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2014 empfahl ich meine Lieblings-Krimiblogs (Link).
Heute: neue Krimis, Thriller, Spannungsromane – erschienen 2016, auf Deutsch oder Englisch.
Romane, Anfang 2016 | Romane 2016, Ende 2016 | Jugendbücher 2016 | Serien 2016
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10 Lieblingsbücher, Krimi & Spannung: Empfehlungen!
- Truman Capote: „Kaltblütig“
- Patricia Highsmith: „Der talentierte Mr. Ripley“
- Greg Rucka: „Queen & Country“
- Graham Swift: „Waterland“
- John Brandon: „Citrus County“
- Joe Meno: „The Boy Detective fails“
- Celia Fremlin: „Die Stunden vor Morgengrauen“
- Stewart O’Nan: „Die Speed Queen“
- Jason Aaron: „Southern Bastards“
- Juan Diaz Canales: „Blacksad“
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23 Neuerscheinungen auf meiner „bald lesen“-Liste:
aktuelle Titel, die ich vorgemerkt habe, angelesen und gemocht.
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01: Charlotte Otter, „Karkloof Blue“
- Band 2 der Maggie-Cloete-Reihe: Südafrika-Thriller einer in Deutschland lebenden südafrikanischen Autorin; viel Gesellschaftskritik und Politik. (Der Klappentext wirkt eher plump.)
- 288 Seiten, Ariadne/Argument Verlag, schon im September 2015; eBook bei Culturbooks
- Deutsch von Katrin Kremmler und Else Laudan. Goodreads: kaum Wertungen
„KwaZulu-Natal, Südafrika: Ein Job als stellvertretende Nachrichtenredakteurin der Tageszeitung Gazette bringt Maggie Cloete zurück in ihre Heimatstadt Pietermaritzburg. Der Papierkonzern Sentinel stellt sich als Wohltäter der Region dar. Daran ändern auch die Proteste einer Truppe von Umweltschützern nichts, zu denen Maggies Bruder gehört. Die Konzernleitung will den Sektor Karkloof 7 roden, ein unberührtes Waldstück. Eigentlich war es Stammesland, doch mit den ursprünglichen Eigentümern hat man sich längst arrangiert. Maggie argwöhnt, dass der Tod des Ökologen David Bloom nicht einfach der Selbstmord eines frustrierten Idealisten war, der eine bedrohte Schmetterlingsart retten wollte. Aber ihre Vorgesetzte pfeift sie energisch zurück: Sie will in der Gazette keine schlechte PR für Sentinel sehen. Dann machen die Forstarbeiter im Sektor Karkloof 7 einen grausigen Fund.“ (Klappentext, gekürzt)
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02: Christine Lehmann, „Allesfresser“
- Band 12 der „Lisa Nerz“-Reihe: Krimis, deren jeweilige Erzählwelt gut recherchiert ist. Milieustudien, vielleicht mit guten „Tatort“-Episoden vergleichbar. Topical.
- Viele Amazon-Kommentare („Röntgenblick auf ideologische Nebel“, „wird ziemlich deutlich, wie Christine Lehmann zu Veganismus steht“) lassen mich befürchten, dass die Veganer dumm oder eindimensional dargestellt werden.
- 256 Seiten, Ariadne/Argument Verlag, März 2016; eBook bei Culturbooks
- nicht auf Goodreads. Ich war gerade bei Deutschlandradio, als Thomas Wörtche das Buch empfahl.
„Ein berühmter Koch ist verschwunden. Lisa Nerz begibt sich zuerst online auf Spurensuche: Sie soll die Identität der Person herausbekommen, die im Netz ein anonymes Veganblog verfasst. In den sozialen Medien tobt der reinste Glaubenskrieg um die Frage, was wir essen sollten, vielstimmig, aggressiv und giftig. Doch um das weite Feld der Spielarten zwischen veganer Lebensweise und politischem Veganismus kennenzulernen, muss Lisa Nerz die Lederjacke ausziehen, den Computer ausschalten und sich in die Schlacht zwischen Omnivoren und Veganern begeben. Und wieder zeigt sich: Es ist alles ganz anders als gedacht.“ (Klappentext, gekürzt)
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03: Jelena Volic, Christian Schünemann: „Pfingstrosenrot“
- Band 2 einer soliden neuen Krimireihe: Ich mag, dass es um Serben geht – statt, wie viel öfter, um Kroaten oder Bosnier.
