Die Berichterstattung beginnt direkt mit einem Scoop; nämlich wie sich Kathrin Passig, bis dahin (und auch danach) zumindest als erzählende Autorin eher unauffällig, aus dem Stand heraus 2006 den Preis in die Tasche steckte. Ihr Text Sie befinden sich hier ist eine nach wie vor lohnende Irrfahrt in Eis und Schnee.
Das magische Jahr 1983 natürlich, die Stirnschlitzer-Lesung von Rainald Goetz, schon so oft weitererzählt und mythisch umwoben, dass die Original-Aufzeichnung einmal mehr der erneuten Betrachtung lohnt, musste auch zumindest einmal erwähnt sein:
Als Lieblingszitat griff The Daily Frown 2007 diese Stelle heraus:
Ich brauche keinen Frieden, weil ich habe den Krieg in mir. Am wenigsten brauche ich die Natur. Ich wohne doch in der Stadt, die wo eh viel schöner ist. Schaut euch lieber das Fernsehen an. Wir brauchen noch mehr Reize, noch viel mehr Werbung Tempo Autos Modehedonismen Pop und nochmal Pop.
Gewonnen hat im Jahr 2007 aber ein ganz anderer Stirnschlitzer, eher so mental: Lutz Seiler mit Turksib.
Dann hatte die Riesenmaschine einige Jahre lang Glanzzeiten mit der provokativ sachlichen und auf genauer Arithmetik beruhenden automatischen Literaturkritik. The Daily Frown schrieb:
Einige Glanzpunkte aus den Bewertungskriterien seien trotzdem schnell genannt: so z.B. „Dialoge wie von Außerirdischen erdacht“, „Autor ist kein junges Mädchen“ und, ganz besonders schön: „Vorkommen von Nagetieren“.
Freilich:
Für die diesjährigen Bachmannpreis-Teilnehmer war das Ergebnis erschütternd: Fast alle Texte erhielten negative Punktzahlen, der „echte“ Preisträger Peter Wawerzinek sogar „-8“.
Zur diesjährigen Austragung kann man in der Aufwärmphase noch einmal den Beitrag Wo kommen eigentlich all die jungen Autoren her? lesen, in dem sich vielleicht schon zukünftige Gewinnerinnen und Gewinner des Wettlesens verstecken.
Am Donnerstag geht es los. Und weil es vielleicht das allerletzte Mal ist, wird es diesmal etwas ganz Besonders geben: Zusammen mit love german books und mit der Unterstützung von Glas+Bild ruft The Daily Frown zur Bachmann Twitterparty auf, a party to dance on the volcano sozusagen. Let’s go!
ich weiß nicht, was damals besser war. goetz‘ auftritt oder die tatsache, dass reich-ranicki es auch noch gut fand. :)
:)
Hat dies auf open mike – der blog rebloggt und kommentierte:
Klagenfurt kompiliert: Eine Collage von The Daily Frown