Steglitz fragt bei Nicole Sowade nach (Teil 2)

„Wer sich – vor allem als E-Book- Autor – dem Social Web verschließt, der riskiert, vom Großteil seines Publikums ignoriert zu werden.“

In diesem Beitrag erfahren wir, was Nicole Sowade für ihr Buchmarketing tut, welche Maßnahmen erfolgreich waren, welche floppten und wo sie im Social Web Chancen und Risiken verortet. In unserem ersten Gespräch berichtete sie, weshalb sie sich für ihr literarisches Debüt „Miss Januar“ für ein E-Book entschieden hat, welche Vor- und Nachteile sie beim Self Publishing ausmacht und was ihr an den Diskussionen über die Zukunft des Buches aufstößt.

Dem Buchmarketing in Eigenregie kommt immer größerer Stellenwert zu. Was unternimmst du in dieser Richtung?

Auf jeden Fall erfinde ich nicht das Rad neu. Einige Dos and Don‘ts haben sich generell im Marketing und auch im Marketing für Bücher etabliert, die ich natürlich wie etliche andere auch nutze und nutzen muss. Das heißt, wir sprechen von einer Website und von Social Media-Accounts. Dazu kommen Autorenseiten auf Verkaufsplattformen, in meinem Fall Amazon und epubli, und z.B. das Engagement in Foren, wie beispielsweise die von Xing. Prinzipiell gilt, jede Gelegenheit zu nutzen, um über das E-Book zu sprechen. Denn niemand liest dir von den Augen ab, dass du ein Buch geschrieben hast. Zumindest nicht im wahren Leben. Man sollte außerdem so oft es geht nach links, rechts und zu anderen Autoren schauen und notfalls auch ein Buch zur Hand nehmen. Es ist nie einfach bei Null anzufangen. Aber: Das spricht nicht dagegen, wenigstens zu beginnen.

Du spendest für jedes verkaufte “Miss Januar”-E-Book 50 Cent an die gemeinnützige Organisation Save the Children Deutschland e.V. …

… und alle wirken immer so überrascht darüber. Für mich ist die Spendenaktion Teil von dem, was ich verkaufe. Im Roman geht es doch nicht nur um Mr. Right und Unterhaltung, sondern auch um ein gutes Gefühl und eine bessere Welt. Und für die kann jeder seinen Teil beitragen. Gar nichts zu unternehmen, das ist eine Bequemlichkeit, die wir uns alle nicht mehr leisten können. Genau das lebt meine Heldin vor und vielleicht finden sich ja Nachahmer. So schwer ist das schließlich nicht.

Meine Spendenaktion für Save the Children hat einen ganz einfachen Grund. Ich persönlich finde es viel wichtiger, Menschen dazu zu befähigen, zu lernen und vielleicht letztlich etwas Gutes zu bewirken, als beispielsweise einen Baum zu pflanzen. Keine Frage, ich pflanze gerne Bäume. Aber irgendwie muss man ja Prioritäten setzen. Und dann bringe ich lieber vielleicht zehn Leute dazu, irgendwann einen ganzen Wald aufzubauen.

Welche deiner Aktivitäten außerhalb Social Web kamen besonders gut an, welche floppten?

Das lässt sich auf eine einfache Formel reduzieren: Auftritte top, PR flop. Pressearbeit funktioniert irgendwie nicht so, wie ich sie aus dem klassischen Buchmarketing kenne. Immer wieder ist das E-Book selbst die Hürde. Ohne Print-Pendant wollen es viele Medien nicht besprechen. Selbst Verlosungsaktionen bringen wenig – wahrscheinlich, weil E-Books an allen Ecken und Enden gratis verteilt werden. Hier lerne ich tagtäglich dazu, was möglich ist und was nicht. Und immer wieder heißt es, hartnäckig bleiben und dort nach Rezensenten Ausschau halten, wo sich die Zielgruppe tummelt.

