Schnee, der erste, fiel: weiße flusenkleine
Flocken setzten sich aufs Opus hundertzehn und
schmolzen, da es so von Innen warm war, und sie noch
waren zu wenige, auch wenn für einen halben Tag sie,
heuschreckne Gottesplage, in den November sich wirbelnd
stürzten; man sah nicht den Fluß mehr, nicht mehr gegenüber
Ufer und Häuser, und die gesamte Scheibenfront schaltete
vor meinen Blicken, ein riesiges Fernsehgerät meiner Kindheit,
das die Verbindung verlor, sich ab: sichtbar gemachtes
weißes Rauschen die Röhre, dann kommt der tinnitune
Testton und quält dich. Tags drauf der Thüringer Wald
spielte schon Weihnacht; (ich sah’s aus dem Zug, und suchenden Blickes
stapfte ich rein; sehr schnell ward es dunkel, und ich irrte,
bis ich ein Leuchten fand, das mich lockte und führte; unter
Tannen, dichten, gab’s ins Wurzelwerk eine Tür, die
nahm ich, es zog mich, Stimmchen, nervöses, spottendes Gewirbel,
Händchen, die fassen, Lippen, die küssen, helle Bisse,
unzüchtig züchtig, lüstern; Erde, dachte ich, Erde,
doch ich kam nicht, denn Schnee rutschte, eine ganze Verwehung,
bis zum schlürfenden Mund der Gebärmutter nach, und er schloß sich.
Es erstarben die Stimmen, verrauschten; so erschlafft’ ich
fröstelnd) und hebe die Lider, sehe den neuen Tag an;
diesig liegt er auf der Terrasse, vapomisierter
Nebel, in den der Samhain sich zerstoben, in den der Schnee selbst
fortgesprüht, und ockergrützig zieht’s die grüne
Regnitz weiter nach links hintern Schloßbau; aufgequollen
schier das Gelb seines Sandsteins und dunkel vor kriechender klammer
Nässe, die mir die Oberschenkel erkältet. Doch Arrau
spielt noch immer die Fuga; sie trägt mich nun aus dem Tagtraum
in die Musik, Geliebte, zurück. Und trägt mich weiter,
uns, mein Junge, alle. Heilsam füllt sie es an, das
Zimmer: wär’s nicht so kalt! nicht schneidend, das hätte Klarheit,
sondern feuchtsteif, ohne Willen und pulslos; schlaffsteif;
impotent ist das Jahr nun, modrig ertrinkt es gleich Pflanzen,
deren Wurzeln in Terracotta ohne Abflußloch schimmeln.
Meta
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