Literaturgefluester

2011-07-10

Bachmannpreisverleihung

Filed under: Uncategorized — jancak @ 12:46

Endlich haben wir eine Frau als Bachmannpreisträgerin, eine Österreicherin und eine Kärtner Slowenin, die sich vielleicht noch ein wenig über die Ortstafeln ärgern muß und auch darüber, daß sie in der Bundeshymne immer noch nicht vorkommt, aber herzlichen Glückwunsch an Maja Haderlap!
Das hätte ich vor Donnerstag wirklich nicht gedacht, dann war alles klar und einfach und auch die Shortlist, die aus Nina Bußmann, Gunther Geltinger, Maja Haderlap, Thomas Klupp, Steffen Popp, Julya Rabinowich und Leif Randt bestand, bis vielleicht Linus Reichlin bin ich damit d`accord gegangen, hätte das vorausgesagt und auch dafür gestimmt.
Aber Linus Reichlin, das ist der mit der Sandale und dem Arzt in Afghanistan und seiner Traumatisierung, hat dank der automatischen Literaturkritik den Preis der Riesenmaschine bekommen und nur Julya Rabinovich und Gunther Geltinge sind leer ausgegangen.
Bei beiden tut es mir natürlich leid, hat mir der Geltinger Text ja sehr gut gefallen und bis mich Thomas Klupp überzeugte, hätte ich für Julya Rabinowich gestimmt, obwohl mir der Praßler-Text und der von Anne Richter auch sehr gut gefallen hat. Ich habe also gestern nach drei Fehlversuchen, obwohl ich diese Zahl ja brav abgeschrieben habe, für Thomas Klupp gestimmt, die Jury sah das anders, zuviel Pornographie wahrscheinlich, aber das Publikum ist ja für so was und angeblich hat auch ein Pussy-Club geschlossen für den „Paradiso“-Texter vom Görlitzer-Zoo gestimmt. Cornelia Travnicek bloggte und twitterte, daß sie beim Abstimmen diesselben Schwierigkeiten hatte, dann hats aber doch geklappt und ich habe mich in den Hauptstadtfesttrubel geworfen, während in Klagenfurt die Jury mit und ohne Badehose oder Anzug die Shortlist festlegte.
Wie geschrieben, für mich war es keine Überraschung, die twitternden Jungautoren haben, glaube ich, Antonia Baum ein wenig vermißt und die Bachmannpreiswahl war auch nicht so eindeutig, spukten Leif Randt und Steffen Popp ja eifrig dabei mit.
Dann gabs einen Kelag Preisträger namens Steffen Popp, den 3Sat-Preis hat Nina Bußmann gewonnen, der Name Julya Rabinowich tauchte dabei zwischendurch gelegentlich mal auf. Leif Randt, das ist der mit dem „Leuchtspielhaus“ und „Cobycounty“ gewann den Ernst-Willner-Preis, der den Namen von einem der Gründer hat. Der Name Thomas Klupp ist bei der Jury nur sehr beiläufig vorgekommen, wahrscheinlich war es doch zu viel Pornographie. Das Publikum sah es aber anders und der junge Mann mit den gelockten Haaren jubelte. Herzlichen Glückwunsch, zum zweiten Mal bin ich bei einer Wahl richtig gelegen und habe den Mehrheitsgeschmack getroffen, Julya Rabinowich tut mir natürlich ein wenig leid, wie auch alle anderen und jetzt geht es, da Ruth Aspöck und Robert Eglhofer schon gekommen sind, hinunter zum Grillen und noch einmal, ich freue mich als aufrechte Österreicherin diesmal wirklich sehr.
Zum besseren Verständnis und Nachverfolgen der letzten Tage hier den Eröffnungsartikel vom Mittwochabend und die Lesungen vom Donnerstag, Freitag und Samstag.

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