The Daily Frown

Critique Automatique!


Links oben ist die Riesenmaschine selbst mit einigen ihrer Mitarbeiter abgebildet.

Die Riesenmaschine ist ein Blog der Zentralen Intelligenz Agentur, die schon seit einigen Jahren die schlausten Berliner Köpfe um sich schart, Namen wie Sascha Lobo, Holm Friebe und Kathrin Passig wären zu nennen.

Während in Klagenfurt (diese Stadt da in Kärnten) am vergangenen Wochenenende der 34. Ingeborg-Bachmann-Preis ermittelt wurde – 90er Jahre Wetten, dass… Grafiken und riesige Touchscreens für die Juroren, dazu peinliche Stichwahlen inklusive – praktizierte die Riesenmaschine nun zum dritten Mal in Folge die „automatische Literaturkritik“. Ein in seiner Technokratie und Einfachheit geniales Konzept zur Bewertung der Qualität des jeweils vorgetragenen Textes. Die Ergebnisse können im Detail bei der Riesenmaschine direkt nachgelesen werden. Einige Glanzpunkte aus den Bewertungskriterien seien trotzdem schnell genannt: so z.B. „Dialoge wie von Außerirdischen erdacht“, „Autor ist kein junges Mädchen“ und, ganz besonders schön: „Vorkommen von Nagetieren“ (die gesamte Kriterienliste hier). Nach einem Plus-Minus-Verfahren wird die Gesamtpunktzahl errechnet.

Für die diesjährigen Bachmannpreis-Teilnehmer war das Ergebnis erschütternd: Fast alle Texte erhielten negative Punktzahlen, der „echte“ Preisträger Peter Wawerzinek sogar „-8“. Ein schöner Zug war dann aber, dass die Riesenmaschine-Gewinnerin Dorothee Elmiger, die in der Stichwahl Wawerzinek knapp unterlegen war, von Riesenmaschine-Mitglied Kathrin Passig eine echte Urkunde nebst 500 Euro Preisgeld überreicht bekam. The Daily Frown meint: konsequent – und sagt Herzlichen Glückwunsch!