- 368 Seiten, Diogenes, Februar 2016
- Goodreads: 4.12 von 5 (Band 1 hatte schlechte Kritiken)
„Ein serbisches Ehepaar ließ sich von falschen Versprechungen und einem verheißungsvollen Rückkehrprogramm in die alte Heimat, das Kosovo, zurücklocken. Die Belgrader Kriminologin Milena Lukin kommt skandalösen Machenschaften auf die Spur, die bis in hohe Kreise der serbischen und europäischen Politik reichen. Wieder ein atmosphärischer, packender Krimi, der ins Herz des Balkans führt.“ (Klappentext, leicht gekürzt)
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04: Sven Koch, „Dünenfeuer“
- Beim Anlesen dachte ich: „Alarm für Cobra 11“ in (etwas) klüger: schnelle Unterhaltungsromane; Band 4 einer Reihe.
- 400 Seiten, Droemer, April 2016
- Goodreads: kaum Wertungen
„Truck Robbery und Polizistenmorde an der winterlichen Nordseeküste – und ein Showdown auf dem überfrorenen Wattenmeer, zwischen mannshohen Eisblöcken bei einsetzender Flut. Die SOK um Femke Folkmer und Tjark Wolf folgt scheinbar unzusammenhängenden Spuren in ein Dickicht aus Korruption, Verrat und Mord.“ (Klappentext, gekürzt)
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05: Ulrich Ritzel, „Nadjas Katze“
- Band 10 der „Berndorf ermittelt“-Reihe: langsamer, literarischer, undramatischer und historischer als viele konventionelle Krimireihen. Mir gefiel die Erzählung-in-der-Erzählung – auch, wenn Hauptfigur und Dorfgeschichte sehr verbraucht/konventionell wirken.
- 448 Seiten, btb, April 2016
- Goodreads: kaum Wertungen; gute Kritiken im Feuilleton
„Auf der Suche nach vergessenen Autoren entdeckt die pensionierte Lehrerin Nadja Schwertfeger in einem Antiquariat ein Heft mit einer Erzählung über das Kriegsende 1945. Stunden vor dem Einmarsch der US-Army hören in einem kleinen Dorf Einheimische, Flüchtlinge und versprengte Soldaten gemeinsam die Rundfunkübertragung zu Hitlers bevorstehendem 56. Geburtstag. Doch als der Strom ausfällt, läuft die Zusammenkunft aus dem Ruder. Nadja stolpert über ein seltsames Detail: die Beschreibung einer schwarzen Stoffkatze mit rosa Tatzen. Sie selbst besitzt eine solche Stoffkatze – es ist die einzige Verbindung zu ihrer Mutter, die ihr dieses Kuscheltier mitgegeben hat, als sie sie nach Kriegsende einer anderen Frau überließ. Nadja recherchiert: Hat es ein Dorf wie in der Erzählung beschrieben wirklich gegeben? Bald scheint sie tatsächlich fündig zu werden. Doch niemand im Dorf will mit ihr reden. Schließlich wird sie auf jemanden verwiesen, der hier ebenfalls aufgewachsen ist und später Polizist wurde: Es ist der ehemalige Kriminalkommissar Hans Berndorf.“ (Klappentext, gekürzt)
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06: M.C. Poets, „Traum. Wald. Tod.“
- düsterer Survival(?)-Thriller aus zwei Perspektiven
- deutschsprachige Autorin & Übersetzerin
- 226 Seiten, self-published, 2016
- Goodreads: noch kaum Wertungen; Gesamtwerk: recht schlecht bewertet
„In der endlosen Weite Norwegens [uff. Klischeesprache.] lebt der Eigenbrötler Morten. Seit er denken kann, träumt er davon, eine Frau zu fesseln und echte, tiefe Angst in ihrem Blick zu sehen. Als er heimlich ein Touristenpaar auf einer Kanutour beobachtet, erwacht sein alter Traum zu neuem Leben. Am nächsten Morgen liegt der Mann tot am Fuß eines Felsens, und die Frau muss auf sich allein gestellt ihren Weg durch die unwirtliche Natur finden. Morten sieht seine Chance gekommen und bietet der Frau seine Hilfe an. Zusammen machen sie sich auf den Weg, und Morten glaubt, ein leichtes Spiel mit seinem ahnungslosen Opfer zu haben. Doch Sina van Megen, eine gefragte Künstlerin, ist nicht die verweichlichte Städterin, für die er sie hält.“ (Klappentext, leicht gekürzt)
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07: Susanne Goga, „Es geschah in Schöneberg“
- Band 5 der Leo-Wechsler-Reihe: historische Berlinkrimis – bisher das stilistisch Beste, das ich aus dieser Nische kenne.
