Der Wagenbach Verlag feiert dieses Jahr sein 50. Jubiläum. Zu diesem besonderen Anlass haben wir mal in unseren Bücherregalen gestöbert und unsere liebsten Bücher aus dem Verlag fotografisch in Szene gesetzt. Nach dem Bericht der Klappentexterin über die Ausstellung in der Staatsbibliothek Berlin nun also unsere Wagenbach-Lieblinge. Und wer immer noch nicht genug bekommen kann, darf sich demnächst noch über ein drittes Special rund um den traditionsreichen Verlag freuen.
Klappentexterin:
Aus diesem Buch steigt so viel Esprit und Frauenpower, dass ich fliegen könnte. Solange es Frauen gibt, wie sollte da etwas vor die Hunde gehen? von Djuna Barnes war mein erstes Wagenbach-Buch, das ich gelesen habe und das ich immer wieder gern aufschlage. Es zählt zu meinen Lieblingen und musste daher in unsere schöne Fotoaktion mit hinein. Dieses Buch enthält acht Portraits von selbstbestbewussten und unabhängigen Frauen, die Djuna Barnes Anfang des vergangenen Jahrhunderts für den New Yorker und den Pariser geschrieben hat. Ich schätze die klugen und charmanten Antworten der Interviewten genauso wie Djuna Barnes ganz persönlichen Blick und feinen, erfrischenden Schreibstil. Eine wahrhaft entzückende Lektüre, die sich übrigens auch ideal zum Verschenken eignet.
Djuna Barnes: Solange es Frauen gibt, wie sollte da etwas vor die Hunde gehen? Aus dem Amerikanischen von Alexandra Busch und Karin Kersten. Wagenbach Verlag 2010, 96 Seiten, 13,90 €.
Sophie:
Julia Decks Debütroman Viviane Élisabeth Fauville ist ein faszinierendes Verwirrspiel auf dem schmalen Grat zwischen Normalität und Wahnsinn. Eine Frau ist überzeugt, ihren Psychoanalytiker erstochen zu haben. Im Traum? In der Realität? Viviane Élisabeth Fauville ist Krimi, Charakterstudie und Horrortrip in einem. Dieses schmale Büchlein ist eine echte Perle, die ein breites Publikum verdient.
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Julia Deck: Viviane Élisabeth Fauville. Aus dem Französischen von Anne Weber. Wagenbach Verlag 2013, 144 Seiten, 16,90 €. Auch als eBook für 11,99 € bei ocelot.de erhältlich.
Mariki:
Seit zehn Jahren ist der Krieg vorbei, und seit zehn Jahren wartet Norma auf ihren Mann Rey, der nicht aus dem Dschungel heimgekehrt ist. Sie moderiert eine Radiosendung, in der sie den Verschwundenen eine Stimme gibt. Da taucht der kleine Victor auf – mit einer Liste, auf der auch Reys Name steht …
Lost City Radio von Daniel Alarcón ist ein unvergleichlich schönes Buch über Schmerz und Gewalt, über das Sehnen nach einem geliebten Menschen und über die Geheimnisse, die jeder in sich verbirgt.
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Daniel Alarcón: Lost City Radio. Aus dem Amerikanischen von Friederike Meltendorf. Wagenbach Verlag 2008, 320 Seiten, 22,90 €.
caterina:
Milena Michiko Flašar, eine junge Österreicherin mit japanischen Wurzeln, widmet sich in ihrem Debütroman Ich nannte ihn Krawatte dem Phänomen der Hikikomori, Menschen, die sich aus der Gesellschaft zurückziehen, nicht mehr teilhaben am öffentlichen Leben. Es ist die Geschichte zweier aus dem Takt der Welt Gefallener – erzählt mit einer Sprache, die ebenso fragil ist wie die Figuren, zart, poetisch, fast elegisch. Eine wundervolle, erwärmende Lektüre!
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Milena Michiko Flašar: Ich nannte ihn Krawatte. Wagenbach Verlag 2011, 144 Seiten, 16,90 €. Auch als eBook für 11,99 € bei ocelot.de erhältlich.
Bücherliebhaberin:
Als das Special auf We read Indie geplant wurde, musste ich als Bücherliebhaberin (!) mit Schrecken feststellen, dass ich noch nichts vom legendären Wagenbach Verlag gelesen hatte. Wahrscheinlich geht es vielen anderen Literaturbegeisterten ähnlich wie mir. Von daher sehe ich diesen Mangel als Chance und habe mich bei meinen Bloggerkolleginnen gleich mal umgeschaut und viele literarische Schätze entdeckt. Bei meinem Buchhändler des Vertrauens fand ich noch eine ältere Ausgabe, die leider so nicht mehr lieferbar ist, aber trotzdem zeigt, was für wunderbare Perlen der Verlag im Programm hatte und hat: Nina Berberovas Astaschew in Paris. Eine bekannte, russische Schriftstellerin schreibt über das Paris der 30er Jahre, über die Liebe und das Leben. Die perfekte Mischung für das glasperlenspiel13!
Nina Berberova: Astaschew in Paris. Aus dem Russischen von Anna Kamp. Wagenbach Verlag 2006, 95 Seiten.
Für alle Kunstliebhaber und Renaissance-Experten unverzichtbar: EDITION GIORGIO VASARI. Auch dafür gebührt Wagenbach ewiger Dank. lg_Jochen
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Tolle Idee zu einem tollen Verlag!
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‚Lost City Radio‘ ist auch eines meiner liebsten aus dem Hause Wagerbach. Zusammen mit ‚Iman‘ von Ryad Assani-Razaki und ‚Accabadora‘ von Michela Murgia!
Toller Verlag!
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Wou, was für ein toller Beitrag! Die Idee, Euch mit in die Cover einzubeziehen, ist Euch phantastisch gelungen. Djuna Barnes will ich auch bald lesen. Hab nur Gutes gehört. Erst dachte ich, die Autorin höchstpersönlich ist zu Besuch gekommen ;-)
Dann hat es KLICK gemacht. Kaum zu erkennen, wunderschön! Natürlich ist es nicht Djuna Barnes.
Meine Wagenbach-Lieblingsbücher sind „Accabadora“ und „Die souveräne Leserin“.
Viele Grüße von masuko
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