Die Häuser stehen heute am
Grund des Meeres. Sie sind driftende Bausteine unter glasblauem Himmel, aus
denen sich die Stadt willkürlich zusammensetzt. Wenn ich noch jünger wäre, hätte ich mich
meiner Socken und Schuhe entledigt, die hohe Silberlinde am Straßenende
erklommen und meine Füße in den sanft wogenden Äther gesteckt. Stattdessen
wanderte ich stundenlang den Boden entlang, den Kopf ständig im Nacken und
meinen Blick eifersüchtig auf die hoch schwebenden Vögel gehaftet. Selbst das
Piepen der Supermarktkasse klang heute wie das Echolot eines U-Boots, das
freundlich grüßt. Es ist der Tag zwischen gestern und morgen. Ich bedecke mich
mit dem Sand am Meeresboden und lasse die Schatten der vorbeisegelnden
Schiffsrümpfe über mich drüberziehen.
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