Dein Erscheinen als Miss …

Top: „Miss Januar“ auf der Leipziger Buchmesse 2012 Foto (c) privat

Das war ganz klar top. Auf der Leipziger Buchmesse bin ich als Miss Januar mit Krönchen und Schärpe erschienen. Die Idee war so einfach wie gut. Die Schärpe konnte ich online im besten Schärpen-Shop aller Zeiten bestellen. Das Krönchen lieferte Amazon zuverlässig wie eh und je. Und dann kam dankbarerweise ein sehr sonniger, warmer Tag X, an dem ich in das kleine Schwarze geschlüpft bin und mich in die Messe-Massen gestürzt habe. Ich konnte mir Vorträge anhören, die Konkurrenz beäugen, erste Kontakte knüpfen und vor allem etwas Aufmerksamkeit erhaschen. Etwa, wenn jemand aufgeregt seinem Nachbarn zuraunte: „Guck mal, ne Miss! Ne Miss!“ Das Outfit wirkte als toller Eisbrecher. Ich glaube, das lag aber auch daran, dass vor mir noch kein Autor als Reinkarnation des eigenen Titels auf der Messe herumgelaufen ist. Das bietet sich ja auch nicht bei jedem Buch an. Eine „Göttin in Gummistiefeln“ kann ich mir gut vorstellen, die „Schnäppchenjägerin“ dagegen wäre zwischen all‘ den Messebesuchern mit ihren Tüten und Taschen sicher sang- und klanglos untergegangen …

Und dann dein Auftritt bei der re:publica im Mai, wo du mir aufgefallen bist …

Stimmt. Nach dem Auftritt in Leipzig setzte ein Pingpong-Effekt ein: Ich wurde eingeladen, am Self-Publishing Panel auf der re:publica in Berlin teilzunehmen. Wow, nun ging es vor ein hochinteressiertes Publikum! Dafür hab ich mir gerne einen Urlaubstag genommen und bin erneut in meine Kostümierung geschlüpft. So hast du mich entdeckt. Und so geht es weiter. Und das alles, weil eine relativ einfache, aber unkonventionelle Idee am Anfang stand. Not macht eben erfinderisch.

Wo findet man dich und deine Bücher im Netz?

Wie? Soll ich jetzt alles aufzählen? Google weiß über mein Autorenleben bestimmt ausführlicher Bescheid als ich. Natürlich findet man mich und Miss Januar im klassischen Social Web, also bei Facebook und twitter, neuerdings auch bei google+. Meine Website hält sich wacker. Und wer „the new anti-hipster princess“, wie ich mal genannt wurde, live bestaunen will, der kann sich ein Video der re:publica anschauen. Vielleicht ist nicht jede Kameraeinstellung zu meinem Vorteil, aber was soll‘s … Wir alle haben ja unsere schöneren und weniger schönen Tage. Und solange ich nicht wie meine Heldin ein „Berliner Nipplegate“ nach dem anderen provoziere, bin ich entspannt und nehme mich selbst nicht wichtiger als ich bin.

Und dein E-Book „Miss Januar“?

Mein E-Book: Das finden Interessierte momentan ausschließlich bei Amazon, iTunes und googleBooks, sowie im epubli-Shop, sprich für Kindle und im ePub-Format. Also: Loslesen leicht gemacht!

Hast du Erfahrungen mit Kostenlos-Aktionen gesammelt?

Ja und nein. Zum Launch im Februar habe ich unter dem tollen Namen „Share & Read“ die sensationellste, meist-nicht-beachtetste Kostenlos-Aktion initiiert, seit es E-Books gibt! Dahinter steckte ein „Pay per Tweet or Facebook-Button“. Jeder, der für etwas virale Werbung sorgte, konnte sich den Roman als geschütztes PDF herunterladen. Was ich völlig unterschätzt habe, war, dass es einer gewissen Schwungmasse bedarf, bevor man das Wort Viralität überhaupt in den Mund nehmen sollte. Insofern könnte man durchaus sagen, dass sich meine Aktion in Quarantäne befand. Ein Traum für jeden Arzt, ein Horror für einen Produktlaunch, wie du dir sicherlich vorstellen kannst …

