Katie Melua: I cried for you
Katie Melua: I cried for you. From “Piece by piece” 2006
Ich weinte um dich
Der Himmel weinte um dich
Und als du gingst
Wurde ich zur hoffnungslosen Wanderin
Ich weinte um dich
Der Himmel weinte um dich
Und als du gingst
Wurde ich zur hoffnungslosen Wanderin
Die jetzt so krampfhaft inszenierte „Spielerei“ mit der Identität ist nur eine weitere Variante des altbekannten Speichelleckens. Eine verselbstständigte Spielart des Arschkriechens. Vor wem wissen die selber nicht.
Ich kann Ihren Kommentar nicht so richtig einordnen, aber er äußert eine gewisse Wut über nicht klare Identitäten. Es ist richtig, dass mir dieses Video auch unter dem Aspekt des Gender-Wechsels von Autoren einfiel, der Hintergrund aber ist ein völlig anderer. Mir gefiel dieses Video bereits 2006 und da hatte ich noch nicht einmal einen Blog. Über Literatur im Internet zu schreiben lag mir damals auch absolut nicht im Sinn, ich lief jeden Tag noch als Berufstätiger durch die Gänge einer großen, wissenschaftlichen Bibliothek.
Der traurig-melancholische Song hat einen christlich-religiösen Hintergrund. Der angesprochene Mann ist nämlich kein anderer als Jesus, deshalb auch diese bärtige Vorstellung. Es geht um die Figur Maria Magdalena, sei sie nun Frau, Geliebte, manchmal auch als Hure diffamiert worden. Sie klagt in dem Lied über den Verlust des Geliebten, über ihre Liebe, die von allen anderen nicht verstanden und akzeptiert wurde. Ihre Umwelt hat den besonderen Wert auch seines Todes nicht erkannt, der sie nun zur „ruhelosen Wanderin“ werden lässt, die aber dennoch für das Besondere Ihrer Liebe zu diesem besonderen Menschen und letzlich um ihren Glauben kämpft. Dass Schönheit auch etwas Leises sein kann, nur ein gehauchtes Wort, hat sie durch ihn erkannt.
Danke für die Erläuterung. Das ist nachvollziehbar. Ich meinte natürlich nur dieses platte Identitätsgemauschel von Leuten, die meinen, teas von Epistemologie begriffen zu haben. Aber die Epistemologie ist natürlich ungleich viel schwieriger als sie es für moeglich halten. Siehe Joseph Koenig.
Ich bin in der Erkenntnistheorie und der Philosophie wenig bewandert, um bei meinem Übersetzungsbegriff „Wandern“ für „drifter“ zu bleiben. Außer einigen Semestern Germanistik und Anglistik habe ich auch keinerlei akdemischen Abschluß und somit auch nicht Philosophie studiert. Ein wenig wissenschaftliches Bibliothekswesen auf eher mittlerer Ebene, die Liebe zu Büchern und der Literatur im allgemeinen und etwas EDV müssen also reichen. Ich mag es nicht, wenn man den Eindruck zu erwecken versucht, in den Weihen höherer akademisch-geisteswissenschaftlicher Ebenen zu schweben, ohne wirklich dort anwesend zu sein. Ich glaube ich mag die Hybris des Menschen in keiner Ausformung, ob sie nun platt wie das Brusttrommeln eines Affen daherkommt oder dosiert cachiert mit den Namen von irgendwelchen Koryphäen als Fußnote. Auch wenn das etwas absurd und obsolet klingen mag, man sollte auch im virtuellen Dialog wenigstens den Versuch machen, ein wenig ehrlich zu sein. Ganz ist man das ohnehin nie, denn wir wollen so ziemlich alle bei anderen eine günstige Wirkung erzielen.
Was also den Joseph Koenig angeht, so kann ich nur spekulieren, dass es sich dabei um den Philosophen Josef König handelt, der sich auch mit Sprachphilosophie laut Wikipedia beschäftigte.
Wenn ich mir eine Literaturtheorie aussuchen müsste, obwohl ich bei den Kategorisierungen von Theorien generell skeptisch bin, dann wäre es was die Literaturwissenschaft anginge, auf keinen Fall eine Art poststrukturalistischer Ansatz, der den Text als solches wie ein solitäres Kunstwerk ohne jedwede „Umgebung“ behandeln möchte. Das kommt mir so vor, als würde man den ehemaligen Geniekult jetzt auf ein „totes“ Objekt wie einen Text übertragen wollen. Das Kunstwerk als Apotheose an sich. Eine gewisse Sympathie fände sich bei mir für die Ansätze des „New Historicism„, der das Kunstwerk in seinen gesamtkulturellen Zusammenhang zurückholen will. Aber ich habe es nicht so mit „ismen“, ich denke lieber selbst.
Der Buecherblogger