Beim Aufräumen des Zimmers meines Jungen finde ich zwei von ihm gezeichnete und ausgeschnittene Papierfiguren; auf die eine hat er PAIP, also wohl PAPI geschrieben. Unmittelbar wird klar, wen die andere vorstellt. Und ich entsinne mich, daß der Junge vor ein paar Tagen, als ich am Küchentisch arbeitete, um eine Schere bat, mit der er dann abzog. Es ist nicht der erste künstlerische Akt, den ich an ihm bemerke, aber sicher der deutlichste: Den Schmerz, den diesem Vierjährigen bereits über die Hälfte seines bisherigen Lebens die Trennung seiner Eltern unablässig zufügt, durch die Imagination einer anderen Familienkonstellation sich in einem Gegenbild realisieren zu lassen. So verfährt alle Kunst, wenn es ihr um Seele geht. („Sind wir jetzt vielleicht wieder eine richtige Familie?“ so klar formulierte dieser kleine Junge, als sich die Eltern neulich wiedertrafen.)
Und ich begreife, daß ich in seinem Schmerz – und in genau dieser künstlerischen Bearbeitung – meinen eigenen nicht nur wiederfinde, sondern aktualisiere, den mir die Trennung wiederum meiner Eltern beigebacht hat und der ganz offensichtlich nie verheilte. Letztlich hat aber wohl er mich zur künstlerischen Anstrengung geführt. Sie ist immer auch Notwehr. Hier mag einer der Gründe dafür zu suchen sein, daß meine Texte so oft von Verschmelzungsfantasien durchzogen sind. Was nicht nur sie, sondern auch mein Verhältnis zu Frauen prägt: Trennung auf keinen Fall zu akzeptieren und doch nie restlos dasein können, weil ein unnahbarer Teil immer an die Kunst gebunden ist als an die Imagination der „heilen“, g e h e i l t e n Familie.
Meta
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