Neunter Tag vor den Kalenden. Vinalia [Fest des Jungweins („vino novello“), vom Flamen dialis, dem Priester des Jupiter, – appunto – Jupiter zu Ehren zelebriert]. Dies nefastus publicus. In der Frühnacht („prima nocte“) erscheint die Leier. Schlechtes Wetter (Columella).
Das Leben sei eine Nacht. Eine Nacht sei das Leben. Ich weiß nicht mehr, wie herum. Der Unterschied liegt in der Emphase. Da eine Emphase niemals ein Leben lang dauert, aber es dennoch bedeuten kann, gilt wohl beides. Sofern die Nacht ein Wachen ist. Schlafen ist sich selbst. Schlafen ist Schlaf. Auf Lesewegen in den Briefen an Milena hat sich’s mir an die Schuhe geheftet. Nicht schon wie ein Stück Hundescheiße, die einen in Berlin besonders gern an ein Gefühl für Weiches und Nachgiebiges gemahnt und den Neuankömmling auf einem Bein hüpfen läßt, während die Schuhsohle des anderen Fußes nach oben gedreht wird, worauf dann die Kante des Bordsteins benutzt wird, um sich vom Gröbsten zu befreien, nein eher als ein Stück weichen, nachgiebigen Lehmbodens, der die Sohle dick und schwer macht und daran erinnert, wie sehr doch die Verwachsenheit mit dem Boden die Schritte behindert und ihnen kein leichtes Fortlaufen mehr gestattet. In diesem Fall hält man den Fuß am besten unter einen Wasserhahn, sofern man Gummistiefel trägt. Barfuß kann ich mir das schlechter vorstellen. Schuhe zöge man ganz einfach aus. Kafka selbst nennt nur eine der beiden Möglichkeiten. Mag’s aber nicht nachschlagen. Weil ich ja nicht wirklich von Kafka reden will. Wobei ich mich frage, warum ich’s nicht als etwas vom Lesewege Aufgelesenes mitnehme, sondern es mir an die Füße hefte? Vielleicht, weil ich heute dachte, es sei eben doch keine neue Liebe möglich. Weil die alte noch da ist. Denn es rief Kassandra an aus Norditalien. Um den neuesten O.-Tratsch weiterzugeben. O. habe mich bei einem Besuch einer ihrer Freundinnen bei Facebook gesehen, in das T. mich vor ein paar Monaten mal hineingezogen hatte, als sie Tamtam machte für die Vorstellung ihrer Übersetzung aus dem Katalanischen bei Feltrinelli in Rom, wo dann auch der Autor war und ich, was ich auch andeutete bei Facebook, daß ich wohl mal einen Sprung machen würde, was sie gelesen. Sie habe sich darüber fürchterlich aufgeregt. Denn T. ist da ja nun dabei in der Liste der – wie’s heißt – Freunde. Und auf T. hatte sich schon immer ihre Eifersucht gerichtet. Und diese Aufregung darüber ist doch immer noch Eifersucht, wenn ich’s recht verstehe. Also hassen sich da zwei Leute, weil sie sich anders nicht lieben können. So? Und gehen sich aus dem Weg. Das Leben sei eine Nacht. Eine Nacht sei das Leben. Draußen zieht ein Gewitter auf, die Lärchen biegen sich im stürmischen Wind. Apokalypse ist, wo Bild zu Bild paßt. Heute aber doch zu den Neffen gefahren und die Post abgeholt. Saßen ein jeder vor seinem Bildschirm. Denn die Mutter war nicht da. Insofern waren sie auch kaum ansprechbar, weil zu konzentriert auf ihre jeweiligen Spiele. Bei der Immobilienagentur gewesen, wegen der Verlängerung des Mietvertrags. „Come si trova a Fornole?“ – Da wußte ich nichts zu antworten. Fornole bedeutet mir nichts. „Mi trovo bene nell’appartamento.“ Ein Blitz. Jetzt. Der Soratte auf einmal nicht mehr da. Dieser Blick, das ist meine Wohnung.
Meta
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