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Freundin S. – Kulturwissenschaftlerin und Theatermacherin – hatte gerade eine Uni-Prüfung zur „Kinderbuchdebatte“ 2013 und die vielen Feuilleton-Artikel über Otfried Preußlers „Die kleine Hexe“, Pippi Langstrumpf und die Verwendung des N-Worts.
Weil all die Links jetzt eh von ihr gesammelt sind, und vielleicht nochmal Grundlage zu einer längeren Diskursanalyse bieten:
Hier sind die ersten sechs Wochen der „Kinderbuchdebatte“ 2013, Ende Dezember 2012 bis Anfang Februar 2013. Nicht vollständig – aber chronologisch geordnet, und ein recht guter Einstieg ins Thema.
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[Link 01] „Ach du liebe Göttin!“, Henryk M. Broder in Die Welt, 20. Dezember 2012
[Link 02] „Korrekte Kinderbuchsprache: Verlag streicht „Neger“ aus der „Kleinen Hexe““, dpa-Meldung, Spiegel Online, 4. Januar 2013
[Link 03] „Diskriminierende Sprache bei Preußler: Die Kleine Hexe, ohne Rassismus. „Die kleine Hexe“ von Otfried Preußler wird künftig ohne diskriminierende Begriffe erscheinen. Ein Leserbrief hat die Nachkommen des Autors überzeugt.“ Daniel Bax in der taz, 4. Januar 2013
[Link 04] „‚Manchmal geht mir die Political Correctness wirklich sehr viel zu weit‘ Kinderbuchautor Paul Maar befürwortet nur kleine Änderungen in Kinderbuch-Klassikern“, Deutschlandfunk, 8. Januar 2013
[Link 05] „„Kleine Hexe“ ohne „Negerlein“ Wir wollen vorlesen und nichts erklären müssen“, Tilman Spreckelsen in der FAZ, 9. Januar 2013
[Link 06] „Zensur in Kinderbüchern. Wichsen verboten. Die Sprache im Kinderbuch „Die kleine Hexe“ wird bereinigt: Nach dem Thema Rassismus sind nun die sexuell konnotierten Wörter dran.“ Anna Klepper in der taz, 11. Januar 2013
[Link 07] „Pro Korrektheit: Streicht das „Negerlein“ und rettet die Kunst!“, Wieland Freund in Die Welt, 11. Januar 2013
[Link 08] „Contra Korrektheit: Lasst das „Negerlein“ und traut euren Kindern!“, Jacques Schuster in Die Welt, 11. Januar 2013
[Link 09] „Political Correctness in Kinderbüchern – Zensur oder richtig? Modernisierte Klassiker. „Die kleine Hexe“ soll ohne diskriminierende Begriffe erscheinen. Das ist keine Sprachzensur, sondern im Sinne ihres Autors Otfried Preußler.“ Kommentar von Daniel Bax in der taz, 13. Januar 2013
[Link 10] „Fälschung, Lüge und das böse N-Wort“, Kommentar von Harry Nutt in der Frankfurter Rundschau, 16. Januar 2013
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„Kinder, das sind keine Neger! Aus Kinderbuch-Klassikern sollen Wörter gestrichen werden, die nicht mehr politisch korrekt sind. Ist das ein Fortschritt?“ Dossier in Die ZEIT, 17. Januar 2013, bestehend aus folgenden drei Artikeln:
[Link 11, Teil 1] „Die kleine Hexenjagd. Aus Kinderbuch-Klassikern sollen Wörter gestrichen werden, die nicht mehr politisch korrekt sind. Das ist gut gemeint, aber ein Vergehen an der Literatur“. Ulrich Greiner
[Link 12, Teil 2] „Falscher Freigeist: Warum man gegen Zensur, aber für sensiblen Sprachgebrauch eintreten muss“, Ijoma Mangold
[Link 13, Teil 3] „Wumbabas Vermächtnis: Wie ich ein harmloses Buch schrieb – und plötzlich als Rassist beschimpft wurde“, Axel Hacke
[Link 14] „Rassismus in Kinderbüchern: Wörter sind Waffen“, Simone Ayivi im Tagesspiegel vom 18. Januar 2013
[Link 15] „Rassismus in Kinderbüchern: Schuldig sind wir alle“, Marie Amrhein in Cicero vom 20. Januar 2013
[Link 16] „Lexikalische Kriegsführung“, Anna Sauerbrey im Tagesspiegel vom 21. Januar 2013
[Link 17] „Von Zensur kann keine Rede sein“, David Hugendick auf ZEIT Online, 22. Januar 2013
[Link 18] „Stellt euch nicht so an. Weiße dürfen nicht bestimmen, wann Schwarze sich gekränkt fühlen dürfen.“ Özlem Tupcu in Die ZEIT, 25. Januar 2013
[Link 19] „Mit schwarzem Gesicht für den „Neger“. Denis Scheck zur aktuellen Kinderbuch-Debatte.“ Carolin Gasteiger auf Süddeutsche.de, 28. Januar 2013
[Link 20] „Die Sprache der weißen Mehrheit“, Susanne Stemmler im Tagesspiegel vom 5. Februar 2013
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…und drei lesenswerte Blogposts:
[Link 21] „Rassismus raus aus Kinderbüchern“, Lisa Malich auf fuckermothers, 13. Januar 2013
[Link 22] „Toastbrot, Toastbrot. Und über Freundschaft, Kinderbücher und Rassismus“, Nadia Shehadeh in Shehadistan, 14. Januar 2013
[Link 23] „Über den Artikel ‚Die kleine Hexenjagd‘ von Ulrich Greinr in der aktuellen ‚ZEIT'“, Anneke Gerloff, 21. Januar 2013.
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S., als sie das Foto sieht: „Stefan? Du hast die Mädchenpuppe in einer Küche fotografiert. Neben Gewürzen und einem geflochtenen Korb. Ich weiß, wie zufällig das Foto entstand. Aber…“ – Stefan: „Oh Gott. Ja.“ ! #puppenfail
Von 23 Links ist eine einzige Autorin aus Afrika, das sagt eigentlich alles….Simone Dede, ich hoffe ich tue ihr Recht
Ich wollte mich für die Links bedanken, da ich diese sehr gut für meine Facharbeit zum Thema „Rassismus in Kinderbüchern“ kann. Ich hatte mir bis her Sorgen darüber gemacht, ob ich genug Quellen zusammen bekomme, aber dank dieser Seite habe ich nun genug, für eine schöne Facharbeit. Danke schön!
Danke für die Auflistung der Links! Soll für meine BA kurz die damalige Kinderbuchdebatte anreißen und da ist deine Liste echt perfekt, merci 🙂