Ich hätt’ noch länger so stehen mögen in der Tür im letzten Tageslicht (noch nicht entre chien et loup), im Rücken Bachs französische Suiten, im teils blauen, teils bewölkten Himmel flogen Schwalben, ihr Schnäppen, wenn sie niedriger flogen, die eine, hoch oben, die sich von der Finster- zur Federwolke schwang. So eine Ewigkeit. Und gegenüber die scheinbar festgemauerte Wand, standhaft inmitten der Glockenschläge, die dann dazwischen klangen.
Merkwürdige Assoziation jetzt: vor mir auf dem Tisch steht eine Flasche Olivenöl von >>>> Zanchi. Das Etikett zeigt im hellen Feld oben den Namen Zanchi, darüber und darunter sternchenförmiger Zierrat. Ziemlich schlicht. Unten rechts drei Tropfen Öl, olivengrün. Der eine davon schon auf der dunklen unteren Hälfte des Etiketts mit den näheren Angaben zum Öl. Aber als ich es merkte jetzt, waren’s plötzlich Tränen. Ohne daß mir tränenselig zumute wäre. Wahrscheinlich die Klangtropfen, die ich höre. Möglich auch, daß von ferne Harlekinsgesichter auftauchen mit aufgemalten Tränen im Gesicht, was ich aber nie schön gefunden habe. Auf der Flasche ist’s in Ordnung. Denn es spiegelt ja tatsächlich den Vorgang des Kaltauspressens wieder. Hab’s ja selbst gesehen, wie das zerquetschte Olivenfleisch sein Öl so ähnlich von sich gibt zwischen den metallenen Sieben, die aufeinanderpressen. Grasgrün läuft’s hinunter, und riecht fast auch so. Und dafür ist’s noch zu früh.
Ich schaute auch nach der Gottesanbeterin. Aber die war nicht mehr da oder hatte sich meine Art, nach ihr zu schauen, gemerkt und sich geschickt verborgen.
Tagsüber ein plötzlicher Zeitluxus, mit dem umzugehen ich Schwierigkeiten hatte, er versperrte sich der vermeintlichen Leichtigkeit, die man davon erwarten könnte. Stattdessen ein hypochondrischer Anfall: das Gespenst von plötzlichen Oberschenkelfrakturen wegen Knochenbrüchigkeit. Es brauchte die anderthalb Stunden des finalen Teils von Eichendorffs Ezelin von Romano, mich endgültig davon abzubringen und mich in die Tür zu stellen. So bekommen die Öltropfen noch einen anderen Sinn und färben sich rot.
Regieanweisungen in ‘Titus Andronicus’ gegen Ende: (Er durchschneidet ihre Kehlen) […] (Er ersticht Lavinien) […] (Er ersticht Tamora) […] (Ersticht den Titus) […] (Ersticht den Saturninus): so alldieweil auch dort. Und mit einem Schluß so ungefähr wie bei ‘Timon von Athen’: Krieg erzeuge Frieden. (Bei Eichendorff: Trutz der Gewalt! (wie man ihr so trutzt: Syrien (Montaigne: ein Machiavelli in Pantoffeln))).
Es harret meiner nun mein Süppchen, das ich schon vor vier Tagen gekocht und auch schon durch halb Florenz getragen, welcher Stadt ich aber nun adieu gesagt. Sofia war übrigens der Name der Locanda.
Meta
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