- 336 Seiten, dtv, Januar 2016
- Goodreads: 4.42 von 5
„Berlin 1927. Bei einer Modenschau im ›Romanischen Café‹ werden zwei Vorführdamen verletzt: Ihre Kleider wurden mit einem Kontaktgift präpariert. Offenbar ein gezielter Anschlag gegen den Modesalon ›Morgenstern & Fink‹, den aufsteigenden Stern am Berliner Modehimmel. Steckt ein Konkurrent dahinter? Kurz darauf wird in Schöneberg ein Toter gefunden. In seiner Wohnung entdeckt man einen Prospekt des Modesalons. Leo Wechsler, inzwischen Oberkommissar bei der Berliner Kripo, nimmt die Ermittlungen auf.“ (Klappentext, gekürzt)
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08: Joseph Kanon, „Leaving Berlin“
- Historischer Berlin-Roman des Autors von The Good German; mittelmäßige Kritiken
- 448 Seiten, C. Bertelsmann, schon im Oktober 2015
- deutsch von Elfriede Peschel, Goodreads: 3.64 von 5 (schlecht – für einen Krimi)
„Berlin 1949: Die Stadt liegt immer noch in Trümmern. Der Kalte Krieg hat begonnen, der Westteil der Stadt kann nur noch durch eine Luftbrücke versorgt werden. Schwarzmarkt und Spionage sind an der Tagesordnung. Schriftsteller Alex Meier floh 1933 vor den Nazis in die USA. Doch das McCarthy-Regime hat seine politische Vergangenheit durchleuchtet und ihn ausgewiesen. Er geht nach Ostberlin, wo sich auch Bertold Brecht, Helene Weigel und Ruth Berlau niedergelassen haben. Die CIA bietet ihm die Chance auf eine Rückkehr in die USA, wenn er seine Schriftstellerkollegen ausspioniert. Doch die Sache läuft aus dem Ruder.“ (Klappentext, gekürzt)
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09: Rosa Ribas, „Die große Kälte“
- historischer Kriminalroman:
- Bergdorf und viel Gerede über katholischen Wunderglauben stoßen mich ab; Band 1 hatte schlechte Kritiken.
- 336 Seiten, Rowohlt/Kindler, März 2016. (Original: Spanien 2014)
- Deutsch von Sabine Hofmann, Goodreads: 4.00 von 5
„Barcelona, 1956: Im kältesten Winter seit Jahrzehnten wird die junge Journalistin Ana Martí in ein entlegenes Bergdorf in Aragonien geschickt, um über ein Mädchen mit Stigmata an Händen und Füßen zu berichten. Von den Dorfbewohnern wird die kleine Isabel wie eine Heilige verehrt, Ana hingegen ist skeptisch. Aber noch ehe sie dem Geheimnis der Wundmale auf die Spur kommt, wird auf dem schneebedeckten Waldboden eine Leiche gefunden.“ (Klappentext, gekürzt).
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10: Robert Crais, „Stunde der Rache“
- Band 8 der Elvis-Cole-Reihe: 17 Jahre alter Mainstream-Thriller mit einigen Klischees.
