Jede Aussage, auch die in dem Tagebuch, ist in Bezug auf andere Aussagen und Sachverhalte zu lesen. Es geht darum, feste Positionen aufzulösen, bzw. sie gar nicht erst entstehen zu lassen. Eine feste, ja bisweilen rigide Position h i e r trifft auf feste, oft ebenso rigide Positionen von außerhalb. Wahrheit, ihrer Natur nach kurzfristig, wird sich nur im Wechselspiel dazwischen ergeben. Allenfalls. Dementsprechend sind die Aussagen Der Dschungel – ob nun ästhetische, moralische, politische – ebenso flirrend, wie es ihre Poetologie ist. Eine Gesellschaft, die das Primat des Körpers gegenüber dem Geist ideologisierte, hätte mit einem ebensolchen Widerstand Der Dschungel zu rechnen wie nun, da das Primat des Geistes gegenüber dem Körper gesellschaftlich vertreten wird. Das in Den Dschungeln bislang waltende poetische Fundament erotischer, wenn nicht sogar sexueller Gegenwart ist ein direkter Reflex und ist eine Antwort auf die abendländische Bewegung von Vergeistigung und Sublimation; wo aber einer das sagen wir Spirituelle angriffe und Macht auf seiner Seite hätte, sprängen (und springen) Die Dschungel dem ebenfalls bei und gäben und geben sich ihrerseits esoterisch tief bekehrt. Dies ist eine politische Haltung, die bis tief in den Roman hineinreicht.
In diesem flirrenden Sinn sind, schon als H i n w e i s, >>>> die Paralipomena gestaltet, die Bonmots wie zugespitzter Aphorismus oder bloße Skizze von Überlegungen sind: Nicht selten widersprechen sie einander. Sie tragen im Kleinen miteinander aus, was das Verhältnis Der Dschungel zum gesellschaftlichen Konsens im Großen oder, in nicht so großem Rahmen, zu Übereinkünften von Gruppen (communities) kennzeichnet.
Ein besonderes Augenmerk gilt dabei dem T a b u. Es ist sogar an sich der Gegner Der Dschungel, weil es verlangt, daß über etwas Bestimmtes zumindest nicht mehr öffentlich nachgedacht werden darf. Darauf wird hier mit aller Schärfe reagiert, und zwar egal, um welchen Gegenstand es sich handelt: ob das Tabu dem Kindesmißbrauch gilt, sexuellen Übergriffen, den gender-Verhältnissen, dem Antisemitismus und FundamentalIslam, dem Christentum, Buddhismus oder ob einzelne Minderheiten gemeint sind. Immer wird Die Dschungel gegen das Verbot f r a g e n, und zwar öffentlich, was und warum es gemeint sei. Das Tabu hingegen, indem es Denkverbote ausspricht, zementiert sich über seinen eigentlichen Anlaß hinaus und wird schließlich reine internalisierte Macht. Genau dagegen steht die gesetzlose Denkfreiheit, die von Der Dschungel eingefordert wird: Kampf statt Konsens.
Meta
VERLAGE
NEU ERSCHIENEN
LESUNGEN & AUFTRITTE
Sämtliche Auftritte coronahalber abgesagt. Aus demselben Grund können auch zeitlich ferne momentan nicht geplant, geschweige vereinbart werden.
NETZ & RUNDFUNK
Unter dem Schleier
Gutenbergs Welt, 2. Januar 2021
>>>> Podcast***
DER GANZE HYPERION
Gelesen zu Hölderlins 250. Geburtstag am 20. März 2020 für >>>> dort.
>>>> Tonfile (Rezitation ANH)***
WDR3, Büchermarkt, >>>> Podcast
ANH über Dorothea Dieckmann, KirschenzeitNeueste Kommentare
- Mahgonga bei Rückwerdenssmiley (Entwurf)
- Alban Nikolai Herbst bei
In den Zeiten Covid-19s
Alban Nikolai Herbst spricht
Ein Gedicht für jeden Tag
Erste Serie, dritter Tag:
Dem nahsten Orient
|| „Deinem Nacken“ || - Bruno Lampe bei
In den Zeiten Covid-19s
Alban Nikolai Herbst spricht
Ein Gedicht für jeden Tag
Erste Serie, dritter Tag:
Dem nahsten Orient
|| „Deinem Nacken“ || - Alban Nikolai Herbst bei
In den Zeiten Covid-19s
Alban Nikolai Herbst spricht
Ein Gedicht für jeden Tag
Erste Serie, zweiter Tag:
Dem nahsten Orient
|| „da hobst Du den Arm“ || - Bruno Lampe bei
In den Zeiten Covid-19s
Alban Nikolai Herbst spricht
Ein Gedicht für jeden Tag
Erste Serie, zweiter Tag:
Dem nahsten Orient
|| „da hobst Du den Arm“ || - Phyllis bei Wiederaufnahme des Krafttrainings (Sling)
- Alban Nikolai Herbst bei
In den Zeiten Covid-19s
Alban Nikolai Herbst spricht
Ein Gedicht für jeden Tag
Erste Serie, erster Tag:
Dem nahsten Orient
|| „hab dein“ || - Bruno Lampe bei
In den Zeiten Covid-19s
Alban Nikolai Herbst spricht
Ein Gedicht für jeden Tag
Erste Serie, erster Tag:
Dem nahsten Orient
|| „hab dein“ || - schwarz armatur bei Welch eine schöne alte Sprache in neuem Gewand! (Lederstrumpf II).
