Colson Whitehead – Underground Railroad (Hanser, 21 August)
Der Pulitzer Preis, der National Book Award, überschwängliche Kritiken und eine Fernsehserie in Planung: Man kann ohne zu übertreiben sagen, dass Colson Whiteheads „Underground Railroad“ in den Vereinigten Staaten DAS Buch des vergangenen Jahres war. Whitehead schreibt in seinem Roman von dem Leben der Sklavin Cora, die versucht, über die Underground Railroad in die Freiheit zu entkommen.
Zadie Smith – Swing Time (KiWi, 17. August)
It’s Zadie Time! Wie schon in „London NW“ nimmt sich Zadie Smith in ihrem neuen Roman wieder der schwierigen Freundschaft zweier Mädchen an. Tracey und Aimee verbindet nicht nur ihre Hautfarbe, sondern auch ihre Leidenschaft für das Tanzen. Während Tracey erfolgreiche Tänzerin wird, beschließt Aimee, in Afrika eine Schule zu bauen.
Édouard Louis – Im Herzen der Gewalt (Fischer, 24. August)
Édouard Louis war erst 21 Jahre alt (ja, wirklich!), als 2014 in Frankreich sein Debütroman erschien. Mit 24 ist er jetzt quasi ein alter Hase und legt seinen zweiten Roman vor, der nicht weniger eindringlich als das Erstlingswerk klingt. Louis schreibt darin über die wahre Geschichte einer Nacht, in der er einen Fremden zu sich nach Hause einlädt. Was als Flirt beginnt, schlägt bald in Gewalt um.
Rodrigo Hasbún – Die Affekte (Suhrkamp, 07. August)
Suhrkamp beweist ein Händchen für lateinamerikanische Entdeckungen. Neu dabei ist der Bolivianer Rodrigo Hasbún, dessen zweiter Roman jetzt auf Deutsch erscheint. In „Die Affekte“ geht es um eine deutsche Familie, die während der Nachkriegszeit (der Vater war Leni Riefenstahls Kameramann) nach Bolivien auswandert. Seine drei Töchter wählen komplett unterschiedliche Lebensmodelle und entfremden sich im Laufe der Zeit voneinander.
Lana Lux – Kukolka (Aufbau, 18. August)
Der Preis für das schrillste Cover des Monats geht ohne Frage an den Aufbau Verlag. Die Wahlberlinerin Lana Lux beschreibt in ihrem Debüt „Kukolka“ die Ukraine kurz nach dem Fall des Eisernen Vorhangs. Für viele scheinen Freiheit und Wohlstand zum Greifen nahe. Die siebenjährige Samira allerdings lebt in einem Haus ohne fließend Wasser und Strom. Um zu überleben, bettelt sie – und hält an dem Traum fest, nach Deutschland auszuwandern.
Catherine Lacey – Niemand verschwindet einfach so (Aufbau, 18. August)
Radiohead wissen how to disappear completely. Aber laut Catherine Lacey ist das gar nicht so einfach. Ihre Protagonistin Elyria geht nach Neuseeland, ohne ihrem Mann eine Nachricht zu hinterlassen. Doch auf der Flucht vor sich selbst merkt sie: Niemand verschwindet einfach so. Laceys Debütroman wurde mit mehreren Preisen ausgezeichnet und von der New York Times, Time Out New York und dem New Yorker (sie stammt übrigens aus Mississippi und lebt in Chicago, nicht New York) gelobt.