Das die Osterferien herangebrochen sind, hätte ich in meinem Vorausberichterstattungsstreß, zweieinhalb Buchrezensionen warten auf die Veröffentlichung, jetzt fast übersehen. Aber natürlich sind wir nach Harland gefahren und am Montag gibt es noch drei Tage in Wien, habe ich ja am Mittwoch um 20:12 im El Speta eine Lesung und der liebe Rudi hat mir dazu in letzter Minute noch ein paar sehr schöne Karten geschickt. Leider kann man die auf seinen Blog nicht sehen, aber ich verlinke einmal und lade noch einmal, die, die am Mittwoch in Wien sein sollten, zu der Lesung herzlich ein und in St. Pölten gibt es ja am Palmsamstag den traditionellen Osterspaziergang der literarischen Gesellschaft und dazu kann ich auch verlinken, denn da war ich schon einige Male. Einmal,ich glaube, es war das berühmte Jahr 2000 oder 2001, ging es mit Alois Eder die Traisen entlang. Ich las aus der Viertagebuchfrau. Da geht es ja um Ostereier, um blaue und um grüne und zum Abschluß ins Bootshaus an der Traisen. Dann das war wahrscheinlich 2008, ging es in den Kaiserwald und ab da immer um den Viehofnersee mit Lesungen und dem berühmten Picknick respektive Eierpecken. Ich bin da immer mitgegangen und seit es das Literaturgeflüster gibt, gibt es auch einen Bericht. Gelesen habe ich auch immer etwas. 2008 mein „Harland- Stadt“, aus den Best off II Geschichten, weil ich ja den St. Pölten Bezug suche und da ist Manfred Wieninger sicherlich ein Anhaltungspunkt und der hat ja jetzt ein neues Buch, da geht es zwar nicht über die Zwangsarbeiter in Viehofen aber um das Massacker in Hofamt Priel und das habe ich schon besprochen. Dann habe ich das letzte Jahr meinen Brief an den Bürgermeister bezüglich der Frequency gelesen, die Führung aus der „Reise nach Odessa“, denn das hat einen Bezug zu den Sladky-Wanderungen und dann noch eine Szene aus dem „Haus“ nämlich den „Hochschwabblick“. Diesmal hatte ich auch nichts über Ostern und nichts über St. Pölten, mir aber die „Taubenfütterszene“ aus der „Absturzgefahr“ vorbereiten und wer vorher einen Schreibbericht von mir hören will, bitte sehr. Es gab diese Woche ja einen wahren Veranstaltungsmarathon und dennoch trotzdem war ich sehr fleißig. Zwar nicht bezüglich der „Frau auf der Bank“ oder doch, denn da finde ich lustig Fehler um Fehler und das Fehlerteufelchen grinst sich ein hinein und sagt „Wird noch nichts mit Buch 29, aber das macht ja gar nichts, weil das ohnehin keinen interessiert!“
Dafür wächst die Paula Nebel, obwohl ich da, ich gebe es zu, für meine Kritiker, ein wenig ins Blaue schreibe, habe aber inzwischen elf Szenen respektive 15 505 Wörter und wem es interessiert, weil ich im Literaturgeflüster wegen der Rezensionen und der Veranstaltungsberichte nicht dazu gekommen bin, ich habe auf Thomas Wollingers Blog, der ja auch gerade am Neubeginn steht und seine berühmten Schreibtips gibt, gelegentlich über meine Fortschritte berichtet und da ist ja interessant, was herauskommt, wenn man sich Etappenziele setzt. Daß ich mit der Paula Nebel, diesen schönen Namen, der mir einmal eingefallen ist, das Leben einer neunzigjährigen Frau beschreiben wollte, war ja bald klar, die ihren Haushalt macht, ihre Bücher liest und sich langsam aus diesem Leben verabschiedet, so wars geplant. Dazwischen funken ihr ihre oder meine Fälle durch den Kopf, denn sie war ja Psychologin und hatte 1942 Pech, weil die Fürsorge der Studentin das neugeborene Kind wegnahm und auf den Spiegelgrund steckte und dann hat sie im Institut für Erziehungshilfe mit Schulverweigern gearbeitet und als ich einmal im Kino war und da ein junges Mädchen eines Morgens ihre tote Großmutter aufwecken wollte, ist mir das auch noch eingefallen. So weit so gut, damit kann man herrlich eine Demenz beschreiben, aber dann tauchte eine dreizehnjährige Romni namens Sofia auf, fragt, ob sie bei Paula wohnen kann und will in die Hauptschule gehen und den Herrn Hans, einen gemobbten Hausmeister eines Studentenheims, der Paula beim Tragen ihrer Einkäufe hilft, hatte ich auch schon. Inzwischen ist Sofia bei Paula eingezogen, sie macht ihr und Herrn Hans Palatschinken und am Sonntag kommt der Enkel Rainer, der in der Klinik auf einen Ausbildungsplatz wartet oder schon bekommen hat, zu Besuch und wird sein Schnitzel essen. Alles vielleicht eher für ein Jugendbuch und wieder nicht sehr abgehoben, die Tagespolitik und der HAIE, der die Nachrichten kommentiert, soll ja auch seine Rolle spielen und dann wache ich am Morgen auf und höre im Journal in Tirol dürfen die Kinder nicht mehr aufs Gymnasium gehen, weil das die Bürgermeister verhindern, denn die ÖVP will ja kein Auslaufmodell aus der Hauptschule machen, also wird ein Kevin von seiner Mutter nach Wien geschickt und mit dem wird dann vielleicht die Paula lernen. So weit, so gut und spannend. Das schreiben geht sehr gut. Schade, daß sich niemand dafür interessiert und aufs Literaturgeflüster so wenig konstruktive Rückmeldung kommt. Da denke ich immer, ich sollte etwas machen, aber mehr als ein paar Fotos hineinstellen bzw. Artikel schreiben fällt mir nicht ein und so bin ich, als ich Szene elf geschrieben hatte, auch mit der „Absturzgefahr“ zur Seedose aufgebrochen und weil der Himmel sehr bewölkt und es sehr windig war, gab es eigentlich keinen Osterspaziergang, sondern eine Einkehr in die Seedose, wo wir vorne einen großen Tisch besetzten und durch eine Glaswand eine Geburtstags oder andere Feier beobachten konnten, wo junge Familien mit ihren Kindern, Blumen und Kuchenblechen hineinströmten und Sekt serviert wurde. Wir haben gelesen. Ingrid Reichel hatte Sybille Lewitscharoffs „Blumenberg“ mit, weil sie ihre Sprache mag und Eva Riebler zwei Bücher, die sie eigentlich wegwerfen wollte, aber vorher las sie ein paar Geschichten übers Glück daraus und der Herr Prof. hatte etwas Lustiges übers Knochensammeln. Ein jüngerer Mann las das Vorwort zu seinem Theaterstück, wo es ums „Weiße Rössel“ geht und ein anderer Universitätsprofessor hatte vier Gesänge zur Nacht.
Ich kam mit meiner Taubenfütterszene als letzte dran, den Kakao hatte ich mir schon vorher bestellt und ausgetrunken und nachher gab es zwar kein Picknick aber das Osterpecken im Lokal, das heißt Ostereier, Salz und etwas Brot dazu und Wein konnte trinken, wer gerade ein Glas vor sich stehen hatte, war aber trotzdem interessant und ein paar Frühlingsblumen habe ich bei der Rückfahrt auch gefunden.
2012-03-31
Osterspaziergang, etwas windig
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