- 592 Seiten, Heyne, Januar 2016 (Original von 1999)
- Deutsch von Helmut Splinter, Goodreads: 4.25 von 5
„Für Privatermittler Joe Pike wird L.A. nie mehr so sein wie zuvor. In den Hollywood Hills wird die Leiche seiner Ex-Geliebten gefunden: Sie wurde durch einen Kopfschuss ermordet. Ihr Vater, ein spanischer Geschäftsmann mit politischen Beziehungen, traut der Polizei nicht und bittet Joe und dessen Partner Elvis Cole, den Mörder zu suchen. Offensichtlich ist Karen Opfer eines Serienkillers geworden. Doch dann wird Pike hereingelegt und selbst zum Hauptverdächtigen.“ (trashiger Klappentext, gekürzt)
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11: Ryan Gattis, „In den Straßen die Wut“
- multiperspektivischer Großstadt-Thriller über die Rodney-King-Unruhen.
- 528 Seiten, Rowohlt, Januar 2016 (Original von 2015)
- Deutsch von Ingo Herzke, Goodreads: 4.04 von 5
„Sechs Tage, 1992: Polizisten misshandeln einen schwarzen Bürger [Rodney King] und Los Angeles explodiert. Plünderungen, Feuer; ein Bürgerkrieg im Herzen der westlichen Welt. Was passiert, wenn die Polizei eine Stadt den Armeen der Gangs überlässt? Skrupellose und weniger skrupellose Gangster, rassistische Polizisten, Krankenschwestern, Junkies, jugendliche Mitläufer kommen zu Wort.“ (furchtbar unbeholfener, altmodischer Klappentext, gekürzt)
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12: William Gibson, „Peripherie“
- Zeitreise- und Virtual-Reality-Thriller des kanadischen Autors, der in 80ern Cyberpunk erfand und den Begriff „Cyberspace“.
- 624 Seiten, Klett-Cotta, August 2016 (Original von 2014)
- Deutsch von Cornelia Holfelder-von der Tann, Goodreads: 3.95 von 5
„Flynne verdient ihr Geld in einem 3D-Kopierladen. Ihr Bruder Burton testet heimlich Computerspiele, um seine spärliche Veteranenrente aufzubessern. Als Flynne für ihn einspringt, findet sie sich in einer virtuellen, dunkelfremden Welt wieder, die an London erinnert. Sie ahnt nicht, dass diese Welt die Zukunft ist, in der Wilf lebt, ein PR-Mann, der Promis betreut. Als eine von Wilfs Kundinnen ermordet wird, ist Flynne die einzige Zeugin des Verbrechens.“ (Klappentext, gekürzt)
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13: Chloe Hooper, „Der große Mann. Leben und Sterben auf Palm Island“
- australische True-Crime-Reportage
- 368 Seiten, Liebeskind Verlag, Februar 2016 (Original von 2009)
- Deutsch von Michael Kleeberg, Goodreads: 4.15 von 5
„Am 19. November 2004 wird der Aborigine Cameron Doomadgee festgenommen, weil er angeblich einen Polizisten beschimpfte. Vierzig Minuten später liegt er tot in seiner Zelle. Laut Polizeiangaben war er über eine Stufe gestolpert – doch sein Leichnam weist schwere innere Verletzungen auf. Als Hauptverdächtiger gilt der groß gewachsene, charismatische Polizeibeamte Christopher Hurley. Seit Jahren schon arbeitet er auf Palm Island, einem der gefährlichsten Orte Australiens, und auch die Aborigines schätzen ihn. Nun aber muss er sich als erster Polizist des Landes für einen Todesfall in Polizeigewahrsam vor Gericht verantworten. Chloe Hoopers Tatsachenroman schildert einen unbarmherzigen Kampf um Macht und Gerechtigkeit. Und damit auch das brutale Aufeinanderprallen zweier Kulturen.“ (Klappentext, gekürzt)
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14: Helen Garner, „Drei Söhne. Ein Mordprozess.“
- [wie Chloe Hooper, oben:] australische True-Crime-Reportage. Helen Garner ist eine sehr kompetente, wichtige australische Prosa-Autorin.
- 352 Seiten, Berlin Verlag, September 2016 (Original von 2014)
- Deutsch von Lina Falkner, Goodreads: 4.02 von 5
„Robert Farquharson bekommt sein Leben nicht auf die Reihe. 2005, am Abend des Vatertags, fährt er die drei Söhne zurück zu seiner Exfrau Cindy, als sein Wagen von der Straße abkommt und in einen See stürzt. Nur er kann sich aus dem Auto befreien. Tragischer Unfall oder Racheakt – diese Frage wird die australische Justiz und Öffentlichkeit in den folgenden Jahren beschäftigen. Für Helen Garner wird sie geradezu zur Obsession: Sie verfolgt den Prozess durch alle Instanzen.“ (Klappentext, gekürzt)
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15: Sue Klebold, „Liebe ist nicht genug. Ich bin die Mutter eines Amokläufers“
- Memoir der Mutter von Dylan Klebold, überraschend toll geschrieben. Ich mochte Dave Cullens True-Crime-Reportage „Columbine“ (2009).