Das war’s dann mit Kostenlos …

Ja, meine  Erfahrung damit hält sich in Grenzen. Ursprünglich hatte ich eine Gratisaktion bei Amazon geplant. Ich habe sie deshalb nicht durchgeführt, weil die Bedingung dafür ist, exklusiv auf der Plattform zu verkaufen. Das klappte aufgrund meines Timings nicht mehr. Ich nehme gerade beim Neuen Buchpreis teil und arbeite mit epubli zusammen. Das Thema Kostenlos ist damit aber längst nicht vom Tisch. Und wer weiß, vielleicht kommen bei der nächsten Buchparty genug Gäste, um sich mit dem Miss Januar-Virus anzustecken.

Im Bereich Social Web: Seit wann und warum bist du hier aktiv?

An den Tag X kann ich mich ehrlich gesagt nicht mehr erinnern. Beruflich nutze ich bereits seit einigen Jahren Xing und bin ganz froh, mich dort vernetzen zu können und über Gruppenbeiträge den neuesten eBook-Gossip zu erfahren. Der erste Schnitt kam vor etwa zwei Jahren. Damals fing ich beziehungsweise meine Heldin an, unter dem Namen @Mizz_Energy zu twittern. Zu der Zeit arbeitete ich intensiv an der Story und hatte immer wieder spannende Infos über neueste Trends aus der Öko-Ecke. Die passten nicht immer ins Buch und noch weniger zu dem, was ich sonst so von mir gebe. Dennoch wollte ich die Links nicht verlieren – oder in meinem Bookmark-Account verbuddeln. Also hat meine Heldin Elizabeth alles, was spannend und teilenswert war, mehr oder weniger gewitzt in 140 Zeichen gepackt. Sie wurde dadurch – quasi  von heute auf morgen und völlig unprätentiös – zu einer Microbloggerin und damit auch für mich als literarische Figur noch lebendiger. Mittlerweile ist der Account auch mit Facebook verknüpft.

Seit wann bist du bei Facebook?

Dort bin ich seit dem Romanlaunch im Februar aktiv. Es gibt Seiten zu mir als Autorin und zum Roman selbst. Der Schritt zu Facebook bedarf eigentlich keiner weiteren Erklärung. Dort findet sich eine unglaublich offene Community und die Plattform setzt alles daran, dass der Austausch untereinander gelingt. Ich kann News aus der „Miss Januar“-Welt verbreiten und mir persönlich und meinem Roman ein Gesicht geben. Egal, welchen Weg man einschlägt: Wer sich – vor allem als eBook-Autor – dem Social Web verschließt, der riskiert, vom Großteil seines Publikums ignoriert zu werden.

Bist du bei deinen ersten Schritten im Social Web planvoll vorgegangen?

Erwischt! Nein. Mein einziger Gedanke im Februar war: Verdammt nochmal, wie erstellt man attraktive E-Books? Als die Veröffentlichung dann anstand, war es das Einfachste mal eben bei Facebook auf den Knopf zu drücken, um eine Seite zu erstellen und im Social Web mit meinem frisch gelaunchten Roman präsent zu sein. Was ich damals damit wollte? Man hatte das eben so. Alle Autoren, die ich kannte, hatten eine Seite und ich dann eben auch. Schließlich wollte ich doch ganz groß mitmischen. Was ich dort sagen würde? Dinge eben … Keine Ahnung. Mittlerweile bin ich zum Glück einen gewaltigen Schritt weiter. Man könnte sagen, auch Miss Januar wird erwachsen.

Und welche Strategie verfolgt die erwachsene „Miss Januar“ im Social Web?

