Go West : Appalachian Spring

MDR Reihe Eins Appalachian Spring

Leitung: Hugh Wolff
Orchester: MDR Sinfonieorchester
Violine: James Ehnes

Aaron Copland: “Appalachian Spring”
Benjamin Britten: Konzert für Violine und Orchester op. 15
Georg Antheil: Sinfonie Nr. 5

Der zweite Abend der “Go West”-Reihe des MDR ist den Nordamerikanern gewidmet und so hat man keine Kosten und Mühen gescheut, den Dirigenten Hugh Wolff, so wie Violonisten James Ehnes einzufliegen und dabei einige der schillerndsten zeitgenössischen Komponisten des Kontinents aufzutischen.

“Appalachian Spring” (Hier anhören), ein Ballettstück, in dem Aaron Copland in acht Sätzen die Geschichte eines Paares, das um das Jahr 1800 herum in Pennsylvania siedelt, eröffnet den Abend. Das 1944 uraufgeführte Stück, welches Copland für die Tänzerin und Choreographin Martha Graham schrieb, ist eines seiner beliebtesten und wird durch das MDR Sinfonieorchester unter der Leitung Hugh Wolffs, die Balettmusik zur Konzertsuite zusammengefasst, in Perfektion aufgeführt. Mit den Appalachen hatte das Stück übrigens nie etwas zu tun, weder mit deren Frühling noch mit dem eigentlich Wortstamm, der Quelle in den Bergen. Viel eher benannte Graham das fertige Balett frei nach einem Gedicht von Hart Crane vor. Es heißt, dass Copland sein Leben lang immer wieder lachte, wenn Hörer erklärten, wie großartig er die Atmosphäre des Frühlings in den Bergen eingefangen habe.

Violonist James Ehnes / Foto: MDR

Violonist James Ehnes / Foto: MDR

Im zweiten Teil des Abends schwingt der kanadische Violonist James Ehnes seine Marsick Stradivari, die in 2 Jahren ihren 300ten Instrumentengeburtstag feiern kann, eines der teuersten Streichinstrumente der Welt, und spielt auf zum Konzert für Violine und Orchester op. 15 (Hier anhören) von Benjamin Britten. Das Stück ist das erste, das Britten 1939 im Exil in den USA vollendete und passt damit perfekt in den Rahmen des Abends. Auch war Britten ein guter Freund von Aaron Copland, mit dem der Abend begonnen hatte. James Ehnes gilt als eines der absoluten Talente der jüngeren Violonisten-Generation und gibt Brittens Konzert den perfekten Schliff.

Im dritten Teil des Abends hören wir George Antheils 5. Sinfonie (Hier anhören). 1946 von dem “Rockstar” unter den us-amerikanischen Komponisten vollendet, ist sie zwar eines seiner beliebtesten Werke, doch ein besonderer Höhepunkt wird sie erst unter der Direktion von Hugh Wolff, der für das Einspielen der stücke Antheils unter anderem einen Cannes Classical Award verliehen bekam. Antheils Musik war zu Lebzeiten den ein oder anderen Skandal wert und auch der Lebensstil des Undercover-Reporters und Krimiautors stach aus der Masse der Komponisten hervor. Obwohl der 1900 geborene Antheil bereits 1959 durch ungesunden Lebenswandel starb, hinterließ er ein eindrucksvolles Repertoir, von 1924 bis 1959 komponierte er auch Filmmusiken wie das bekannt gewordene “Ballet mecanique”.

Das zahlreich erschienene Publikum des Abends zeigte sich zu Recht begeistert, das Zusammenspiel der US-Amerikaner und Kanadier bot in den zweieinhalb Stunden beste Unterhaltung, wie wir sie mittlerweile von den Konzerten der ReiheEins gewohnt sind.

Weiter geht es in der Reiheins “Go West” mit “Swing Symphony” am 14.12.2013

Tickets für die kommenden Konzerte könnt ihr HIER erwerben, bereits ab 6 Euro auf den besten Plätzen für Studenten und Schüler.

Alle verlinkten Hörbeispiele entsprechen wie immer nicht der Interpretation des Abends.

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