- 432 Seiten, S. Fischer Tb, September 2016
- Deutsch von Andrea Kunstmann, Goodreads: 4.18 von 5
„On April 20, 1999, Eric Harris and Dylan Klebold walked into Columbine High School in Littleton, Colorado. They killed twelve students and a teacher and wound twenty-four others before taking their own lives. Sue Klebold, Dylan’s mother, has lived with the grief and shame of that day. How, as his mother, had she not known something was wrong? In A Mother’s Reckoning, she chronicles with unflinching honesty her journey as a mother trying to come to terms with the incomprehensible.“ (Klappentext, gekürzt)
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16: David Kushner, “Alligator Candy”
- schon vorgestellt: 2016 – Nonfiction Books (Link)
- ein Journalist schreibt über das Verschwinden seines älteren Bruders: halb True-Crime-Reportage, halb Personal Memoir (…und wahrscheinlich: mit offenem Ende/ohne Auflösung).
- 243 Seiten, Simon & Schuster, März 2016
- nicht auf Deutsch. Goodreads: 3.90 von 5
“David Kushner grew up in the early 1970s in the Florida suburbs. One morning in 1973, David’s older brother Jon biked through the forest to the convenience store for candy, and never returned. Decades later, Kushner found himself unsatisfied with his own memories and decided to revisit the episode a different way: through the eyes of a reporter. His investigation brought him back to the places and people he once knew and slowly made him realize just how much his past had affected his present. After sifting through hundreds of documents and reports, conducting dozens of interviews, and poring over numerous firsthand accounts, he has produced a powerful and inspiring story of loss, perseverance, and memory.” (Klappentext, gekürzt)
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17: Justine van der Leun, „We are not such Things: The Murder of a young American, a South African Township, and the Search for Truth and Reconcilation“
- True Crime, Südafrika: Reportage über einen Mord vor 23 Jahren – und seine politischen/sozialen Folgen.
- 448 Seiten, Spiegel & Grau, Juni 2016
- nicht auf Deutsch, Goodreads: 4.08 von 5
„The story of Amy Biehl is well known in South Africa: After the twenty-six-year-old white American Fulbright scholar was brutally murdered on August 25, 1993, during the final, fiery days of apartheid by a mob of young black men in a township outside Cape Town, her parents’ forgiveness of two of her killers became a symbol of the Truth and Reconciliation process in South Africa. Inspired by the story, Justine van der Leun, an American writer living in South Africa, decided to introduce it to an American audience. But as she delved into the case, the prevailing narrative started to unravel. Why didn’t the eyewitness reports agree on who killed Amy Biehl? Were the men convicted of the murder actually responsible for her death? And then van der Leun stumbled on another brutal crime committed on the same day, in the very same area. The story of Amy Biehl’s death, it turned out, was not the story hailed in the press as a powerful symbol of forgiveness, but was in fact more reflective of the complicated history of a troubled country.“ (Klappentext, gekürzt)
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18: S.E. Lynes, „Valentina“
- britische Debütautorin mit konventioneller, aber stilistisch solider Domestic Suspense.
- 280 Seiten, Blackbird Digital Books, Juli 2016
- nicht auf Deutsch, Goodreads: 4.58 von 5
„Glasgow journalist Shona McGilvery moves to an idyllic cottage in rural Scotland with her partner Mikey and their baby. But with Mikey working offshore, the isolation of the Aberdeenshire countryside begins to drive her insane. Until she is rescued by a new friendship with the enchanting Valentina. Shona has the perfect home, the perfect man, and a charismatic new best friend – or does she? A hauntingly intelligent, addictive psychological thriller from debut author S. E. Lynes. „(Klappentext, gekürzt)
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19: Abby Geni, „The Lightkeepers“
- langsamer Natur- und Vogelkundler-Roman mit Mordfall: könnte tantig oder kitschig sein.
