Prid. Kal. Aug. Anno 2762 a.u.c.

Tag vor den Kalenden. Dies comitialis.
Die schon frühe Zigarettenknappheit. Aber fürs Meer braucht’s ein zusätzliches Argument. Oder schlichte Bewußtlosigkeit. Oder das Wissen, dann S. dort liegen zu sehen. Fuhr drum die Autoversicherung bezahlen. Abermals in die Oberstadt, diesmal zu Fuß, um nochmal nachzuschauen, ob die Katze nicht in der Wohnung geblieben ist, die sich gestern nicht hat blicken lassen. Am Treppenaufgang die Futterschale war leer. Dennoch die Wohnungstür aufgeschlossen. Da kam sie mir dann entgegen, die schwarze Katze. Also doch. Roch intensiv am Schlafkorb, an der Futterschale. Ein fremder Eindringling. Wie meine Ex mich oft beschnupperte. Der Grad der Verwahrlosung der Verwahrlosung der Verwahrlosung. Meine überbetonte Krawatte am letzten gemeinsamen Silvesterabend. Wozu sie mir sogar Komplimente machte! Aseptisch und clean. Im Grunde sind auch die Pornofotos so. Man liebt dann tatsächlich nur seinen eigenen Geruch. Und manchmal sieht man ihn von weitem bei der anderen. Das muß an der Dorfvergangenheit liegen. An den Feldarbeiten beim Onkel, als die Frauen auf Knien die Kartoffelreihen entlangrutschten. Besser, ich fahre am Nachmittag nach Terni, bevor ich angeödet den PC ausgestellt. Endlich war nämlich das Ok für die eine Rechnung eingetroffen. Hatte eigentlich nur darauf gewartet. Um aus der Wohnung zu kommen. Vorwand: Strandsandalen kaufen. In einem der beiden Einkaufszentren. Großhausphantasien (Schmidt irgendwo (mich natürlich wiedererkannt als Kaufhauswiedergänger: Hertie Wolfsburg (gibt’s nicht mehr), Karstadt Hermannplatz. „G.L.eich um die Ecke.“ Der U-Bahn. Ach so, ’tschuldigung… Ich war bei Großhausphantasien! Und bewußt wahrgenommen, daß Großkörper – also Dicke – immer irgendwas kauen. Die Hand zum Mund im Hinterhalt. Und einen dann auch noch aus kleinen Augen unschuldig anschauen. Auch der Umstand, daß Väter und Söhne unbeholfen miteinander umgehen, weil sie sich dauernd mißverstehen und darum vor einem den Weg versperren, weil sie plötzlich stehen bleiben, sich verständigen, dann die Meinung ändern, und einem wieder den Weg kreuzen, so daß man wieder stehen bleiben muß, weil der Sohn nicht weiß, wo er nun eigentlich hin soll. Große Verwirrung! Mir geht’s im Moment gar nicht wie dem Soratte, der da stille steht im sommerlichen Dunst.