Während ich heute noch vergeblich nach dem Buch Ausschau hielt, gibt es aus dem Hause Reclam Neues zu den Hintergründen. Im Interview steht der Autor Rede und Antwort, unter anderem über die gern und oft gestellte Frage: „Ist der Dylan denn jetzt überhaupt ein Dichter, hä?“
Man muss da unterscheiden. Dylan hat ja immer wieder auch ‚rein‘ literarische Arbeiten veröffentlicht, von den frühen Gedichtzyklen über den Band „Tarantula“ bis zu seinem autobiographischen Bericht „Chronicles“, und er hat gelegentlich auch Musik ganz ohne Text gemacht. Seine eigentliche Leistung aber ist wohl seine in ihrer Art einzigartige Verbindung von Musik, Poesie und Performance (diese wiederum auf Platten, in Konzerten, in Filmen) – einzigartig deshalb, weil er Traditionen mündlicher Kulturen mit einer hochentwickelten Schrift- und überhaupt Medienkultur zusammenbringt.
Eine sibyllinische Antwort, die aber von einem bodenständigen Zugang zum „Phänomen Bob“ zeugt. Hoffen wir, dass Detering sich diesen auch in seinem Buch bewahrt hat und uns mit wissenschaftlichem Kauderwelsch verschont – denn dies wird dem „Gesamtkunstwerk“ (Detering) Dylan eh nicht gerecht.
Für alle, die es trotzdem interessiert, bringt Suhrkamp im Juli die Sammlung „Bringing It All Back Home“ heraus, in der Ergebnisse des letztjährigen Bob-Dylan-Kongresses zu Frankfurt dokumentiert werden.
Die Lyrics-Suche nach dem Stichwort „book“ bringt es übrigens auf 29 Matches. Einer davon ist dieser.
In the dime stores and bus stations,
People talk of situations,
Read books, repeat quotations,
Draw conclusions on the wall.