Dirigent: Kristjan Järvi
Akkordeon: Alessandro Bebe Kramer
Gitarre: Yamandu Costa
Arturo Marquez : Danzon Nr 2
Paulo Aragao : Concerto Nazareth
Aaron Copland: 3. Sinfonie
Yamandu Costa : Passeios
“Go West” heißt die MDR Klassikreihe, die in dieser Saison unter Kristjan Järvi im Gewandhaus gespielt wird. Westlich, da liegen die amerikanischen Kontinente. Für die Järvis, in dieser Spielzeit wird auch Paavo Järvi mit von der Partie sein, nicht nur seit einigen Jahrzehnten Wahlheimat im Norden, auch Heimat heißer Rhythmen und starker Tänze im Süden. Bernstein steht auf dem Programm, Copland und Benjamin Britten. Auch der Composer in Residence, Steve Reich, wird seinen Platz in dem gut durchmischten Programm finden.
“The Americas”, das erste Konzert der Reihe, entführt uns zum Samstagabend zuerst einmal nach Brasilien und Mexiko und hat sich dafür den weltklasse Gitarrensolisten Yamandu Costa eingeladen. Außerdem mit Akkordeon dabei, der Mitbrasilianer Alessandro “Bebe” Kramer. Mit “Danzon Nr.2” des Komponisten Arturo geht es los und damit mit Tango, Power und dem Gefühl in einen kraftvollen Abend zu starten, der so bald nicht langweilig wird. Das MDR Sinfonieorchester ist auch nach der Sommerpause noch in Höchstform und Kristjan Järvi tänzel-dirigiert sich gutgelaunt durch den Abend vor gut gefülltem Haus. Im zweiten Stück kann nun endlich Costa zur Akustikgitarre greifen, die sich grandios mit den Streichern aus dem Orchester zu “Concerto Nazareth”, einer Hommage an den 1934 verstorbenen Komponisten Ernesto Nazareth, vereint. Das Publikum ist zu Recht begeistert!
Nach der Pause geht es weiter mit dem Herzstück des Abends, Aaaron Coplands 3ter Sinfonie. Die Ende des zweiten Weltkriegs entstandene Sinfonie vertritt an diesem Abend die Vereinigten Staaten. Es ist ein weit ausladendes Stück, das verglichen mit den Gitarrensounds im Gewandhaussaal fast schwer und pompös zur Geltung kommt. Allerdings macht man nie etwas falsch, wenn man das MDR Sinfonieorchester eine so wohltemporierte Sinfonie spielen lässt, bei der die Streicher voll zur Geltung kommen. Coplands 3te ist ein typisches Stück USA mit Höhen und Tiefen und langen, getragenen Strecken.
Den letzten Teil des Abends bildet Costas Komposition “Passeios”, die er gemeinsam mit Orchester und Akkordeonsolisten Kramer spielt. Ein Stück, das nach Sommerurlaub und einem warmen Lufthauch auf der Fincaterrasse klingt. So man denn eine Finca in Brasilien besitzt. Es geht mal entspannt, mal rasant her in dem Stück, das aus völlig verschiedenen Sätzen besteht, mal hügelig, mal flach, mal heiß, mal wie eine Meeresbrise, wie Brasilien eben. Dank Standing Ovations und Applaussturm folgt Piazzolas “Libertango”. Das Konzert bietet einen hervorragenden Einstand in die neue Saison entgegen der bisherigen Richtung und trotz allem mitreißend, nicht nur durch den charismatischen Dirigenten, der das Gewandhaus an sich gerissen und die Leipziger und Gäste aus aller Welt begeistert.
Am 26.10. geht es weiter mit der MDR Reiheins und “Go West: Appalachian Spring”. Tickets können hier -> bestellt werden.
Litheart wird in dieser Saison einmal mehr die ganze Reihe begleiten mit freundlicher Unterstützung von MDR Klassik!
Zu den Besprechungen der letzten Saison “Go East” geht es HIER.
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Verschiedene Aufnahmen der am Abend gespielten Stücke zum Nachhören:
Paulo Aragao – Concerto Nazareth
Arturo Marquez – Danzon No. 2
Aaron Copland – 3. Sinfonie
Yamandu Costa – Passeios