- 340 Seiten, Counterpoint, Januar 2016
- nicht auf Deutsch, Goodreads: 3.81 von 5 (für einen Krimi: recht schlecht.)
„Miranda is a nature photographer who travels to the Farallon Islands, an exotic and dangerous archipelago off the coast of California, for a one-year residency capturing the landscape. Her only companions are the scientists studying there. Miranda is assaulted by one of the inhabitants of the islands. A few days later, her assailant is found dead, perhaps the result of an accident. As the novel unfolds, Miranda gives witness to the natural wonders of this special place. When more violence occurs, each member of this strange community falls under suspicion.“(Klappentext, gekürzt)
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20: Emma Kavanagh, „The Missing Hours“
- Domestic Suspense im Stil von „Gone Girl“: Lügt Selena? (Aber: viele Leser*innen finden die Auflösung/das überraschende Ende abrupt oder misslungen.)
- 400 Seiten, Cornerstone, Februar 2016
- nicht auf Deutsch, Goodreads: 4.03 von 5
„Selena Cole is in the playground with her children. The next moment, she has vanished without a trace. Twenty hours later, Selena is found safe and well, but with no memory of where she has been. What took place in those missing hours, and are they linked to the discovery of a nearby murder?“ (Klappentext, gekürzt)
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21: KWEI QUARTEY, “Gold of our Fathers”
- Band 4 der „Detective Darko Dawson“-Reihe. Zwei Bände erschienen auch auf Deutsch, bei Lübbe.
- Mainstream-Krimis, die viel über Ghana vermitteln; gefällt mir stilistisch sehr: Band 2 bis 4 angelesen, zu ganz unterschiedlichen Zeiten, und jedes Mal gedacht: „Das muss ich lesen!“
- 368 pages, Soho Crime, Februar 2016.
- nicht auf Deutsch, Goodreads: 3.89 von 5
“Darko Dawson has just been promoted to Chief Inspector in the Ghana Police Service—the promotion even comes with a (rather modest) salary bump. His new boss is transferring him from Accra, Ghana’s capital, out to remote Obuasi in the Ashanti region, an area now notorious for the illegal exploitation of its gold mines. The office is a mess of uncatalogued evidence and cold case files, morale is low. The body of a Chinese mine owner is unearthed in his own gold quarry.”
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22: Christopher Charles, „The Exiled“
- Provinz-Drogen-Thriller mit gebrochener Hauptfigur
- 320 Seiten, Mulholland Books, April 2016
- nicht auf Deutsch, Goodreads: 4.12 von 5
„Back in the 1980s, Wes Raney was an ambitious New York City Narcotics Detective with a growing drug habit. Working undercover on a high-risk case, he made decisions that cost his career and his family. Now, Raney is the sole homicide investigator covering a two-hundred-mile stretch of desert in New Mexico. His solitude is his salvation-but it ends when a brutal drug deal gone wrong results in a triple murder. The Exiled is at once a riveting murder mystery and a brilliant portrait of a man on the run from himself.“ (Klappentext, gekürzt)
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23: A.J. Hartley, „Steeplejack“ [Jugendbuch]
- Band 1 einer Steampunk-Young-Adult-Trilogie
- 336 Seiten, Tor, Juni 2016
- nicht auf Deutsch, Goodreads: 4.00 von 5
„Anglet Sutonga is 17. She makes a living repairing the chimneys, towers, and spires of Bar-Selehm. When Ang is supposed to meet her new apprentice, Berrit, she finds him dead. That same night the Beacon, an invaluable historical icon, is stolen. No one seems to care about Berrit’s murder—except for Josiah Willinghouse, an enigmatic young politician. He offers Ang a job investigating the death. With no one to help Ang except Josiah’s haughty younger sister, a savvy newspaper girl, and a kindhearted herder, Ang must rely on her intellect and strength to resolve the mysterious link between Berrit and the missing Beacon before the city descends into chaos.“ (Klappentext, gekürzt)
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ED BRUBAKER (Text), SEAN PHILLIPS (Zeichnungen):
“The Fade Out”, Noir-/Krimi-Graphic-Novel, 15 Hefte in drei Sammelbänden, USA 2014 bis 2016.
