23. Juli 2010, Gib Gas, Seraphe, lass uns über den Regenbogen fahren, 5.55 Uhr

Kaffee, Zigarette.
Meine beiden Damen schlafen noch, Sternchen und Seraphe, sie krümmen sich in ihren Träumen, die vielleicht von Alice erzählen, ja, der Alice, die aus dem Wunderland, sahen wir uns gestern doch den Film von Tim Burton an. Gut gemacht, eben ein „typischer“ Burton-Film, der seine Bilderwelten aus vielen Ecken kramt. Ein expressionistischer Filmemacher, mit einem düster eingefärbten Blick auf Märchen.

Aber der Reihe nach.

Seraphe holte Sternchen aus dem dunklen Hinterland, dann luden sie mich ein, Geschrei, Wiedersehensfreude, Jauchzen; Sternchen und ich herzten uns nach alter Herzensart, ja, das wunderbare Sternchen fehlte mir doch sehr. Und los ging es.

Gib Gas, Seraphe, lass uns über den Regenbogen fahren, und wenn das nicht klappt, dann wenigstens in die Stadt.

Die Stimmung war ausgelassen, mehr als ausgelassen, Seraphe gefiel es, sie merkte aber auch hin und wieder an: „Du blamierst uns.“ Warum? Nur weil Sternchen und ich wild Leute grüßten? Weil wir im Kopfstand durch die Stadt liefen, mit Hunden in Hündisch sprachen? Sicherlich nicht. Zugegeben, wir waren ein wenig übermütig und laut, aber das will ich einfach mal auf die große Freude schieben, die Sternchens Rückkehr in mir auslöste. Die Magie, die von Sternen ausgeht, wirkte, wir lachten alle viel, wir lachten uns die Tränen aus den Augen, bis der Asphalt um uns herum wie in einem Ed-Wood-Film dampfte.
Wir aßen beim Italiener, dort war zum Glück nicht viel los, so konnten wir weiter unsere Späße treiben. Wir spielten mit dem Essen, verwirrten ankommende Gäste.
Kurzum, es war ein herrlicher und beglückender Nachmittag.

Ansonsten gibt es nicht viel zu berichten, na, eigentlich schon, aber ich habe weder Lust noch Muse (die schläft nämlich noch immer, selig knurrend wie eine junge Hündin, die vom Knochenhimmel träumt) an diesem Morgen alles auszubreiten, vielleicht setze ich mich am Nachmittag noch einmal an das Tagebuch, vielleicht aber auch nicht, was sehr wahrscheinlich ist, weil ich gerade an einer längeren Erzählung feile.

Ich werde noch einen Kaffee trinken, eine Zigarette rauchen und dann …

Advertisements
Dieser Beitrag wurde unter Pathologie abgelegt und mit , , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.