
(Meine Schwester gab mir ihr iPad – aber bat mich, eine neue Hülle zu kaufen. Ich behielt die alte Schutzhülle… und klebte mein Lieblings-Pony auf.)
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Nicht-deutschsprachige Autor*innen leiden oft auf deutschsprachigen Literaturfestivals – weil sie kaum Texte und Diskussionen verstehen. Auch bei kanadischen/amerikanischen queeren Freunden, die in Berlin leben, war ich nicht sicher, ob ich sagen soll: „Fahrt raus an den Wannsee! Das ‚Empfindlichkeiten‘-Festival lohnt sich – ihr werdet genug mitbekommen/verstehen. Auch, wenn ihr kein Deutsch könnt.“
Tatsächlich ist „Empfindlichkeiten“, merke ich, internationaler/verständlicher als JEDES andere Literaturfestival, das ich kenne. Als Kathrin Röggla gestern auf Deutsch zu Hubert Fichte referierte, wurde die Rede auch auf Handouts ausgeteilt, in Übersetzung. Internationale Autor*innen, die heute und morgen lesen, lesen auf Englisch (…und anderen Sprachen?), und für Interessierte gibt es einen über 200seitigen (Gratis-)Festival-Reader mit langen Textpassagen (Prosa, Lyrik, Essays) von 24 Festivalautor*innen – auf Englisch.
Ich las gestern und heute in der S-Bahn durch die Texte. Einige – z.B. Kristof Magnussons Romanpassage aus „Das war ich nicht“ kenne ich im Original. Von den mir neuen Texten schafften folgende den Sprung auf meine „Unbedingt mehr lesen!“-Liste:
- Masha Gessen
- Antje Rávic Strubel
- Raziel Reid
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und, zögerlicher (…könnte an der Qualität der Übersetzung liegen):
- Saleem Haddad
- Suzana Tratnik
- Gunther Geltinger
- Joachim Helfer
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Queere Literatur – aus Europa und der Welt: Vom 14. bis 16. Juli 2016 veranstaltet das Literarische Colloquium Berlin (LCB, am Wannsee) ein Festival zu Homosexualitäten – “Empfindlichkeiten” (mehr Infos in der Spex und auf der LCB-Website).