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[mehr] Charlie Parish ist Drehbuchautor – heimlich: Er macht den Job, für den sein Alkoholiker-Kumpel Gil bezahlt wird. Bei einer Party stirbt Hauptdarstellerin Valeria Summers. Charlie verliebt sich in Maya Silver – den jungen Star, der sie ersetzen soll. Während viele Szenen neu gedreht, das Drehbuch ständig ausgebessert wird, versucht er, sich an die Mordnacht zu erinnern.
Ich liebe Ed Brubaker seit „Gotham Central“. Seit 15 Jahren erzählt er immer wieder gefeierte historische Noir-Dramen um Detektive und Killer. In Band 1 und 2 bleibt „The Fade Out“ den klassischen Farben, Motiven, Tricks des Krimi- und Noir-Genres treu: Hollywood 1948. Kaputte Stars, Auf-, Absteiger. Bittere Geheimnisse. Verrat und Sünde. Ein glänzend recherchierter, toll gezeichneter Comic zweier Profis. Band 3 hat eine überraschende Auflösung, und macht die Reihe rückblickend noch deutlich besser:
stimmig, fesselnd, smart, detailverliebt… und wunderbar traurig.
„Die Stadt, in der es mich nicht gibt“, Krimi-Manga mit fortlaufender Handlung, 8 Bände (2013 bis 2016)
“Satoru Fujinuma wird unerwartet in die Vergangenheit geschickt – für jeweils wenige Minuten und so oft, wie es nötig ist, um Verbrechen zu verhindern. Er hat sich mit diesem Lebensstil abgefunden. Doch plötzlich erlebt Satoru eine extreme Wiederholung: Er wird in seine Zeit als Grundschüler zurückgeschickt. Damals wurden Kinder aus seiner Klasse entführt und umgebracht. Schafft er es, die Entführungen zu verhindern?” [Klappentext, gekürzt]
- Der Zeichenstil (wenige Details, seltsame Augen, Lippen, Kopfformen) wirkt lieblos…
- …und dem kompletten ersten Band fehlt Schwung.
- Ab Band 2 aber gewinnen Figuren und Geschichte so viel Farbe, Tiefgang, dass ich mir sicher war: Das kann auch über 30 Bände hinweg glänzend funktionieren. Ein schlichtes, aber eindrückliches Setting, ein überzeugend eskalierender Krimi-Plot, ein Autor, der an jeder Stelle GANZ genau zu wissen scheint, was er tut. Und: fünf, zehn Figuren, die simpel wirken, doch sehr schnell liebenswürdig, schlagfertig, immer komplexer werden. Grundschülerinnen, Teenager, Mütter, die ich SO noch nie gelesen habe, in Mangas.
- Mit anderem Zeichenstil wäre die Reihe Publikumsliebling, Crowdpleaser, ein perfektes Geschenk: Band 1 holpert. Doch der Rest begeisterte mich, monatelang.
[schon 2014 erklärt/gepostet:] Privat lese ich gern Thriller und Krimis – habe aber große Probleme mit:
- …deutschen TV-Produktionen (auch “Tatort”)
- …Procedurals / Krimi-Reihen / zu viel Schema F
- …Autoren, die ihren Detektiv oder Bösewicht als Übermensch zeichnen
- …schrulligem und reaktionärem Wohlfühlkram wie “Monk”
ca. 30 Referenzen: Krimi-/Thriller-/Spannungszeug, das ich mag:
“Veronica Mars” | Greg Rucka | Profiler (z.B. in “Millennium” und “Profiler”) | “In Cold Blood” und ähnliche True Crime-Titel | Noir | Hitchcock | “der Feind in meinem Bett”-Thriller und Domestic Suspense | “24” | „The Americans“ | Ed Brubaker | “Twin Peaks” | femmes fatales | Satiren wie “Desperate Housewives” | Agenten, gern schrullig (“Spooks”, “Queen & Country”, “Mit Schirm, Charme und Melone”) | “Wild Things” | Cyberpunk und Urban Fantasy | Patricia Briggs’ “Mercy Thompson”-Romane | “Gotham Central” | “Panic Room” | “Mulholland Drive” | “American Psycho” | „Blacksad“
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