Die hat endlich ihre Hausaufgaben gemacht und setzt inzwischen auf Inhalte. Als nur E-Book-Autor hast du nicht so wahnsinnig viele Events, über die du berichten kannst. Du kannst über deinen Roman, dein Autorenleben oder ganz einfach über dich schreiben. Und je nachdem, was du willst, solltest du deine Storys ergänzend zur eigentlichen Romanstory zudem gut erzählen. Schließlich willst du, dass deine Posts gelikt und kommentiert, idealerweise sogar geteilt werden. Bei mir ist zum Beispiel jeden Montag Zitat-Tag. Mein Roman hat ca. 400 Seiten und bietet damit mehr als genug Futter, um mit einem Best-Of die Leute zu unterhalten. Andere Inhalte ergeben sich eher zufällig, wie zum Beispiel dieses Interview, über das ich posten werde. Und vielleicht stolpere ich gleich morgen auf dem Weg zur Arbeit über irgendeine Kuriosität, die zwar mir persönlich passiert, aber nicht zu privat ist. Warum dann nicht die Fans daran teilhaben lassen?

Worauf achtest du bei deiner Kommunikation im Social Web besonders?

Um ehrlich zu sein: ganz besonders auf gar nichts, zumindest nicht auf mehr oder weniger, als wenn wir uns auf der Straße treffen würden. Anfangs bin ich höflich-sympathisch, vielleicht sogar eine Spur zurückhaltend. Dann lernen wir uns immer besser kennen und ich werde offener. Vielleicht geht dann auch mal ein Satz daneben, aber das gehört dazu und sorgt für Authentizität. Social Media Guidelines oder Netiquette-Regeln aufzustellen wäre in meiner Situation doch etwas schizophren. Schließlich kenne ich mich selbst mehr als gut genug und muss nicht jeden Tag auf meinen Mantra-Zettel schauen, um mich daran zu erinnern, wer ich bin. Sinnvoll wäre das nur, wenn ein Heer von Ghost-Postern für mich schreiben würde. Allerdings würde ich mich höchstwahrscheinlich schwer tun mit einem „Du musst so und so schreiben“-Regelwerk. Wer mag es schon, sich an Regeln zu halten, selbst wenn es die eigenen sind? Wo bleiben dabei der Spaß und die Freiräume für Spontaneität? Und mal ehrlich, wir besteigen ja hier nicht den Mount Everest, sondern reden lediglich von Facebook.

Welche deiner Aktivitäten im Social Web kamen besonders gut an, welche floppten?

Vielleicht sollte ich das Metier wechseln. Immer beliebter werden meine Zitat-Scribbles, die getreu dem Motto „Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte“ für gute Stimmung unter meinen Fans sorgen. Mit dem Charme einer Sechsjährigen bebildere ich den Text. Dabei zählt: je reduzierter und tollpatschiger, desto besser. Schönmalen können die richtigen Künstler. Und Perfektion ist langweilig!

Der Megaflop – Foto (c) Nicole Sowade

Ein Mega-Flop dagegen war die Fußball-EM. Ein Grund für mich, auch bei den olympischen Spielen die Füße und Finger stillgehalten und keine Gold-Medaillen-Aktionen durchgeführt zu haben. Was hatte ich mir bei der EM auch erwartet? Dass der gemeine Leser von Liebesromanen die Aufstellung der Deutschen Elf kennt? Weder meine Heldin noch ich sind Profis auf dem Gebiet. Warum hätten es also meine Leser sein sollen? Aber wer weiß, vielleicht wäre die Resonanz ja bombastisch gewesen, wenn ich zu dem Zeitpunkt bereits mehr Fans auf meiner Seite gehabt hätte. Die ausgeklügelste Aktion bringt nichts, wenn niemand da ist, der sie weitersagt.

Social Media ist sehr zeitaufwändig. Wie sieht dein Pensum aus?

