Meine Adventkalenderberichterstattung geht weiter, häufen sich zehn Tage vor Weihnachten doch die vorweihnachtlichen Highlights und so gibt es an den Dienstagen vor Weihnachten Maroni oder Bratkartoffeln im Haus der Energie auf der Mariahilferstraße, vor dem Eingang stehen zwei verkleidete Engel oder Christkinder und drücken dir eine Gutscheinkarte in die Hand, die du bei den zwei Maroniöfen drinnen eintauschen kann. So mache ich an den Adventdienstagen zwischen meinen Vor- und Nachmittagsstunden gerne einen kleinen Spaziergang auf die Mariahilferstraße und in der dritten Adventwoche gibt es, wahrscheinlich auch schon seit zehn Jahren oder länger, die von Fritz Widhalm und Ilse Kilic veranstaltete Kleinverlagschau xxx-small. Inzwischen sind die x achtfach angewachsen. Ist diesmal doch der Klever Verlag, den der ehemalige Ritter Lektor Ralph Klever gegründet hat, der beispielsweise Waltraud Haas, Robert Prosser, den Andreas Okopenko und Waltraud Seidlhofer verlegt, dazu gekommen.
Ruth Aspöcks Edition die Donau hinunter fehlt, seit sie in Pension gegangen ist, also besteht die Bücherschau der glorreichen acht aus dem fröhlichen Wohnhzimmer, der edition ch, edition exil, edition farnblüte, edition zzoo, freibord, herbstpresse und Klever Verlag. Das Ganze wird an drei Abenden abgehalten. Ab sieben kann man Bücherkaufen, um acht gibts dann eine Lesung aus dem Verlagsangebot. Weil am Montag das Adventwandern war, habe ich die Lesungen von Christian Katt, Ilse Kilic, Nikolaus Scheibner und August Staudenmayer gelesen von Daniel Kundi versäumt. Am Mittwoch stellt die Edition Exil die Preisträger des Exil Preises 2010 vor.
Zu der Edition Farnblüte, die für mich ebenfalls neu war, ist zu sagen, daß sie offenbar aus denSelene Büchern des am 16. Dezember 2001 aus einem Fenster seiner Wohnung gestürzten Christian Loidls besteht. Christian Katt hat den Stand betreut und es wird am 16. Dezember auch eine Christian Loidl Gedenkveranstaltung geben.
Ich besuche die xxx small Kleinverlagsschau regelmäßig, manchmal gehe ich jeden Abend, manchmal nur einen hin, je nach dem wie es mit dem Konkurrenzangebot steht. Diesmal wirds wieder beim Dienstag bleiben, da am Mittwoch Wilhelm Genaizino im Literaturhaus lies. und so bin ich kurz nach acht an den Punschtrinkern vorbei in die Galerie hinaufgestiegen, habe Bekannte begrüßt und mich ein ein bißchen umgesehen, bevor die Lesung mit der Einleitung von Fritz Widhalm begann der aus dem Gedichtzyklus „Das Papier und das Elend“ gelesen hat. Davon gibt es drei Fragmente. Das erste Fragment ist in der Zeitschrift Zeitzoo veröffentlicht, der zweite in dem Buch „Aroma Roma Aomore“ oder so, das in der Edition Exil erschienen ist und übermorgen in der Wohnzimmergalerie vorgestellt werden wird. Das dritte Fragment gibts erst in Fritz Widhalms Notizbuch und das Ganze enthält so eindruckvolle Sätze wie „Es ist ziemlich einfach ein Gedicht zu machen, wenn die Gedanken vorbei sind“ oder „Das Gedicht ist gereimt“ und „Das Gedicht braucht viel Liebe dann ist es einmalig schön!“.
Daran schloß sich Günter Vallaster, der die Edition CH präsentierte. Daß der Name mit Christine Huber zu tun hat, hatte ich ihn vorher erzählen gehört, jetzt zeigte er einige Bücher und Anthologien her, die man gut zu Weihnachten verschenken kann. Beispielsweise ein Buch zur vusuellen Poesie, wo sich siebenundfünfzig Autoren einen Buchstaben aussuchten, den sie beliebig gestalteten.
Günter Vallaster las dann seinen Beitrag aus dem Buch „Selbstbeschreibungen“, das Wolfgang Helmhart im fröhlichen Wohnzimmer herausgegeben hat.
„Ein Tag im Leben des Schriftstellers Günter V“ wo um sechs am Tag des Herrn der Wecker rasselt, an dem der Schriftsteller Schriftsteller sein darf und überlegt, ob er am Roman oder an den Gedichten weiterschreibt, überlegt ob er ein Jandlgedicht nach oder vordichten soll und Prof. Wendelin S.Ds. Definition über die experimentelle Literatur zitiert. Zwischendurch kocht er Rindfleischsuppe, nascht Eierschöberln und stolpert über die Bücher der Edition Ch, die sich in der Wohnung befinden, dazu reimt er fröhlich „Sind sie in der Edition CH erschienen, bleibt das Buch bei Ihnen“ nachher gibt es noch das einmalige Gelsensonett „summ summ summ“, bis der Sonntag endet und der Montag den Schriftsteller Günter V.empfängt.
Ein Text der mich sehr berührte, obwohl ich keine experimentelle Reimerin bin, wie ich Günter Vallaster anschließend erzählte. Noch kam aber Magdalena Knapp-Menzel mit einem Buch aus der Herbstpresse, das die Dreigroschenoper bzw. den Haifischsong experimentell neu erzählte und mit „Ich spreche nicht“ begann und endete. Ein Text den ich, wenn ich mich nicht täusche schon einmal hörte.
Am Schluß kam Gerhard Jaschke und las die erste Seite seines Textes aus der „Selbstbeschreibung“ und „Aroma, Roma Amore“, das glaube ich Nikolaus Scheibner herausgegeben hat. Dann folgten Gedichte und Texte aus dem „Buch zum vierten Buch“ aus der Edition Exil.
Sehr beeindruckend die Neuerscheinungen der glorreichen acht, beziehungsweise vier.
Thomas Northoff war da, ich habe versucht von Christian Katt herauszubekommen, wieso am Tisch der Edition Farnblüte nur Bücher aus der Edition Selene liegen. Alfred hat sich mit Fritz Widhalm darüber unterhalten, wieso man den Winter besser in Griechenland verbringt und, daß ihm in Kreta nicht fad werden würde. Fritz Widhalm ebenfalls nicht, aber dem wird das auch nicht in Wien, wie er erklärte und er sagte auch, daß er den Winter mag und es war ja auch sehr schön durch den Schnee nach Hause zu stapfen, obwohl der Spittelberger Weihnachtsmarkt und die dazugehörenden Punschstände schon geschlossen waren.
Und wieder ein bißchen was aus dem Archiv xxxxxxx-small 2008 und 2009. Länger gibt es ja die Literaturgeflüsteraufzeichnungen noch nicht.
Kommentar verfassen