zu kaufen. Wir sagen, es lohnt sich, auch wenn das Spiel damit für eine Indieproduktion relativ teuer scheint. Bildet euch selbst ein Urteil und spielt “Shelter” in einer ruhigen Minute mal an.
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