Na ja, noch sind meine Fanmassen überschaubar. Entsprechend reichen morgens, mittags und abends jeweils einige Minuten bis zu einer halben Stunde. Summiert ist das allerdings auch nicht so wenig. Sobald ich beginne nach Kooperationsmöglichkeiten oder Ähnlichem im Web zu suchen, Rezensionsanfragen stelle oder selbst Postings verfasse – ich mich also plötzlich vom Social Media Virus gepackt von Klick zu Klick hangle – erhält das Zeitkonto rasend schnell Zuwachs. Aber das gehört dazu. Ich arbeite ja nicht nach Stechuhr, sondern für mein Buchbaby. Und wer zählt dann schon die Stunden? Ich nicht.

Kannst du dich ruhigen Gewissens ausloggen oder treibt es dich dann doch wieder zum Rechner bzw. dem Smartphone?

Nichts einfacher als das! Immer! Es ist sogar so, dass das Gewissen an mir nagt, wenn ich zu viele Stunden im Social Web verbracht habe und die Zeit zum Schreiben mal wieder knapp wird. Ich stelle mir dann immer meine Heldin vor, wie ich sie gerade per Tastatur in ein richtig schönes Unglück gestürzt habe, zum Beispiel eine Entführung. Dann gibt es einen Cut. Solange ich nicht weiter schreibe, so lange sitzt sie in diesem dunklen, kalten Raum in ihrem viel zu dünnen, kleinen Kleidchen, auf engstem Raum mit ihrer Oma, muss mal Pipi und friert. Tage- und wochenlang nach meiner Zeitrechnung. Auweia, Zeit, sie da wieder rauszuholen …

Schaffst du dir regelmäßig Offline-Phasen?

Ja, und zwar ganz bewusst, in denen Outlook schweigt, die Facebook-Timeline keine Aktualisierungen anzeigt und mein Telefon zwar fröhlich Anrufe entgegen nimmt, ich sie jedoch nicht höre, weil es lautlos gestellt ist. Die Versuchung, ständig hier zu reagieren, dort zu kucken und da zu klicken, verschwindet ganz schnell. Ich vertiefe mich in meine Story, vergesse Zeit und Raum und freue mich über jeden lustigen Dialog und jeden noch so kleinen Mini-Scherz wie eine Königin. Dann nimmt die Entführung meiner Heldin ein gutes Ende. Soviel sei verraten, meine Heldin lächelt debil und ich lächele ebenfalls etwas debil. Na ja. Dann tauche ich irgendwann wieder auf, stelle fest, dass ich einen Bärenhunger habe, weil ich vor lauter Schreiben vergaß, zu essen. Dann wird schnell etwas in der Küche zurechtgezaubert und während ich wenig später esse, checke ich online, was sich im Social Web getan hat.

Du bist mit „Miss Januar“ bei derneuebuchpreis.de dabei. – Was versprichst du dir davon über einen Sieg hinaus?

Ich würde die Frage eher anders stellen: Was verspreche ich mir noch vor dem Sieg? Und das ist Aufmerksamkeit. Meine Teilnahme hat geradezu olympische Züge: Dabei sein ist alles. Und dass ich mich seit dem Start der Votingphase in den Top 50 halte, finde ich schon mal supertoll. Noch besser wäre natürlich die Top 5 zu stürmen. Ob ich mit meiner Feel-Good-Literatur jedoch tatsächlich aufs Goldtreppchen steige, wird sich zeigen. Sollte ich jedenfalls gewinnen, dann winken mir lediglich Ruhm und Ehre. Das Preisgeld würde ich eins zu eins in den Spendentopf für Save the Children tun. Schließlich hätte ich den Sieg meiner sympathisch-netten Romanheldin zu verdanken und die wäre andernfalls zu recht ziemlich sauer auf mich.

Ohne Fangemeinde geht in der Abstimmungsphase bei derneuebuchpreis.de nichts. Welche Wege nutzt du, um dir die Unterstützung deiner Fans und Leser zu sichern?

