„Das Mädchen mit der Posaune“, von Antonio Skarmeta ist „ein Feuerwerk der Poesie“ oder, wie die Süddeutsche schreibt „eine anrührende und politische Geschichte, aus der eine tiefe Liebe zu Chile, seinen Menschen und seiner volkstümlichen Muusik spricht“ und der 1940 in Chile geborene Antonio Skarmeta, ist für alle, die es wie ich vor kurzem, nicht wissen, der Autor, des unter dem Titel „Il Postino“ verfilmt und berühmt gewordenen Romans „Mit brennender Geduld“, in dem es um Pablo Neruda geht. In „Das Mädchen mit der Posaune“, geht es um Magdalena oder wie sie sich nach der Großmutter und dem Großvater nennt Alia Emar Coppeta und ihre Gechichte wird, wie das bei den Lateinamerikanern üblich ist, mit viel magischen Realismus erzählt, so daß man sich oft gar nicht recht auskennt und die Kritiker es sogar unliterarisch nennen. Es ist auch sehr ineinandergeschachtelt. In die Geschichte der Ich-Erzählerin werden Briefe und Dokumente von Journalisten eingeschoben, einer ist Roque Pavlovic und der beginnt damit, daß er im Dezember 1944 mit dem malizianischen Einwanderer Stefano Coppeta auf den Stufen seines Ladens saß und da begegnen sie einen Mann mit einer Posaune, an der ein kleines Mädchen hängt und ihnen erzählt „Glenn Miller ist tot“ und das Mädchen ist Alia Emar Coppeta, die Autorin von „Das Mädchen mit der Posaune“.
Dann geht es los mit der Geschichte von der kleinen Magdalena, die bei ihrem Großvater aufwächst, aus Europa kommt, keine Mutter und keinen Vater hat uns sich nicht recht auskennt, wie das mit ihrer Herkunft ist. Auf der Flucht vor den Nazis ist sie nach Antofagasta gekommen, der Vater war ein Partisan, die Mutter ist gestorben und die Großmutter Alia Emar hatte angeblich nichts mit dem Großvater und war vielleicht doch dessen große Liebe und dann gibt es noch einen Bruder des Großvaters, der ins Meer gesprungen ist, dort umkam oder vielleicht doch im gelobten Land Amerika landete und dort ein Filmproduzent oder etwas anderes geworden ist.
Die kleine Magdalena wächst jedenfalls beim Großvater auf und der raucht zuviel, so daß seine Lungen Schatten haben, er hat auch Arthritis, so muß er bald seinen Laden aufgeben und nach Santiago ziehen, auch auf seinem Motorrad kann er nicht mehr fahren und als er stirbt, wird Magdalena weiter von Jovana aufgezogen, das ist schon die Zeit, wo Magdalena Sonntags immer ins Kino geht und dann mit ihren Freunden die Szenen der amerikanischen Filme nachspielt. Am Begräbnistag des Großvaters gibt es „KingKong“ und Magdalena setzt es durch in die Vostellung zu gehen. Da wächst dann der Traum später, wenn sie groß ist und Matura hat, nach Amerika zu gehen. Sie nennt sich zu diesem Zeitpunkt um und ihr Freund Pedro Pablo Palacios tut das auch und will fortan nur mehr New York genannt werden.
Es ist aber eine sehr politische Zeit, als Magdalena vierzehn ist und ihr Spanischlehrer, der sich inzwischen mit Jovana befreundet hat, ist das auch und sagt allem Bourgeoisen den Kampf an und will die Schüler, die nichts als Amerika im Kopf haben zu Revolutionären machen, ist der doch mit Dr. Allende befreundet und Magdalena wird auch, obwohl sie ja nach Amerika will, dessen Wahlkämpferin. Sie bekommt auch ein amerikanisches Luxusauto geschenkt, vermietet es und wird von Pedro Pablo schwanger und am Schluß hat Salvator Allende die Wahl gewonnen, keiner geht nach Amerika, sonder das politische Leben mit dem kleinen Jose Palacios Coppeta auf den Schultern beginnt.
Antonio Skarmeta mußte 1973 nach dem Militärputsch sein Land verlassen und ging nach Deutschland ins Exil. 1989 ging er wieder nach Chile zurück, von 2000 bis 2002 war er Botschafter in Deutschland.
2012-05-27
Das Mädchen mit der Posaune
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