Gegen zwei löste ich mich kurzentschlossen vom Schreibtisch. Es war nichts mehr abzuliefern. Aber die Ballhörner setzten mir zu viele Tuten und ebenbildlich Blasen auf die gar nicht mal geometrisch abgebildete Körperfläche, sondern verkörperten sich im Schmerzraum, gumpten, hornbosselten, als wollten sie mir in den jeweiligen verrenkten Verzuckungen klar machen, wie vielleicht John Clarks Schneider es angestellt, “an seinem Leibe jede Verwachsung nachzuspielen und sich in jede einzuschießen” (Jean Paul, Museum – II).
Schon in den letzten beiden Nächten ließen mich diese Borstenzöpfe lange dem ‘in einem Fort’ entsagen und die Hand bzw. die Extremitäten der Finger maulschellig behandeln, auf dass sie keinen Blutacker auf all den Abschellerungen für die lenzliche Spiegelernte ziehen.
Es war eine Stunde vor der Sprechstunde, und ich lief stracks. Ich brauchte eine chemische Formel, zusammengezurrt in die Form einer per os, also durch die Gurgel-Schnute einzunehmenden Flachscheibe, genannt Pharmakon. Aber das Wartezimmer war schon voll.
Der einzige freie Stuhl stand im prallsten Sonnenschein nah der Tür. Die rechte Gesichtshälfte nahm die Form eines Sonnenpolsters ein, aber im unbesonnen vorbewussten Drängen erhaschte ich bald einen unbesonnten Platz, denn stur auch hätt’ ich gern an der Tür festgehalten, die offen stand.
So wie das Lesen in Eggers ‘Harlekinsmäntel & andere Bewandtnisse’ (hieraus die kursiven Wörter) zwar offene Eingangsohren fand, aber auch Ausgangsohren, aus denen sie ziemlich unverdaut wieder herauskamen. Doch fehlte es nicht zuweilen am Inkrement der Anverwandlung, trotz des dunklen Tappens im Geäst des unzuzweit. Es war schlicht das handliche Format, das ihn mich mitnehmen ließ.
“Deutsch.” So der neben mir, nachdem ich in den Schatten geflüchtet, aus der Nachbarschaft, der ins Buch hineingeschielt, sonst fanden wir bisher keine Distanzen zerstörenden Grußherzlichkeiten. Also dennoch Wiedererkennen. Er habe mal in Basel gearbeitet.
Aufgeschnappte Sätze: “Eh sì, siamo a fine marzo.” – “E quanti anni ha tu’ madre?” – “Ma quell’altra ne ha 106!”
Bis ich dann doch endlich fingern durfte an meinem freigemachten schwärigen Schalksnarrengewand: das sei neu, das an den Armen des Armen, und da am hinteren Oberschenkel sei auch was Neues. “Tip.” “This is a ttrinch. This is mistletropes.” (FW 9). Ziemlich geschundenes Dasein zur Zeit. Hier zwei Mal die Unterlippe an die obere Zahnreihe pressen und die Lippen einen U-O-Laut formen lassen. Und Äskulap verschrieb.
Es träumt sich allemal besser, wenn die Nacht keine Ungeheuer losläßt. Oder meinetwegen traumlos tief.
Und noch schnell zur Post, nach der schwarzen Katze der Neffen Ausschau halten, die aber nicht zu sehen gewesen. Denn deren Mutter bemuttert sie, die Neffen, wieder mal eine Woche in Rom. Und Lampe muß Katze füttern. Neffenmütter in Rente sind… das Gegenteil der “prästabilierten Harmonie”, “kraft welcher späterhin alles durch die in den Dingen angelegten Tendenzen hervorgeht”.
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