Gute Frage … Offensichtlich tue ich noch nicht genug, denn die Spitze des Rankings habe ich noch lange nicht erobert. Momentan rühre ich vor allem auf Facebook die Werbetrommel. Ähnlich verhält es sich mit Xing. Und ansonsten verschicke ich Mailings an Freunde und Bekannte, die mir weiterhelfen könnten, sprich, die einen Facebook-Account zur Abstimmung haben. Je persönlicher, desto besser. Auch nicht ungenutzt lasse ich meine Mail-Signatur. Wir verschicken jeden Tag so oft Nachrichten, da wäre es doch schade, die wichtigste Info unausgesprochen zu lassen. Mal schauen, wie weit ich damit komme. Erschwerend ist, dass mich manche mit ihrer Stimme zwar unterstützen wollen, aber auf die Schnelle die falsche Schaltfläche zum Voten gedrückt haben. Der „Abstimmen“-Button braucht leider sehr lange, um sich zu laden und es reicht nicht, auf „gefällt mir“ zu klicken. Aber vielleicht wird am Ende alles gut. Die Votingphase läuft ja noch etwa vier Wochen und es wäre zu schön, wenn beim Neuen Buchpreis ein Nur-E-Book vorne mitspielt.

Wie regelst du Fragen der Erfolgskontrolle? Welche Tools nutzt du?

Die Online-Welt macht es einem traumhaft einfach, Zahlen zu horten. Ich beobachte mein Amazon-Ranking und steigende Besucherzahlen auf meiner Website. Dass ich nicht mehr Miss Noname bin, sagt mir Google über Alerts regelmäßig. Und natürlich gibt es Facebook und twitter, deren steigende Fan- und Follower-Zahlen mich ebenfalls erfreuen. Mein Autorendasein wird transparent, messbar und vergleichbar. Und ich selbst kann auf Ausreißer nach oben und unten, also die Tops und Flops, reagieren und aus ihnen lernen.

Was ist schon Erfolg …

Eben. Zahlen als solche bedeuten mir recht wenig. Erfolg ist mehr als eine konstant hohe Klickrate. Wirklich gut fühlt sich tatsächlich nur das Feedback der Leser an, das mich regelmäßig gänzlich unvorbereitet erwischt. Leute fragen: „Wann kommt die Fortsetzung?“ Jemand gesteht plötzlich: „Ich bekomme Herzklopfen, wenn ich die Stellen mit Mr. Right und Lizzy lese.“ Oder der eine und andere freut sich bereits auf die Verfilmung. Und das ist schön zu hören, denn darauf freue ich mich auch! In solchen Momenten muss ich immer lächeln. Dann denke ich mir: Genau dafür hast du es gemacht, um Menschen beim Lesen eine schöne Zeit zu bereiten. Also: Machweiter so!

Was sollte man als Autorin im Social Web unterlassen? Wo verortest du Risiken?

Ist jetzt schon Zeit für das berühmte letzte Wort? Dazu fällt mir nur das ein: Verrate vieles, aber um Gottes Willen nicht alles! Weder über dich, noch deine Arbeit, noch deine Ideen. Wo bleibt denn sonst die Überraschung?

Mir hast du allerdings sehr viel Interessantes verraten. Danke, Nicole, für das tolle Gespräch und Glück auf beim neuen Buchpreis!

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Wer mehr über Nicole Sowade erfahren möchte, findet die Autorin hier im Netz:

www.nicolesowade.de

www.facebook.com/missjanuar

https://www.facebook.com/pages/Nicole-Sowade/376194652407771

http://twitter.com/mizz_energy

https://plus.google.com/105252781185163217785

http://www.amazon.de/Nicole-Sowade/e/B007FT489I

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Vorschläge, wer in der losen Interview-Reihe “Steglitz fragt … bei Autoren nach” auch zu Wort kommen könnte, nehme ich gerne entgegen. Mich interessiert: Wie gehen Autoren mit den Entwicklungen infolge der Digitalisierung um? Welche neuen Wege nutzen sie, wo sehen sie Chancen und Risiken?

Demnächst steht hier Jan-Uwe Fitz Rede und Antwort, der im Netz bestens als Taubenvergrämer bekannt ist.

3 Kommentare zu “Steglitz fragt bei Nicole Sowade nach (Teil 2)

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