- Alban Nikolai Herbst bei Dem Sohn. (Entwurf).
- Werner K. Bliß bei Dem Sohn. (Entwurf).
-
Neueste Beiträge
-
In den Zeiten Covid-19s
Alban Nikolai Herbst spricht
Ein Gedicht für jeden Tag
Erste Serie, vierter Tag:
Dem nahsten Orient
|| „bin gestanden, Frau“ || -
In den Zeiten Covid-19s
Alban Nikolai Herbst spricht
Ein Gedicht für jeden Tag
Erste Serie, dritter Tag:
Dem nahsten Orient
|| „Deinem Nacken“ || -
In den Zeiten Covid-19s
Alban Nikolai Herbst spricht
Ein Gedicht für jeden Tag
Erste Serie, zweiter Tag:
Dem nahsten Orient
|| „da hobst Du den Arm“ || -
In den Zeiten Covid-19s
Alban Nikolai Herbst spricht
Ein Gedicht für jeden Tag
Erste Serie, erster Tag:
Dem nahsten Orient
|| „hab dein“ || - Wiederaufnahme des Krafttrainings (Sling)
- ANHs Traumschiff.
- Rückwerdenssmiley (Entwurf)
- Seirēn | Exposé eines Kammeropernlibrettos
- Dem Sohn. (Entwurf).
- … und welch ein Glück! (Fünfunddreißigstes Coronajournal)
- Welch eine schöne alte Sprache in neuem Gewand! (Lederstrumpf II).
- Paella
-
ANH
„Windows on the World“
Eine Nostalgie
In New York, Manhattan Roman
Aus der Neubearbeitung (Dezember/Januar 2020/21)
-
KAPITEL
- AlltagsMythen
- Altblog
- AltesEuropa
- ANDERSWELT
- ANTI-HERBST
- Arbeitsjournal
- AUFUNDNIEDERGÄNGE
- BambergerElegien
- BEAT
- Brüste-der-Béart
- BUCHMESSEN
- Buchverbot
- CAMP
- ChamberMusic
- Chats
- Collagen
- DATHSÄTZE
- DieKorrumpel
- DieReise
- Dirnfellner
- DISTICHEN
- DSCHUNGELBLÄTTER
- DSCHUNGELBUCH
- DTs
- Elymus repens
- Entwuerfe
- Essays
- evolution
- Filme
- FORTSETZUNGSROMAN
- FrauenundMaenner
- Friedrich
- G U R R E
- Gedichte
- Geschichten
- GIACOMO.JOYCE
- GLAEUBIGER
- Hauptseite
- HOERSTUECKE
- InNewYorkManhattanRoman
- JedenTagGedicht
- Konzerte
- Korrespondenzen
- KREBSTAGEBUCH
- Krieg
- Kulturtheorie
- KULTURTHEORIEderGESCHLECHTER
- KYBERREALISM
- LexikonDerPoetik
- Links
- Litblog-THEORIE
- LOYOLA
- lyrics
- MEERE, Letzte Fassung.
- melville
- MusikDesTagesFuerEB
- MW, Roman
- Nabokov lesen
- Netzfunde
- NOTATE
- Oper
- Paralipomena
- Pasolinimitschrift
- Peter Hacks Nachlaß
- POETIK-DOZENTUR-2007
- POETIKzurMUSIK
- Polemiken
- PRÄGUNGEN
- PROJEKTE
- PruniersRomanDeManhattan
- Reden-Laudationes
- Reisen
- Rezensionen
- Rezitation|Lesung
- Rueckbauten
- SchlechtesteGedichte
- Schule
- SieSindReaktionär
- Sprache
- Tagebuch
- Texte
- Trainingsprotokolle
- Traumprotokolle
- TRAUMSCHIFF
- Travestien
- UEBERSETZUNGEN
- Unkategorisiert
- Unveröffentlicht
- VERANSTALTUNGEN
- Veröffentlichungen
- Videos
- W E R K S T A T T
- Zitate
Stats
VIVAT allen Wargestalltruckprallingern
der Tafelrunde von Schoenweltsbrauslingen
zu Wetzlar!
Und das nicht nur damals, anno 1772.
pf