15. November 2010, Unlust, 6.00 Uhr

Kaffee, Zigarette, las gerade, Charlotte Roche würde mit dem Bundespräsidenten ins Bett steigen, wenn er sich politisch in ihre Dienste stellt, das nenne ich mal eine gelungene PR-Aktion, vorbei sind die Zeiten der RAF, heute wird die politische Elite in Grund und Boden gefickt, wenn sie denn nur wollte, die macht aus dem Land keine Schenkelklatschnummer, die kann nämlich nichts aus dem Land machen, was es nicht schon längst war, früher eine Wagneroper, dann ein SchreiSchlachthaus, jetzt also eine Operette, das Land der Henker und Leiber, da fällt mir ein, was macht eigentlich Helene Hegemann, der nächste Roman wird bestimmt spannend für jeden Blogger, bin ich drin, bin ich nicht drin, dann die Enttäuschung, wenn man feststellt, bei mir hat sie nicht abgeschrieben, Mensch, da kleistert man seit Jahren das Internet mit seinen Gedanken zu, dann kommt sie nicht mal vorbei, um sich wenigstens ein Komma zu klauen, undankbare Welt, eben Deutschland, Teutschland, Täuscherland, rasch den letzten Schluck Kaffee, Sie entschuldigen mich, ich hol mir Nachschub, will auch noch eine Zigarette rauchen, bin gleich wieder da …

… so, das war es, mussten Sie lange warten, nö, oder?, also weiter im Irrsinnsprogramm des Morgens, ich müsste ja auch mal erzählen, was ich so erlebte, auch, was ansteht, Herbst steht an, also die Lesung mit ihm am Donnerstag, nix gegen den Herbst, aber momentan habe ich da gar keine Nullkommanullnixdalust drauf, dafür war gestern die Familie da, nicht meine, denn da ist kaum noch jemand übrig, aber die Seraphefamilie, die habe ich mir einverleibt, mit denen kann man wenigstens lachen, also isses auch meine Familie, das schreib ich hier so alles hin, merke, ich habe gar keine Lust auf den heutigen Eintrag, also lasse ich ihn hier auch einfach enden, muss man den jeden Tag was schreiben, bist doch ein Autor, schon, schon, will aber heute nicht, dann lass es halt, eben.

Advertisements
Dieser Beitrag wurde unter Pathologie abgelegt und mit , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

2 Antworten zu 15. November 2010, Unlust, 6.00 Uhr

  1. Melusine Barby schreibt:

    Kopf hoch! November-Blues? Mir geht´s auch schlimm: Muss bis Mittwoch „Hausaufgaben“ zur Fortbildung „Junge Männer in kritischen Lebenslagen“ machen. „Beschreiben Sie eine von Ihnen beobachtete Inszenierung von Überlegenheit bei einem jungen Mann. Stellen Sie Ihre Beobachtungen in geeigneter Form dar“. Wärest du nicht auf Soma gewesen, hätte ich dich nehmen können, wie du unbedingt beim SkipBo gewinnen willst. Aber so…war da nix mit „Inszenierung von Überlegenheit“.

  2. guidorohm schreibt:

    Der Blues ist das, der TOTALE Blues, es regnet mir bereits bis in meinen Kopf, darin sich nichts regt, außer eben der Lust auf nix. Ist eben manchmal so. Das ist die Inszenierung der Unterlegenheit.

Kommentare sind geschlossen.